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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Ich klammerte mich an ihn und musste ein Schluchzen zurückhalten. Die Szene hatte mich zu sehr aufgewühlt.
    »Ich werde Baltic nie als Wyvern dulden! Diese Sippe gehört mir, oder ich sorge dafür, dass sie zerstört wird.«
    »Er war wirklich von Sinnen, nicht wahr?«, fragte ich Baltic. Ich blickte ihn an. »Du hast nicht übertrieben, als du mir gesagt hast, er wollte dich und die Sippe zerstören.«
    »Nein, ich habe nicht übertrieben«, sagte er mit gepresster Stimme. Constantine stürmte durch uns hindurch. Blut tropfte von seinem Schwert, in seinen Augen ein fanatisches Leuchten.
    »Aber er wirkt jetzt so normal. Na ja, verhältnismäßig normal jedenfalls«, warf Aisling ein. Sie erschauerte.
    »Sein Wahnsinn war immer schon eher kalt als heiß«, sagte Baltic, den Blick immer noch auf seinen toten Großvater gerichtet. »Er hatte klare Momente, aber er war immer von Wahnsinn getrieben, sodass er die schwarzen Drachen selbst dann noch angriff, als andere längst aufgegeben hatten.«
    »Und jetzt?« Ich berührte Baltics Wange, um seine Aufmerksamkeit von den tragischen Augenblicken abzulenken. »Ist er jetzt auf kalte Weise wahnsinnig?«
    »Nein. Ich dachte es zuerst, aber ich habe mittlerweile erkannt, dass er sich durch seine Wiedererweckung als Schatten verändert hat. Der Wahnsinn hat ihn verlassen.«
    Hinter uns schrie der gegenwärtige Constantine. »Du nennst mich einen Warmduscher? Ich bin kein Warmduscher – du bist einer! Nein, du bist mehr als das – du bist ein ganzer Geländewagen voller Warmduscher!«
    »Der größte Teil des Wahnsinns«, fügte Baltic hinzu.
    Savian lachte, verzog aber sofort schuldbewusst das Gesicht. »Entschuldigung. Ich wollte mich nicht über eine traurige Angelegenheit lustig machen.«
    »Das tut nichts mehr zur Sache«, sagte Baltic und ging mit mir aus dem Turm. »Dieses Ereignis hat vor langer Zeit stattgefunden. Constantine hat für seine Tat an jenem Tag bezahlt.«
    »Indem er sich für mich geopfert hat, als ich getötet wurde?«, fragte ich ihn.
    »Das war später. Er litt wesentlich mehr Qualen, als ich ihn und seine Gefolgsleute aus der Sippe geworfen habe.«
    Ich blieb so abrupt stehen, dass Aisling in mich hineinlief. Sie murmelte eine Entschuldigung. »Du hast sie hinausgeworfen? Das kann nicht sein. Gabriel hat mir gesagt, dass die silbernen Drachen die schwarze Sippe verlassen haben.«
    »Im Gegensatz zu mir war Gabriel nicht dabei.« Baltic blieb ebenfalls stehen. Als er meinen Gesichtsausdruck sah, stieß er einen seiner gequälten Seufzer aus. »Ich sehe dir an, dass du die Angelegenheit nicht in der Vergangenheit belassen möchtest, wo sie eigentlich hingehört.«
    »Da hast du verdammt recht!« Ich blickte ihn forschend an, aber seine Miene war unergründlich. »Bist du sicher, dass du sie hinausgeworfen hast? Alle anderen scheinen nämlich zu glauben, dass Constantine die Sippe verlassen hat, weil du Wyvern warst.«
    »Das hat Drake mir auch erzählt«, sagte Aisling.
    Drake zuckte mit den Schultern. »Constantine hat es so dargestellt, als die silbernen Drachen in den Weyr eintraten.«
    »Nein, warte mal«, sagte ich zu Baltic, der weitergehen wollte. Aus der Ferne hörte man immer noch, wie Constantine und Kostya sich anbrüllten. Offensichtlich kämpften sie noch miteinander. Ich wollte ihn unbedingt fragen, ob Pavel mit seiner Andeutung, Constantine habe Baltics Talisman genommen, recht gehabt hatte, aber es kam mir nicht richtig vor, das in Drakes Gegenwart zu erwähnen. Stattdessen kam ich sofort wieder zum Hauptpunkt meiner Verwirrung. »Ich habe das so verstanden, dass Constantine immer behauptet hat, er habe mit den silbernen Drachen nicht in der Sippe bleiben wollen, weil du sie ›zugrundegerichtet hast‹.« Die letzten beiden Wörter versah ich mit angedeuteten Anführungszeichen. »Was natürlich Unsinn ist, weil du das keineswegs getan hast, aber das war immer Constantines großes Thema … sie haben die Sippe verlassen, um eine eigene Sippe zu gründen.«
    »Natürlich haben sie eine Sippe gegründet, aber erst, nachdem ich Constantine und seine Drachen, die unsere Sippe angegriffen haben, vor die Tür gesetzt habe.« Baltics Augen waren unergründlich. »Du hast doch ein paar Erinnerungen an Constantine. Meinst du, er hätte es publik gemacht, dass er Ouroboros war?«
    »Nein«, erwiderte ich nach kurzem Überlegen. »Er war schon immer ein bisschen empfindlich.«
    »Ich möchte gerne darauf hinweisen, dass auch niemand wusste,

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