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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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richtig zu machen.
    »Nein, seit Pavel das Morphium gefunden hat, nicht mehr«, antwortete er mit schwerer Zunge. »Wenn wir Glück haben, regeneriert sich der Arm, bis wir in England sind.«
    »Es tut mir leid, dass wir dein Ohr nicht gefunden haben«, sagte ich und betrachtete betrübt die Überreste seiner Ohrmuschel, die bereits abheilten. »Das tut mir wirklich leid, Holland.«
    »Ist schon in Ordnung«, erwiderte Holland mit schwachem Lächeln. »Es war ein Erlebnis. Ich hätte es um nichts in der Welt verpassen mögen.«
    Er schloss die Augen. Ich blickte über seinen Kopf hinweg zu Brom, der gerade von der Toilette kam, dicht gefolgt von Pavel. »Ich fühle mich so schrecklich wegen allem, Pavel. Ich hoffe, du kannst uns vergeben, dass wir deinen Freund in solche Gefahr gebracht haben.«
    Pavel blickte mich überrascht an. »Du hast uns doch nicht in Gefahr gebracht, Ysolde. Das war Thala. Wir geben dir an gar nichts die Schuld.«
    »Gehen wir jetzt nach Hause oder will Baltic erst noch Gareth vierteilen?«, fragte Brom und zupfte mich am Ärmel.
    »Hier wird niemand gevierteilt. Außerdem sind Ruth und Gareth doch verschwunden, nachdem sie die Negrets gerufen haben.«
    »Ja, aber er hat gesagt, er will sie töten, wenn er mit den Drachen fertig ist.«
    »Was?« Ich holte tief Luft und zog Brom beiseite. Anscheinend musste er ein wenig beruhigt werden. »Brom, dies war ein schrecklicher Tag für dich, mit Ruth und Gareth, den Ouroboros-Drachen und diesen Negrets, die uns angegriffen haben, aber du weißt doch, dass Baltic und ich nie zulassen würden, dass dir irgendetwas Schlimmes geschieht.«
    »Das weiß ich«, erwiderte er mit der Sorglosigkeit eines Neunjährigen. »Aber Baltic hat mir gesagt, er würde die Drachen töten. Die bösen Drachen, meine ich. Nicht Maura, weil sie nett ist, aber die anderen, und danach, hat er gesagt, würde er Gareth vierteilen für das, was er mir angetan hat.«
    Ein schrecklicher Verdacht stieg in mir auf. Wenn nun die Ouroboros-Drachen in der Festung gar nicht weggelaufen waren? Misstrauisch beäugte ich den Drachen meiner Träume und musterte seine Verletzungen. Sie waren nicht allzu schlimm, und er war wohl nicht in Gefahr, sein Leben auszuhauchen. Das bedeutete jedoch nicht, dass es anderen ebenso ging. »Möchtest du mir etwas sagen?« Ich stieß Baltic an, der seine SMS beendet hatte und bereits eine neue Nummer wählte.
    »Was denn?«
    »Hast du Leute getötet?«
    Stirnrunzelnd blickte er auf. »Negrets sind keine Leute, Gefährtin.«
    »Die meine ich nicht, sondern, die anderen.« Ich wartete, aber er blickte wieder auf sein Handy. »Baltic?«
    »Nein, ich möchte dir nichts sagen.« Die Tatsache, dass er mich noch nicht einmal ansah, sprach Bände.
    Seufzend stellte ich mich vor ihn. »Sag mir, dass du diese Ouroboros-Drachen nicht getötet hast.«
    »Ich habe keinen Ouroboros-Drachen getötet.«
    Ich blickte in seine unergründlichen Augen. Was ich dort sah, gefiel mir nicht. »Du lügst, oder?«
    »Du hast mir doch gerade gesagt, was ich sagen soll.« Irritiert erwiderte er meinen Blick.
    »Nein, ich habe gesagt … ach, ist ja egal. Wie viele Drachen hast du getötet?«
    »Warum?« Er zog die Augenbrauen hoch. »Willst du etwa wieder einen Priester ausfindig machen und dafür bezahlen, dass sie gestorben sind?«
    Die Worte hatten kaum seine Lippen verlassen, als ich plötzlich das Gefühl hatte, herumgewirbelt und in die Tiefe gezogen zu werden … Genauso plötzlich, wie das Gefühl entstanden war, war es auch wieder vorüber, nur die Stimme eines Mannes hallte in meinen Ohren. »… du bist verantwortlich für den Tod von Drachen, die deiner Behauptung nach Ouroboros sind, oder nicht, Baltic?«
    »Wow«, sagte eine dünne Stimme. Ich blinzelte. Brom stand neben mir und beobachtete mit aufgerissenen Augen die Szene vor uns. »Wir sind schon wieder in einer deiner Visionen, nicht wahr? Aber dieses Mal sind Ruth und Gareth nicht dabei. Das gefällt mir besser.«
    »Warum passiert mir das ständig? Mein Drache ist doch erwacht, oder?« Ich schlang einen Arm um Brom und trat zu Baltic, der mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht dastand. Pavel, Savian und Maura standen hinter ihm und schauten sich überrascht um. Holland schien zu schlafen.
    »Sind wir in einer Vision? So etwas habe ich noch nie gesehen«, sagte Maura. »Es ist vermutlich eine Vision der Vergangenheit. Interessant. Wer sind diese Leute?«
    Ich schmiegte mich an Baltic und beobachtete die beiden

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