Heiss Glüht Mein Hass
Ihnen zu erklären, Marc. Caitlin Burnettes Leiche wurde mit Benzin verbrannt. Penny Hills mit etwas … Heißerem.«
»Wahrscheinlich nicht heißer«, berichtigte Reed, »sondern etwas, das nicht so schnell verbrennt.«
Sie zuckte verärgert die Achseln. »Meinetwegen. Ich wollte nur auf den Unterschied hinweisen. Er hat sein Verhalten verändert. Vielleicht verbessert.«
Spinnellis Schnurrbart hing trübe herab, während er darüber nachdachte. »Klingt nach einer berechtigten Annahme. Noch andere Unterschiede?«
»Im ersten Haus hat er zwei Brandsätze eingesetzt«, sagte Reed. »Einen in der Küche, einen anderen im Schlafzimmer. Im zweiten Haus war im Schlafzimmer nichts zu finden.«
Das weckte Westphalens Interesse. »Könnte auf einen Groll gegen die Doughertys hinweisen. Es war ihr Schlafzimmer.«
»Oder er hat festgestellt, dass es beim ersten Mal schon genug Feuer gegeben hat – warum also noch mehr Material vergeuden?«, konterte Reed. »Ungeübte Brandstifter machen häufig den Fehler, des Guten zu viel zu tun: Ein Brandsatz ist schön, fünf natürlich noch besser. Aber sollte einer von den fünf nicht losgehen, haben sie ein Indiz hinterlassen. Die Sache zu vereinfachen, könnte eine Art Lernprozess markieren. Aber wir werden die Doughertys fragen, ob sie Feinde haben.« Er wandte sich an Mitchell. »Sie haben heute Morgen angerufen. Ich habe ihnen gesagt, dass wir sie irgendwann nach neun an ihrem Haus treffen.«
»Okay.« Sie runzelte die Stirn. »Miles, wenn die Doughertys Ziel waren, stimme ich Ihnen zu. Aber wenn es hier um Caitlin ging, warum das Bett im Schlafzimmer? Ich meine, Caitlin hat in einem anderen Zimmer gelernt. Was hätte das bringen sollen?«
»Gute Frage«, sagte Westphalen. »Fragen Sie die Doughertys.«
»Noch andere Unterschiede?«, wollte Spinnelli wissen.
»Er hat Caitlins Wagen in der Garage stehen lassen, Penny Hills aber mitgenommen«, sagte Reed.
»Ja, mir kommt es langsam auch so vor, als fange er gerade an, sich zu organisieren«, dachte Westphalen laut nach.
Spinnelli schrieb auf die Tafel. »Jack?«
»Wir haben Blutspritzer auf dem Teppich der Doughertys gefunden. Ben Trammell hat außerdem etwas entdeckt, was der Knopf ihrer Jeans gewesen sein könnte. Im Flur, in einer Spalte an der Treppe. Die Jeans selbst haben wir nicht gefunden, aber sie kann verbrannt sein. Dann sollten wir allerdings in der Asche Reste finden.«
»Was ist mit dem Benzin?«, fragte Mitchell.
»Nichts auf dem Teppich. Nur in der Küche um die Leiche herum.«
»Also hat er sie im Flur vergewaltigt und erschossen, dann in die Küche gezerrt und sie mit Benzin übergossen.« Mitchell presste die Kiefer zusammen. »Widerliches Schwein.«
»Die Verwandten«, sagte Spinnelli. »Sind Penny Hills Angehörige schon informiert?«
»Noch nicht«, sagte sie. »Ich habe alle Mark Hills in Cincinnati durchtelefoniert, aber niemand ist mit Penny verwandt. Das Personal im Sozialamt fängt ungefähr in einer halben Stunde an zu arbeiten, da sollten wir eigentlich Kontaktinformationen bekommen können.«
Spinnelli setzte sich wieder. »Miles, können Sie uns schon ein Profil erstellen? Oder wenigstens Starthilfe geben?«
Westphalen warf einen vorsichtigen Blick in Reeds Richtung. »Lieutenant Solliday kennt sich vermutlich besser mit der Psyche von Brandstiftern aus.«
Reed bedeutete ihm fortzufahren. Es interessierte ihn, was der Mann zu sagen hatte. »Bitte.«
Westphalen nahm die Brille ab und polierte die Gläser mit einem Taschentuch. »Nun – ungefähr ein Viertel aller Brandstifter ist unter vierzehn und legt Brände aus purer Lust am Brennen oder unter Zwang. Ich denke nicht, dass wir hier einen solchen Fall haben. Weitere fünfundzwanzig Prozent sind im Alter zwischen fünfzehn und achtzehn.« Er hob die Schultern. »Ich möchte nicht glauben, dass wir es hier mit einem Jugendlichen zu tun haben, aber wir alle wissen, dass der eine oder andere durchaus dazu fähig ist. Brandstifter sind selten über dreißig. Und falls ja, dann handelt es sich um die Verbrecher, von denen der Lieutenant bereits gesprochen hat, hier geht es um Profit. Erwachsene Brandstifter, die nicht hinterm Geld her sind, handeln in den meisten Fällen aus Rache. Die Mehrheit ist weiß. Beinahe ausschließlich männlich. Und ich bin mir so gut wie sicher, dass dieser Täter ein Vorstrafenregister hat.«
»Wir haben keine Abdrücke finden können«, sagte Unger. »Er hat überhaupt nichts zurückgelassen, was uns
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