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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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rannte zum Tor. »Verschwindet von hier!«, rief er über die Schulter, bevor er sich in seine Drachengestalt verwandelte. Das Morgenrot schimmerte auf den weißen Schuppen, die seinen Körper bedeckten.
    Ich widersprach nicht. Ich wollte zu gerne bleiben und ihm helfen, aber er hatte recht – ich musste zuerst Brom in Sicherheit bringen. Ich ergriff Broms Hand und rannte hinter Maura und Savian her.
    »Hier entlang!«, schrie Maura und stürzte um die Ecke des Turms. »Der Eingang ist in der Krypta der Kapelle.«
    Wie aus dem Nichts tauchten auf einmal zwei blaue Drachen in Drachengestalt aus der Kapelle auf und knurrten irgendwelche Unflätigkeiten.
    Maura schrie einem etwas zu, als der sein Gewehr auf uns richtete. Der Drache zögerte, und das war sein Verderben. Savian und Maura stürzten sich auf ihn, und Savian nahm ihm die Waffe ab, bevor er ihn mit einem raschen Schlag bewusstlos schlug. Maura musste sich natürlich mit Savian bewegen, aber sie überraschte mich, als sie sich auf den zweiten Drachen stürzte, wenn auch ein wenig behindert durch Savians Fessel. Ihre Überraschungsattacke traf den zweiten Drachen unvorbereitet, und noch bevor er sich wehren konnte, lag er bewusstlos am Boden.
    »Das hat gut getan«, sagte Maura. Sie rieb sich die Knöchel und grinste Savian an.
    »Freunde von dir?«, fragte er, ebenfalls grinsend.
    »Eher nicht. Hier entlang.«
    Wir huschten durch die niedrige Tür der Kapelle. Die kühle, modrige Luft im Innern brachte mich beinahe zum Niesen.
    »Die Krypta ist nicht groß – sie ist wahrscheinlich nur deshalb dort gebaut worden, um den geheimen Ausgang zu verbergen –, aber es ist schwierig, den richtigen Stein zu finden, den man bewegen muss, um das Schlupfloch zu öffnen.«
    Die Kapelle wurde anscheinend nicht häufig von Thalas Drachen benutzt; sie war voller Schutt, zerbrochener Steinfiguren und antiker Heiligenstatuen. Zwei Bogenfenster ließen das Morgenlicht herein, aber es kämpfte sich nur mit Mühe durch die allgemeine Verwüstung.
    »Da«, sagte Maura und kletterte über einen Steinaltar. Sie zeigte auf eine Treppe, deren Stufen in ein schwarzes Loch hinabführten. »Passt auf, wohin ihr tretet, manche Stufen sind kaputt.«
    »Ich gehe als Erster«, sagte Savian und zog eine Taschenlampe aus seiner Jacke. »Ysolde?«
    »Direkt hinter dir.« Ich schob Brom vor mich, meine Hände auf seinen Schultern, und wir folgten Savian und Maura. Bevor wir in die dunkle Tiefe hinabstiegen, drehte ich mich noch einmal um. Die beiden Drachen lagen immer noch reglos am Boden. »Sei vorsichtig auf den Stufen, Schätzchen.«
    Brom gab einen verächtlichen Laut von sich und verschwand in der Dunkelheit. Ich folgte ihm, wobei ich mich an der rauen Steinwand abstützte, während ich die unebenen Stufen hinunterging. Ein paar hatten sich schon in Nichts aufgelöst, aber es dauerte nicht lange, und wir befanden uns auf dem Boden der Krypta.
    »Hier unten sind vier Gräber.« Mauras Stimme hallte unheimlich in dem Gewölbe. »Die ersten drei sind echt, das vierte nicht. Nach links, Bart.«
    »Bartholomew. Savian Bartholomew, Mo Lo.«
    Ich hörte Maura seufzen. »Ich bedauere es so, dass ich überhaupt den Mund aufgemacht habe«, murmelte sie vor sich hin. Vor einem großen Steinsarg blieb sie stehen.
    Savian ließ den Strahl seiner Taschenlampe darübergleiten. Der Stein war von einem typisch romanischen Relief bedeckt, hauptsächlich Kampfszenen, aber auch ein paar häusliche Szenen, unter anderem von drei Männern, die auf eine Art und Weise beschäftigt waren, die in einer Kapelle fehl am Platz schien. »Dieser Hund hier ist das erste Teil. Wenn ihr darauf drückt, müsste es klicken. Dann dasselbe da oben mit der Schlange, die Eva verführt. Das dritte sind die kämpfenden Ritter – ihr müsst auf die hintere Flanke des Zelters drücken. Und zum Schluss müsst ihr noch einmal auf den Hund drücken.«
    Als sie die einzelnen Stellen berührt hatte, gab der Stein ein lautes Klicken von sich. Maura schob ihn zur Seite und legte einen Durchgang frei.
    »Cool!«, rief Brom und spähte in den Tunnel.
    »Voilà, der Geheimgang. Wenn ihr die rechte Abzweigung nehmt, kommt ihr etwa einen Kilometer unterhalb der Festung heraus. Ihr könnt es gar nicht verpassen. Und jetzt mach endlich das verdammte Ding ab, damit ich gehen und erledigen kann, was getan werden muss.« Maura streckte Savian ihren Arm hin.
    »Wir werden die Abzweigung ganz sicher nicht verpassen, weil du mit uns kommst«, sagte

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