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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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geplant, aber er würde schnell sein müssen. Sowohl die Sprinkleranlage als auch die Rauchdetektoren würden das Motelpersonal alarmieren, obwohl das zu dem gegebenen Zeitpunkt nur aus einer einsamen Person an der Rezeption bestehen würde, die sich verzweifelt mit Kaffee wach zu halten versuchte.
    Mr. Dougherty würde nicht leiden. Es war nicht sein Fehler, dass er mit einer Schlampe verheiratet war. Mrs. Dougherty dagegen hatte eine Menge, für das sie sich rechtfertigen musste. Und bald würde sie damit anfangen.
    Das Klingeln des Telefons riss ihn in die Realität zurück. Seine erste Reaktion war Angst, aber sofort danach kam die Wut. Wut auf Adler, dass sie ihm die Polizei auf den Hals gehetzt hatte.
Dass sie mir die Angst auf den Hals gehetzt hat.
War das die Polizei? Was wussten sie? Beim vierten Klingeln nahm er endlich ab. »Ja?«
    »Wir müssen reden.«
    Er blinzelte, eher über den strengen Tonfall. »Okay. Warum?«
    »Ich habe mit Manny gesprochen. Er hat mir alles erzählt.«
    Seine Faust umklammerte den Hörer, dann zwang er sich, sich zu entspannen. Er verlieh seiner Stimme einen Hauch Belustigung. »Und Sie glauben ihm? Kommen Sie schon.«
    »Ich weiß nicht. Wir müssen reden.«
    »Okay. Wo sollen wir uns treffen?«
    Eine lange Pause entstand. »Flannagan’s Bar in einer halben Stunde.«
    Er sah auf seine Liste. Er hatte das meiste erledigt, aber es gab noch ein paar Kleinigkeiten zu tun, bevor er die Doughertys besuchte. »Sagen wir in einer Dreiviertelstunde.«
    Er stand auf und legte die Eier behutsam in den Rucksack. Dann zog er das Messer aus der Scheide und bewegte es, damit sich das Licht darin fing. Er hatte es nach Penny Hill geschärft. Ein verantwortlicher Waffenbesitzer hielt sein Werkzeug in Schuss.
     
    Der Junge sah zu, und ihm war schlecht vor Angst. Er wusste genau und aus Erfahrung, was diese Klinge anrichten konnte. Er wusste ebenfalls, was diese Klinge anrichten würde, wenn er ihn je entdeckte. Also rollte er sich zusammen, machte sich ganz klein und versteckte sich vor dem Monster, das seine Träume heimsuchte.

Mittwoch, 29. November, 20.40 Uhr
    R eed sah sie in seinem Rückspiegel kommen. Er sollte nicht hier sein. Er hätte einfach bis zum Morgen warten sollen, um es ihr zu sagen. Es gab ohnehin nichts, was sie heute noch tun konnte. Aber er wusste, dass sie es wissen wollte. Sie war nicht der Typ, der – wie würde sie es ausdrücken? Der sich wie ein kleines Kind unter der Decke versteckte.
    Sie drosselte das Tempo des Leihwagens aus dem Polizeifuhrpark und kam neben dem SUV zum Halten. Einen Moment lang sah sie ihn an, dann parkte sie am Straßenrand. Er stieg aus und ging zu ihr, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
    Sie öffnete den Kofferraum und sah ihn aus dem Augenwinkel an. »Irgendeine Neuigkeit in Bezug auf den Fall?«, fragte sie. Im Kofferraum befanden sich ein halbes Dutzend Einkaufstüten.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Brauchst du jemanden, der dir die Schuhe zubindet oder die Senfpäckchen aufreißt?«
    »Nein.« Er drängte sie sanft zur Seite und griff mit beiden Händen nach den Tüten. »Ist das alles?«
    Sie warf den Kofferraumdeckel zu. »Ich brauche nicht viel.«
    Ohne ein weiteres Wort ging sie voran, drei Etagen hinauf und schloss die Tür ihrer Wohnung auf. Sie war spärlich möbliert, wie er es erwartet hatte. Keine Bilder an den Wänden, ein winziger Fernseher auf einer Styroporkiste. Das war kein Zuhause. Das war ein Dach über dem Kopf, unter dem man schlafen konnte, wenn man gerade nicht arbeiten musste.
    Sein Blick blieb an einer kleinen Holzkiste auf dem Tisch in ihrer Essecke hängen, doch bevor er noch genau hinsehen konnte, nahm sie sie mitsamt einer dreimal gefalteten Flagge und legte sie in ihren Garderobenschrank, in dem eine ebensolche Kargheit herrschte wie in ihrer restlichen Wohnung.
    Dass die Flagge mit ihrem Vater zu tun hatte, war ziemlich sicher. Er war ein Cop gewesen. Und als Cop begraben worden. Auch die Kiste musste mit ihm zu tun haben. Es war vielsagend, dass die Tochter und nicht die Witwe die Flagge besaß. Aber nach dem, was sie heute Morgen erzählt hatte, auch vollkommen verständlich. Wie hart musste es gewesen sein, am Grab des Vaters von seiner Untreue zu erfahren. Und wie viel härter noch für die Witwe. Er überlegte, wie er sich gefühlt hätte, wenn er erfahren hätte, dass er von Christine betrogen worden wäre. Aber der Gedanke erschien ihm zu abwegig.
    Dass Mia Mitchell sich

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