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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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herum, als diese grunzend und fluchend in einer rötlichen Staubwolke aufeinander losgingen.
    »Was soll ich hören?«, fragte er, ohne sich umzudrehen.
    »Diese Geräusche. Es klingt wie …« Ich schloss die Augen, um mich darauf zu konzentrieren. »Es klingt so, als ob jemand ein Auto zertrümmern würde. Ich höre Geschrei und metallische Geräusche.«
    »Ich höre nichts.« Baltic wich zurück, als Constantine und Kostya, die sich mittlerweile am Boden wälzten, auf uns zugerollt kamen. Er packte mich am Arm, um mich ebenfalls zurückzuziehen, aber in diesem Moment überkam mich das vertraute Gefühl.
    »Oh nein, nicht ausgerechnet jetzt«, sagte ich, als die Strahlen der Nachmittagssonne zu einer frühen Dämmerung verblassten.
    »Ysolde …«
    Ich hob die Hand, um die Beschwerde, die er bestimmt vorbringen wollte, zu unterbinden. »Sag mir jetzt nicht, ich soll die Vision abbrechen, Baltic. Ich habe dir oft genug gesagt, dass ich das nicht kann. Und außerdem will ich es auch nicht. Es ist der einzige Weg für mich, überhaupt etwas herauszufinden, da du dich ja weigerst, mir Dinge zu erzählen, die ich offensichtlich wissen müsste.«
    »Oh, wieder eine Vision«, sagte Cyrene und blickte sich interessiert um.
    »Sie fangen allmählich an, mir zu gefallen, das muss ich zugeben«, sagte Savian zu ihr.
    »Ja, sie bringen einem amüsante Erinnerungen an längst vergangene Zeiten zurück«, stimmte sie ihm zu. »Allerdings hat Ysolde leider nie Visionen über jemanden, den ich kannte.«
    »Dir passiert doch nichts, oder?« Brom trat zu mir. »Pavel hat Nico erzählt, dass du von jemandem geträumt hast, der dich vor langer Zeit umgebracht hat.«
    Ich zog ihn zwischen Baltic und mich und lächelte ihn an. Baltic legte seinen Arm um uns beide. »Nein, mir passiert nichts, und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Liebchen – diese Vision würde ich dich nie sehen lassen. Die hier sieht so aus wie …« Ich blickte mich um. »Ich weiß nicht, wo das ist. Baltic?«
    »Das ist Latoka, nicht wahr?« Drake wich seinem Bruder aus, der immer noch mit Constantine kämpfte und auf ihn zu geschleudert wurde. »Baltic, ist das Staraya Latoka?«
    »Was ist Latoka?«, fragte ich Baltic und stieß ihn an, als er mir nicht gleich antwortete.
    »Das war die Festung von Alexei.« Er blickte sich finster in der Vision um, in der Drachen miteinander in einer paradoxen Nachahmung von Constantine und Kostya miteinander kämpften. Nur gehörten die Drachen in der Vision alle zur schwarzen Sippe, und sie waren mit Schwertern bewaffnet. »Sie wurde zerstört.«
    Ich blickte auf die beiden gedrungenen, runden Türme, die über uns aufragten. Männer rannten an den Steinmauern entlang. Die Festung war nicht besonders groß, und sie sah in meinen Augen auch nicht annähernd so uneinnehmbar aus wie Dauva, aber sie war anscheinend auch viele Jahrhunderte älter.
    »Im Moment sieht doch alles noch gut aus. Wann wurde sie zerstört? Und warum bekämpfen diese Drachen einander?«
    Baltics Gesichtsausdruck wurde grimmig, und zu meiner Überraschung ergriff er meine Hand und führte mich zum nächstliegenden Turm. Ich packte Broms Hand und zog ihn ebenfalls mit. »Du hast dir eine sehr passende Vision ausgesucht. Nein, nimm meinen Sohn nicht mit. Er soll mit seinem Tutor hier draußen bleiben.«
    Ich sah den warnenden Blick in seinen Augen. Als ich mich umdrehte, erwartete ich, dass die anderen trotz der Vision Kostya und Constantine zuschauten, aber sie waren alle hinter uns hergekommen. »Nico, würde es dir etwas ausmachen?«
    »Keineswegs«, sagte er. Brom war ihm wichtiger als das, was Baltic mir zeigen, aber vor Brom verbergen wollte. Er streckte die Hand nach Brom aus.
    »Warum kann ich nicht bei dir bleiben?«, fragte mein Sohn.
    »Weil es Dinge gibt, die du nicht sehen darfst.«
    »Aber du weißt doch gar nicht, was es ist«, wandte er ein.
    »Du bleibst nicht hier!« Ich warf ihm einen strengen Blick zu. Langsam ging er zu Nico, wobei er vor sich hin murmelte, dass niemand ihm ein bisschen Spaß gönnen würde.
    »Jim bleibt bei dir, nicht wahr, Jim?«, sagte Aisling und schubste ihren Dämon.
    Er warf ihr einen flehenden Blick zu.
    »Du kannst reden, aber nur, um Brom und Nico zu unterhalten.«
    »Im Ernst, Ash, du musst es dir abgewöhnen, Soldys gemeine Methoden zu übernehmen.« Jim trottete genauso langsam wie Brom zu den beiden, wobei er sich ständig umschaute und uns anklagende Blicke zuwarf. »Das wirklich Gute kriegen wir nie

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