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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Leben zieht an dir vorbei, und du siehst in aller Seelenruhe zu.«
    Mia schluckte, aber der Klumpen in der Kehle wollte nicht weggehen. »Das ist nicht fair.«
    »Ich will auch nicht fair sein«, flüsterte Dana. »Ich will nicht mehr zusehen, wie du dein Leben wegwirfst, weil du meinst, dass du es nicht besser verdienst. Verdammt, dein Vater ist tot, Kelsey sitzt im Knast und deine Mutter … Gott weiß, was mit ihr ist. Aber dich, dich kenne ich. Und du bist mir wichtig. Es bricht mir das Herz, dich so zu sehen, Mia.« Danas Stimme brach. »Und
das
ist nicht fair.«
    Mia senkte den Blick. »Entschuldige.«
    Dana schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Herrgott noch mal, Mia, nimm den Stock aus deinem Hintern und hör mir zu. Du hast es verdient, zu leben. Sag mir nicht, du wolltest es nicht.« Sie breitete die Arme aus. »Du wolltest das hier auch nicht haben. Sieh mir in die Augen und sag mir, dass dir das alles hier überhaupt nichts bedeutet.«
    Mia sah sich in der Küche mit den fröhlichen Farben um, sah die Teller im Spülbecken, den Kühlschrank mit den Kunstwerken der Kinder. Und sie wollte genau das, sie wollte es so sehr, dass es ihr den Atem verschlug. »Doch«, flüsterte sie. »Es bedeutet mir viel.«
    »Dann nimm es dir.« Dana beugte sich vor und sah sie eindringlich an. »Such dir den Richtigen und nimm es dir.«
    »Ich kann nicht.«
    »Du meinst, du willst nicht.«
    »Gut, ich will nicht.«
    Dana lehnte sich zurück. »Und warum nicht?«
    »Weil ich alles kaputtmachen würde.« Sie wandte den Blick ab. »Und ich müsste verrückt sein, wenn ich riskierte, das Leben von Kindern so zu ruinieren, wie meins ruiniert worden ist.«
    Sie schwiegen, dann hörte Mia das Geräusch der Münze, die über den Tisch zurückgeschoben wurde. »Dann kann ich dir nicht helfen, Mia«, flüsterte Dana. Wieder schwiegen sie eine lange Weile, dann seufzte Dana. »Darf ich dir einen kostenlosen Rat geben?«
    »Kann ich dich davon abhalten?«
    »Nein. Menschliche Nähe ist ein Grundbedürfnis – genau wie Nahrungsaufnahme. Wenn du nicht isst, stirbst du. Wenn du dir menschliche Nähe versagst, kann deine Seele absterben. Findest du Reed attraktiv?«
    Mia holte tief Luft. »Ja.«
    »Dann lauf nicht vor ihm weg. Lass es einfach auf dich zukommen. Du brauchst kein Haus und viele Kinder, um eine Beziehung zu führen. Und was auch immer auf Valentinskarten steht – nicht jede Beziehung ist für die Ewigkeit ausgelegt.«
    »Würdest du etwas anderes akzeptieren?«
    »Nein, weil ich das mit der Ewigkeit probiert habe und es mir jetzt nicht mehr anders vorstellen kann. Wenn du wild entschlossen bist, das Filet Mignon zurückzuweisen, dann greif wenigstens beim Hamburger zu. Wenn du mit dem Mann ehrlich umgehst, dann ist der Hamburger vielleicht ausreichend, um dir die nötigen Nährstoffe zu verpassen. Und wer weiß – vielleicht mag er auch nur Hamburger.«
    »Und das ist genau der Punkt, bei dem du falsch liegst. Nur die Widerlinge wollen nur Hamburger.«
    »Und Reed Solliday ist kein Widerling«, sagte Dana seufzend.
    Nein, das war er nicht. »Dana, ich will niemandem mehr so wehtun wie Guy. Reed ist ein feiner Kerl. Also heißt es, Hände weg. Ich muss jetzt übrigens los. Danke für das Essen.«
     
    Vom Küchenfenster aus beobachtete Dana, wie Mia davonfuhr. Ethan stellte sich hinter sie und schlang die Arme um ihre Taille. Sie lehnte sich an ihn.
    »Hast du es ihr gesagt?«, murmelte er, und sie schüttelte den Kopf.
    »Nein. Der Zeitpunkt war nicht der Richtige.«
    Ethan legte ihr die Hand auf den Bauch und spreizte die Finger. »Du musst es ihr irgendwann sagen, Dana. Sie ist ein großes Mädchen, und sie liebt dich. Sie wird sich für uns freuen.«
    Aber genau das war das Problem. »Ich weiß, dass sie sich für uns freuen
will,
Ethan. Aber ich denke, ich bin egoistisch genug, um lieber zu warten, bis sie es auch wirklich tun kann.«
    »Na, hoffen wir, dass du nicht mehr lange warten musst. Ich will es allen Leuten sagen. Ich will Kinderbettchen und Spieluhren und Strampler in kitschigen Farben kaufen.« Er drehte sie zu sich um und küsste sie. »Aber zuerst können wir mal überlegen, was wir aus dieser Domina-Geschichte machen.«
    Dana lachte, wie er es bezweckt hatte. »Ich denke, ich liebe dich.«
    Er zog sie an sich und hielt sie fest. »Das denke ich auch.«

Mittwoch, 29. November, 19.55 Uhr
    Holly Wheaton sah Reed entgegen wie eine wütende Katze einer aufsässigen Maus. Nur trug diese wütende

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