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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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diese zehn Minuten, und er wollte, dass Tyler Young bei vollem Bewusstsein war. Tyler Young sollte alles spüren. Tyler Young sollte bezahlen.
    Also hatte er vorgesorgt. Er legte seine Pistole auf den Nachttisch und packte seine Ausrüstung aus. Wie gewöhnlich hatte er sein scharfes Messer, die schwere Rohrzange und die restlichen Eier dabei, aber er hatte auch noch ein paar zusätzliche Gegenstände mitgebracht. Er holte einen Sauerstofftank und eine Maske aus dem Rucksack. Damit würde er die Zeit, die Tyler bei Bewusstsein blieb, locker verdreifachen können. Vielleicht würde er vor Schmerz ohnmächtig werden.
    Der Gedanke entlockte ihm ein Lächeln.
    »Also, Tyler«, sagte er im lockeren Plauderton, während er ihm die Sauerstoffmaske auf das erstarrte Gesicht presste. »Wie ist es dir so ergangen? In letzter Zeit mal wieder ein paar kleine Jungen missbraucht?« Tyler und seine Frau hatten keine Kinder, zumindest keine, die bei ihnen wohnten. Er hatte alle Schlafzimmer überprüft. Niemand sonst war hier, nicht einmal ein Haustier. Also konnte er sich gänzlich auf seine Arbeit konzentrieren. »Du kannst nicht reden? Wie schade. Dann wirst du mir wohl zuhören müssen. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde jeden Schritt ansagen, damit dir auch nichts entgeht. Zuerst breche ich dir die Beine.«
    Und er tat es und genoss dabei, wie Tyler vor Schmerz zu schielen begann. Dann warf er die Rohrzange von einer Hand in die andere. »Normalerweise bin ich an diesem Punkt mit dem Werkzeug fertig«, sagte er, noch immer im Plauderton. »Aber für dich setze ich es auch noch anders ein. Weißt du, ich stehe nicht auf Männer – nur auf Frauen. Aber ich möchte keinesfalls deswegen darauf verzichten, dir dasselbe Vergnügen zu bereiten wie du mir damals.« Er konnte sehen, dass Tyler begriff. »Wunderbar. Oh, und das Messer? Gewöhnlich schneide ich damit nur Kehlen auf, aber bei dir werde ich noch eine Ausnahme machen.« Er grinste auf sein Opfer herab, das nur noch lebte, weil er es so wollte. Tyler würde erst dann sterben, wenn er bestimmte. »Du hast uns damals schwanzlose Muschis genannt. Und jetzt kannst du herausfinden, was das wirklich bedeutet. Dann wollen wir mal anfangen, Tyler. Bevor uns der Sauerstoff ausgeht.«

Chicago, Samstag, 2. Dezember, 6.35 Uhr
    Murphy sah Mia entgegen, die sich seinem Wagen näherte. Er fühlte sich wach, freute sich aber auf den Kaffee, den sie ihm mitgebracht hatte. Er stieg aus, streckte sich und nahm ihr den Becher ab, den sie ihm hinhielt. »Danke.«
    Sie lehnte sich gegen den Wagen. »Und? War etwas?«
    »White ist nicht zurückgekommen, aber der Junge hat mich die ganze Nacht beobachtet. Immer wieder. Wie jetzt.«
    Wieder sah man, wie sich die Lamellen der Jalousie unter den kleinen Fingern verbogen. Wieder lächelte Mia und winkte. Und wieder verschwand der Kleine. »Ich würde sagen, wir versuchen es mit dem Durchsuchungsbefehl. Wir haben schon für weniger einen bekommen.«
    »Ich rufe einen Streifenwagen, der hier aufpasst, wenn wir beim Meeting sind. Wir müssen uns mit den anderen austauschen.«
    Den anderen. Zu denen auch Reed gehörte. Sie würde ihre Arbeit tun.
    »Spuck’s schon aus, Kleine«, befahl Murphy freundlich. »Was hat unser hübscher Fire Marshal dir getan?«
    Sie lächelte und war überrascht, dass es ihr gelang. »Nichts. Er hat mir nichts versprochen, Murphy, also auch kein Versprechen brechen können. Und ich habe zwei Nächte richtig, richtig guten Sex gehabt.«
    Murphy verzog das Gesicht. »Musst du mir das so direkt sagen?« Dann neigte er den Kopf. »Wenn ich ihm die hübsche Visage polieren soll, sag’s mir einfach.«
    »Mein Held.« Schlagartig wurde sie ernst. »Schau mal, wen wir da haben.«
    Die Eingangstür öffnete sich und der Junge kam heraus, für die Kirche feingemacht mit einem dunklen Anzug und einer Krawatte. Er blieb auf der Veranda stehen, dann holte er sichtlich Luft, setzte sich in Bewegung und hielt nicht an, bis er Murphy und Mia erreicht hatte. Er hielt den Zettel in der Hand, den Mia seiner Mutter gegeben hatte. Der Zettel war zerknüllt gewesen, aber jemand hatte ihn geglättet. Sein Schlucken war hörbar.
    Der Junge war sieben, höchstens acht. Das rotblonde Haar war feucht und sorgfältig gekämmt. Sein Kindergesicht war übersät mit Sommersprossen.
    Sie hatte immer schon eine Schwäche für Sommersprossen gehabt. Ernst streckte sie ihm die Hand entgegen. »Detective Mitchell, guten Morgen. Das ist Detective

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