Heiss Glüht Mein Hass
freut sich Beth sogar darüber.«
Ihre Mundwinkel wanderten aufwärts. »Und wie möchtest du die paar Minuten nutzen?«
»Indem wir tun, was du nicht wollen willst.« Er packte ihr Kinn und hob ihr Gesicht, und dieses Mal kam sie ihm sofort entgegen, so dass der Kuss augenblicklich inniger, heißer wurde und sein ganzer Körper zu pulsieren begann. Gott, er wollte mehr, viel mehr. Doch er war sich bewusst, dass die Zeit verstrich, und so machte er sich abrupt los und stellte zufrieden fest, dass sie genauso schwer atmete wie er. »Warne mich, wenn du anfängst, wollen zu wollen«, sagte er. »Dann bringe ich besser einen Defibrillator mit.«
Sie lachte. »Geh nach Hause, Solliday. Wir machen morgen da weiter, wo wir aufgehört haben.« Ihr Lächeln verblasste ein ganz klein wenig. »Aber nicht im Büro, okay?«
»Okay.« Er beugte sich vor, um sich noch einen letzten Kuss zu holen, dann machte er auf dem Absatz kehrt. »Mist, ich muss wirklich los. Schließ die Tür hinter dir ab.«
»Das mache ich immer.«
Er blieb draußen stehen. »Wir sehen uns morgen um acht.« Mit dem körperlichen Abstand klärten sich seine Gedanken wieder. »Und geh nicht allein raus, okay?«
Sie sah ihn amüsiert an. »Solliday, ich bin Polizistin. Ich bin diejenige, die anderen so etwas sagt.«
Er war nicht amüsiert. »Bitte, Mia.«
»Ich pass auf mich auf.«
Ein weiteres Zugeständnis würde sie nicht machen, wie er wusste. »Gute Nacht, Mia.«
Ein ernster, sehnsüchtiger Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Gute Nacht, Reed.«
Mittwoch, 29. November, 22.05 Uhr
Er war endlich wieder in sein Auto gestiegen. Er hatte verdammt lange gebraucht. Er hatte gedacht, sein Zielobjekt würde höchstens eine Viertelstunde bei Flannagan’s warten, aber tatsächlich hatte er fast eine Stunde ausgeharrt. Während
er
sich hinten im Wagen des Mannes versteckt gehalten hatte.
Der erste Teil war lächerlich einfach gewesen. Er war früh dagewesen und hatte im Schatten gewartet. Er hatte beobachtet, wie der Mann den Wagen abschloss, was ein absoluter Scherz war. Er hatte das Schloss in fünfzehn Sekunden geknackt. Dann hatte er sich hinten im Wagen langgemacht, seine Skimaske übergezogen und sich vorgestellt, was gleich geschehen musste.
Es würde nicht schön werden, aber es würde schnell gehen. Und schmerzlos sein. Denn sein Zielobjekt war sein Freund und verdiente es nicht, sich vor Schmerz zu winden, wie Mrs. Dougherty es später tun würde. Nun, alles zu seiner Zeit. Nun erst einmal dies. Sie fuhren nun schon eine Viertelstunde. Es würde nicht mehr lange dauern.
Er wollte seufzen, unterdrückte das Bedürfnis aber. Er hatte noch nie jemanden getötet, den er mochte. Es gab für alles ein erstes Mal, aber Spaß würde es ihm nicht machen.
Er stemmte sich auf einen Ellbogen und kam vorsichtig hoch, um aus dem gegenüberliegenden Fenster zu sehen. Sie befanden sich auf einer kleinen Straße, einspurig in jede Richtung. Das war gut. In der Nähe befand sich ein Einkaufszentrum, das die ganze Nacht geöffnet hatte. Dort konnte er später einen Wagen stehlen. Er zog sein Messer.
Blitzschnell richtete er sich auf und legte das Messer an die Kehle seines Freundes. »Bieg an der nächsten Ampel ab«, sagte er mit leiser Stimme.
Der Blick seines Freundes schoss zum Rückspiegel, doch er konnte nur die schwarze Skimaske sehen. Seine Augen waren schreckgeweitet. »Wenn Sie den Wagen wollen, den können Sie haben. Aber lassen Sie mich gehen.«
Sehr gut. Er hatte gehofft, dass sein Freund glaubte, es würde sich um einen simplen Autodiebstahl handeln. Er wollte nicht riskieren, dass er ihn identifizieren konnte, falls sein Plan danebenging. Andererseits – was sollte schon danebengehen? Die Gegend war zwar ein wenig zu bevölkert für seinen Geschmack, aber es würde funktionieren.
Er packte das Haar seines Freundes und riss den Kopf zurück. »Langsamer. Ja, gut. Ganz brav und langsam. Und jetzt da vorn halten. Noch ein Stück. Jetzt stopp.«
»Bitte. Töten Sie mich nicht.« Er schluchzte jetzt. »Bitte töten Sie mich nicht!«
Er runzelte die Stirn. Er hätte erwartet, dass der Mann mit etwas mehr Mumm abtrat. So eine Memme. Vielleicht sollte er es doch nicht ganz so schmerzfrei machen. »Auf Parken stellen. Gut so. Und jetzt das Fenster öffnen.«
Kalte Luft strömte herein und erfrischte seine überhitzte Haut. »Jetzt zieh den Schlüssel ab.« Sein Opfer zögerte, aber er drückte das Messer fester gegen seinen Hals. »Los
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