Heiss Glüht Mein Hass
sagte Mia. »Ich denke, wir können es uns nicht leisten zu warten.«
»Das sehe ich genauso«, stimmte Aidan zu. »Und wenn sie ihn bis morgen früh nicht gefunden haben, reichen wir ihnen das bessere Foto nach und bitten sie, noch einmal von vorn anzufangen.«
»Gut. Ich schicke dem Atlantic City PD Fotos von beiden Whites rüber. Vielleicht ist der Echte ja auch vermisst gemeldet worden. Danke für die Hilfe, Aidan. Geht jetzt nach Hause, Jungs.«
Aidan gehorchte nur allzu gern und winkte ihnen zum Abschied, Reed aber blieb. »Du kommst mit mir, Mia.«
Sie sah auf und bedachte ihn mit einem düsteren Blick. »Das war ein schmutziger Schachzug, Solliday.«
Er neigte den Kopf. »Warum? Weil ich dazu beitragen will, dass du am Leben bleibst?«
Sie wandte sich wieder ihrem Computer zu. »Du hättest das erst mit mir absprechen können.«
Seine Antwort überraschte sie. »Stimmt. Das hätte ich. Tut mir leid.«
»Tja. Na gut. Fahr nach Hause, Solliday. Ich komm nach. Sobald Beth im Bett ist.«
»Warum kommst du nicht gleich mit zum Essen?«
Ihr Blick war noch immer auf den Monitor fixiert. »Abe ist entlassen worden, und ich habe ihm versprochen, bei Kristen und ihm zu essen. Im Übrigen brauchst du Zeit mit deiner Tochter. Fahr, Solliday. Ich komme nach.«
Er lehnte sich gegen den Tisch, kam ihr näher, als es klug war, aber, verdammt, er spürte noch immer das Zittern von vorhin, als er sie im Arm gehalten hatte. Sie hielt sich für Superwoman, aber sie war sehr viel menschlicher, als sie zugeben wollte. »Mia, ich war dabei. Ich habe miterlebt, wie man dir fast den Kopf von den Schultern geschossen hat. Bereitet dir das nicht ein wenig Sorge?«
Sie sah ihn an. »Ja. Aber das ist mein Job und mein Leben. Ich denke nicht daran, wegzurennen, sobald irgendein böser Bube mit einem Ballermann vor meiner Nase herumwedelt. Wenn ich das täte, wäre ich wohl niemandem von Nutzen.«
»Wenn du tot bist, bist du auch niemandem von Nutzen«, entgegnete er.
»Ich sagte, ich komme nach.« Sie schloss die Augen. »Versprochen. Und jetzt geh nach Hause zu deiner Tochter.«
Mia wartete, bis er weg war, dann rief sie die Polizei von Atlantic City an, erklärte, was sie wollte und beantwortete alle Fragen so gut sie konnte. Anschließend ging sie zum Faxgerät, um die Fotos zu versenden, und als sie zurückkam, sah sie, dass Roger Burnette an ihrem Tisch wartete.
Er wirkte leicht angetrunken. In seinem Blick lag Schmerz und ein verzweifelter Zorn, der sie dazu veranlasste, ihr Tempo ein wenig zu verlangsamen. Instinktiv legte sie die Fotos auf den erstbesten Tisch, an dem sie vorbeikam, so dass sie sich ihm mit leeren Händen nähern konnte. Es war nicht gesund, einem von Trauer zerfressenen Vater das Bild des potentiellen Mörders seiner Tochter zu zeigen. Vor allem nicht, wenn dieser Vater Polizist war. »Sergeant Burnette. Was kann ich für Sie tun?«
»Sie können mir sagen, wer meine Tochter umgebracht hat.«
»Wir glauben, es zu wissen, Sir, aber bislang fehlen uns noch die endgültigen Beweise.«
Er atmete zu schnell. »Mit anderen Worten – Sie wissen einen Dreck.«
»Sergeant.« Sie kam vorsichtig näher. »Ich rufe jemanden an, der Sie nach Hause bringt.«
»Verdammt, ich brauche niemanden, der mich nach Hause bringt. Ich will wissen, wer meine Caitlin umgebracht hat.« Mit einer wütenden Geste fegte er den Stapel Akten vom Tisch. Papier flatterte durchs Büro. »Sie sitzen hier und lesen den ganzen Tag. Warum gehen Sie nicht raus und suchen da, wo es sinnvoll ist?« Plötzlich packte er sie an den Schultern, und wieder schoss ein scharfer Schmerz durch ihren Arm. Sie hatte sich geirrt. Burnette war nicht nur leicht angetrunken. »Sie sind kein echter Cop«, zischte er. »Ihr Vater war es, und er hätte sich für Sie geschämt.«
Sie drückte seine Arme weg. »Sergeant. Setzen Sie sich.«
Er dachte nicht daran, sondern ballte die Fäuste. »Morgen begrabe ich meine Tochter. Begreifen Sie überhaupt, was das bedeutet?«
Sie blieb stehen, ließ sich nicht zurückdrängen und sah zu ihm auf, obwohl sie den Kopf in den Nacken legen musste. »Ja, ich begreife es, Sergeant. Wir sind nah dran, aber wir haben ihn noch nicht. Es tut mir leid.«
»Roger!« Spinnelli war aus seinem Büro gekommen und ging jetzt so rasch dazwischen, dass Mia nur staunen konnte. Sie hatte Spinnelli sich noch nie so schnell bewegen sehen. »Was soll das? Was tun Sie hier?«
Burnette trat einen Schritt zurück. »Ich will bloß
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