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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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riss mich aus meiner Betrachtung. Ich lief den Fußspuren nach zum Haupttor, durch das uns die Ouroboros-Drachen geleitet hatten. Das Tor aus Metall war geschlossen. Als wir gekommen waren, hatte es offen gestanden, also musste jemand es zugemacht haben. Baltic? Gareth? Einer der Ouroboros-Drachen? Ich zögerte einen Moment lang, ob ich es wieder öffnen oder geschlossen lassen sollte. Als jedoch ein weiterer Schrei hinter dem Tor ertönte, zog ich es mit all meiner Kraft auf.
    Eine Woge brauner Wesen, etwa einen Meter hoch, mit zerrissener Kleidung und langen, dünnen Fingern wälzte sich die Straße hinauf. Ständig schossen einige der kleinen Gestalten nach rechts oder links, um einen unvorsichtigen Hasen oder ein anderes kleines Pelztier zu ergreifen.
    »Negrets!«, fluchte ich leise. Mit übermenschlicher Kraftanstrengung schob ich das Tor wieder zu und verriegelte es. »Negrets!«, schrie ich und rannte zu dem Turm zurück, in dem Brom sich befand.
    In diesem Moment brüllte eine vertraute Stimme: »Ysolde!«
    »Am Tor sind Negrets!« Ich rannte in den Turm hinein und prallte auf einen großen, harten Körper, an den ich mich mit beiden Händen klammerte, um nicht umzufallen. »Baltic, Negrets.«
    »Ich weiß; wir haben sie gesehen.« Er blickte mich stirnrunzelnd an. »Was tust du innerhalb der Festung? Du solltest doch draußen bleiben, um die Wachen abzulenken.
Ich
sollte unseren Sohn aufspüren.«
    »Das ist doch kein Wettbewerb«, sagte ich verärgert über seinen Vorwurf.
    »Nein, aber wenn wir schon einen Plan machen, sollten wir uns auch alle daran halten.« Er zog mich hinter sich her, als er aus dem Turm trat. Brom war direkt hinter uns. »Du musst mit Brom fliehen, Gefährtin. Ich werde die Aufmerksamkeit der Angreifer auf mich lenken, bis ihr weit genug entfernt seid.«
    »Bist du verrückt?« Ich schüttelte ihn, was nicht leicht war, da er gebaut war wie das Stahltor am Haupteingang. »Ich lasse dich doch nicht hier mit diesen kleinen Monstern zurück! Sie sind bösartig und grausam und haben einen absolut unterentwickelten Sinn für Mode.«
    »Der Halbdrache weiß, wo das Schlupfloch ist«, sagte er und nickte Maura zu. »Du nimmst Brom und gehst mit Savian und ihr. Wir bleiben hier und lenken die Aufmerksamkeit aller anderen auf uns.«
    »Ich habe auch einen Namen«, sagte Maura. »Er hat nur zwei Silben, und man kann ihn sich leicht merken.«
    »Aller anderen? Sind hier etwa noch mehr Ouroboros-Drachen?« Prüfend musterte ich ihn auf Verletzungen. Zum Glück hatte er keine.
    »Nein, die, die hier waren, haben wir vernichtet oder in die Flucht geschlagen.« Seine Stimme klang äußerst zufrieden, und mir fiel ein, wie wütend ich immer darüber gewesen war, dass er jede sich bietende Gelegenheit zum Kampf nutzte. Es spielte keine Rolle, wer sein Gegner war, er kämpfte einfach gerne.
    »Das gefällt dir hier, was?«, sagte ich und bohrte ihm meinen Finger in die Brust. »Du brauchst es gar nicht erst abzustreiten! Ich sehe dir doch an, wie viel Vergnügen dir das macht. Du hast immer schon gerne gekämpft. Ich habe dich immer angefleht, das zu unterlassen, aber du warst nie glücklicher, als wenn du um Dauva herum jemanden verprügeln konntest. Du bist unverbesserlich, weißt du das? Ich wette, du hast sogar irgendwo ein Schwert gefunden, als du gegen die Ouroboros-Drachen gekämpft hast, oder?«
    »Wo sollte ich denn hier ein Schwert finden?«, fragte er und hob die Hände. »
Chérie
, die Nerven gehen mit dir durch. Beruhige dich und bring unseren Sohn in Sicherheit, während ich die Angreifer ablenke.«
    »Baltic, du hast dein Schwert oben vergessen«, rief Pavel atemlos. Er kam mit zwei Schwertern die Treppe heruntergelaufen und hielt ihm eines hin.
    Ich warf der Liebe meiner zahlreichen Leben einen vielsagenden, finsteren Blick zu.
    »Sie haben zwei Ouroboros gehört«, sagte Baltic und wich meinem Blick aus. »Geh mit dem Halbdrachen, Gefährtin.«
    »Mein Name ist Maura. Maura Lo. Wenn du willst, kannst du sogar Mo zu mir sagen, obwohl mich nur meine Mutter so nennt.«
    »Mo Lo?«, fragte Savian. Seine Lippen zuckten.
    »Wenn du das noch einmal sagst, schneide ich dir was ab«, zischte sie und ballte die Faust.
    Ich stieß Baltic erneut vor die Brust. »Wenn du glaubst, ich lasse dich hier allein mit vierhundert Negrets, dann hast du dich aber geschnitten.«
    Vom Tor ertönte ein metallisches Geräusch. Baltic schob Brom und mich in Richtung Maura. Dann ergriff er sein Schwert und

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