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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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nicht, dass sie so weit gehen würde. Ich hätte es mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Das konnte
niemand

    »Baltic wusste es«, sagte die Stimme eines Mannes, und eine vierte Person tauchte aus den Schatten auf.
    »Das hätte ich mir ja denken können, dass du auftauchst«, sagte ich und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den Ersten Drachen. Er drehte sich zu mir um und schaute mich so eindringlich an, dass mir die Haare zu Berge standen, bis ich merkte, dass er über mich hinweg ins Feuer blickte.
    Alexei verbeugte sich tief vor dem Ersten Drachen. »Du ehrst die Erinnerung an meine Maerwyn mit deiner Anwesenheit.«
    Auch Constantine verbeugte sich ehrfürchtig und stammelte irgendetwas Unverständliches. Er warf einen nervösen Blick auf Baltic, aber der starrte weiter ins Feuer, zu tief in seinen Schmerz versunken, um überhaupt zu merken, dass sein Vater da war.
    Der Erste Drache trat ans Feuer und starrte tief in die Flammen hinein. Ich fragte mich, ob ich vielleicht das, was er im Sexshop gesagt hatte, falsch verstanden hatte. Was fühlte er beim Anblick der Leiche der Frau, die er als Gefährtin genommen hatte? War er traurig über ihren Verlust? Vermisste er sie? Sie hatten ein Kind – irgendetwas musste er doch bei ihrem Tod empfunden haben.
    Aber sein Gesichtsausdruck war genauso undurchdringlich wie Baltics.
    »Deine Maerwyn sollte noch am Leben sein«, sagte der Erste Drache schließlich und blickte Baltic an. Selbst in menschlicher Gestalt war der Erste Drache von einer Art Aura umgeben, die allen um ihn herum bewusst machte, dass er nicht der war, der er zu sein schien. Sein Gesichtsausdruck hatte normalerweise etwas Gütiges, aber jetzt bekam ich Gänsehaut, als ich ihn ansah. Seine Miene war so hart und kalt wie Winterluft. »Und wenn du nicht gewesen wärst, wäre sie auch noch am Leben.«
    Endlich wandte Baltic den Kopf und verneigte sich vor seinem Vater, blieb jedoch stumm.
    »Kommst du meiner Forderung nach?«, fragte der Erste Drache ihn.
    »Nein.«
    Die Antwort war kurz, aber entschieden.
    »Du bist dir darüber im Klaren, was dieser Trotz dich kostet?«
    Baltic nickte.
    Constantine trat näher an ihn heran und sagte leise. »Baltic, sei nicht so dumm. Nimm Chuan Ren als Gefährtin, und alles ist gut.«
    »Ich glaube es nicht«, sagte ich und blinzelte überrascht. »Sie wollen dich alle mit Chuan Ren verkuppeln? Mit der gemeinen, hinterhältigen Chuan Ren?«
    »Ich nehme keinen Drachen zur Gefährtin«, antwortete Baltic und überraschte mich erneut. Er wandte sich an Alexei. »Du hast doch selbst die Wahrsagerin gehört.«
    »Wahrsagerin?« Der Erste Drache drehte sich zu Alexei um. »Erklär mir das.«
    Alexeis Schultern sanken herunter. Er sah auf einmal unglaublich müde und erschöpft aus. Seine Trauer hatte sich tief in jede Falte eingegraben. »Bevor Maerwyn getötet wurde, hat sie eine Wahrsagerin auf die Burg geholt, zu dem Zweck, wie sie sagte, eine schreckliche Tragödie aufzuhalten.« Er schloss einen Moment lang die Augen und verzog das Gesicht vor Gram. »Es ist doch eine Ironie, dass ihre Voraussage eine solche Tragödie hervorgerufen hat, nicht wahr?«
    Der Erste Drache schwieg und wartete anscheinend darauf, dass man die Weissagung wiederholte. Alexei fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und wandte sich ab. Seine Schultern zuckten, und auch mir liefen die Tränen übers Gesicht aus Mitgefühl mit dem Mann, der seine Tochter offensichtlich so sehr geliebt hatte.
    »Die Wahrsagerin sagte Baltic, er würde sterben, wenn er einen Drachen zur Gefährtin nähme.« Constantine leckte sich über die Lippen, und sein Blick glitt zwischen Baltic und dem Ersten Drachen hin und her. »Sie sagte ihm, Liebe würde er nur in den Armen eines Menschen finden, und alle anderen würden Tod und Vernichtung über ihn und die schwarzen Drachen bringen.«
    Ich griff nach der Kette, die ich um den Hals trug, um Trost bei meinem Liebespfand zu suchen. Constantines Worte taten mir in der Seele weh. Baltic hätte nie mehr zu mir zurückkommen sollen – ich war ein Drache, als er mich fand, auch wenn ich geglaubt hatte, menschlich zu sein. Es war meine Schuld, dass die silbernen Drachen seine Sippe zerstört hatten. Es war meine Schuld, dass all diese Drachen im Endlosen Krieg gestorben waren. Wenn Baltic diese Frau, die für ihn bestimmt war, gefunden hätte, wäre keine dieser Tragödien je geschehen.
    Ich hätte am liebsten laut geschrien. Wir
waren
doch

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