Heiss Glüht Mein Hass
war und alles erledigt hatte, war Mexiko bestens geeignet, um sich eine Weile zu verstecken. Ja, er musste untertauchen, sich wie eine Memme verstecken. Weil Mitchell sein Foto überall verteilt hatte.
Erneut kochte Zorn auf diese Frau in ihm hoch, aber er drängte ihn zurück. Er hatte bereits versucht, sie zu erledigen. Er sollte von Laura Dougherty lernen. Hör auf dein Schicksal.
Lass es gut sein.
Er brachte sich wieder unter Kontrolle und konzentrierte sich auf das, was er sich nach dem Aufwachen im Motel überlegt hatte. Ja, er würde untertauchen müssen und nie wieder nach Chicago zurückkehren können, das war ihm klar geworden. Er würde sich irgendwo im Süden niederlassen, wo es warm war. Aber er musste seine Sachen holen. Seine Erinnerungen. Es hatte ihn ein paar Stunden Zeit gekostet, wieder herzukommen, aber was bedeuteten schon ein paar Stunden, wenn man zehn Jahre gewartet hatte? Seine Erinnerungen waren wichtig.
Also war er nun wieder hier, in Chicago. Näherte sich dem Haus, in dem er gewohnt hatte. Purer Instinkt ließ ihn vorher anhalten. Und dann sah er die vielen Polizeiwagen, die Vans, die Männer mit den Schaufeln. An seinem Haus.
Mitchell hatte sein Haus gefunden. Hatte ihm seine Sachen weggenommen. Eiskalte Wut überkam ihn, als er den Wagen wendete. Zur Hölle mit dem Schicksal. Die Frau musste bezahlen. Zweimal war sie in dieser Woche einer Kugel entgangen. Sie hatte Glück gehabt, die Schlampe. Aber nun war es mit ihrem Glück vorbei.
Samstag, 2. Dezember, 11.45 Uhr
Mia wiegte sich auf den Fersen vor und zurück, die Hände in die Hüften gestemmt. Der Tisch war mit Gegenständen bedeckt, die sie aus dem Lukowitch-Garten ausgegraben hatten. Und sie hatten tatsächlich sowohl Röntgenscanner als auch Metalldetektor benötigt. Jeremy konnte stolz auf sich sein – sofern ihm das etwas nützte. »Bemerkenswert.«
Spinnelli betrachtete einen Gegenstand nach dem anderen. »Caitlins Tasche, eine Kette von Penny Hill, vierzehn verschiedene Schlüsselbunde, Schuhe, noch mehr Halsketten … meine Güte.«
»Die Schlüssel hier gehören Dr. Thompson«, sagte Reed. »Das sind Brookes. Wir nehmen an, dass er sie ihr abgenommen hat, als sie ein Bier zu viel getrunken hatte. Das hier gehörte Tania aus dem Hotel, dies Niki Markov, die Vertreterin. Die anderen Sachen können wir bisher nicht zuordnen.«
»Zumindest können wir ihm nun eine Verbindung an den Morden der Burnette und Penny Hill nachweisen«, sagte Spinnelli zufrieden. »Ich will immer noch eindeutige Beweise, aber das ist schon weitaus besser als alles, was wir vorher hatten.«
»Atlantic City schickt jemanden, der sich die Sachen ansehen will«, sagte Aidan. »Die vergewaltigten Frauen haben ausgesagt, er habe ihre Schlüssel genommen – um ihnen klarzumachen, dass er jederzeit wiederkommen könnte.«
»Dreckschwein«, murmelte Reed.
»Ich denke, diese Empfindung teilen wir alle«, sagte Spinnelli. »Sam hat angerufen. Er konnte in Yvonne Lukowitchs Urin Valium und Zyanid nachweisen, aber nicht das Ambien, für das sie ein Rezept hatte.«
»Wir haben eine Quittung von einem Fotolabor gefunden. Daher hat er das Zyanid«, sagte Jack. »Man braucht es zur Filmentwicklung. Sam meint, sie hat wenigstens nichts gespürt.«
Sie seufzte. »Ich nehme an, dass es Jeremy, wenn er älter ist, wichtig sein wird, dass seine Mutter nicht Selbstmord begangen hat, aber im Moment ist es ihm wohl kein Trost. Er hat erzählt, dass sie White kennengelernt hat, als sie im vergangenen Juni im Park einen Kurs in Hundeerziehung geleitet hat. Seine Mutter muss wohl ziemlich begeistert gewesen sein. Er hat ihr Rosen und Wein geschenkt. Und nach nur drei Wochen ist er eingezogen.«
»Ziemlich schnell«, bemerkte Jack.
»Sie war einsam«, gab Mia zurück. »Sie hat eine Narbe vom Schlüsselbein bis zur Brust – von einem Messer verursacht. Jeremy hat gesagt, White hätte das in der ersten Nacht, die er bei ihnen gewohnt hat, getan. Er habe ihr gedroht, dass er ihr und Jeremy noch viel Schlimmeres antun würde, wenn sie ein Wort sagte. Die beiden lebten seit einem halben Jahr in Angst und Schrecken.«
»Und wir kennen noch immer nicht seinen Namen«, sagte Murphy verbittert.
Spinnelli sah auf. »Vielleicht habe ich etwas für Sie. Heute Morgen kam ein Anruf vom Abschleppdienst rein. Die haben einen Wagen gefunden, der am Donnerstag gestohlen gemeldet worden ist. Er stand in der Gegend, in der Murphy sich umgesehen hat. Unter dem Sitz lag
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