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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nickte steif. »Wie Sie wollen.«
    Mias Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Wir wissen Ihr … Entgegenkommen zu schätzen. Behalten Sie Manny hier, während wir uns sein Zimmer ansehen. Wir reden mit ihm, wenn wir fertig sind.«

Mittwoch, 29. November 14.45 Uhr
    Reed unterdrückte ein Seufzen, als Bixby Manny Rodriguez hinausbegleitete. Die Durchsuchung des Zimmers hatte ihnen nichts erbracht, und Manny war so verschlossen wie jeder andere Jugendliche auch. »Sturer Bursche. Aber ich glaube ohnehin nicht, dass er es war. Ich denke, wir haben Zeit vergeudet, weil eine idealistische junge Englischlehrerin ein überentwickeltes Schuldbewusstsein hat.«
    »Tja, so kann’s kommen.« Mia streifte sich ihre schäbige Lederjacke über. Die Begegnung mit dem Straßenpflaster gestern Nacht hatte das gute Stück nicht besser gemacht. »Fahren wir zurück und vergraben uns in Akten.«
    Reed hielt ihr die Tür auf und folgte ihr nach vorn, wo eine grimmige Marcy nur darauf wartete, sie auszutragen. Er ging an den Vitrinen vorbei und hielt an, als er aus dem Augenwinkel etwas Schimmerndes wahrnahm. Er ging ein paar Schritte zurück, und sein Puls beschleunigte sich. »Mia, sieh dir das an.«
    Sie starrte auf die Kunstwerke der Schüler, die in dem Glaskasten ausgestellt waren. »Interessante Gemälde«, bemerkte sie, während sie das Fach auf Augenhöhe betrachtete.
    »Nein, weiter oben«, sagte Reed und sie blickte hinauf. »Noch weiter.«
    »Ha, ha«, murmelte sie. Dann stellte sie sich auf Zehenspitzen und sah die Schülerversion eines Fabergé-Eis, das im obersten Fach zu bewundern war. Glasperlen und -steinchen funkelten in geometrischen Mustern. »Hübsch. Wär schön, wenn ich es besser sehen könnte.«
    »Räuberleiter?«, fragte er, und sie betrachtete ihn mit einem halb wütenden, halb vergnügten Funkeln in den Augen.
    »Blödmann«, murmelte sie. »Welches Monsterhuhn hat wohl so ein Ei gelegt.«
    »Das Huhn hatte wahrscheinlich Hilfe.« Er beugte sich zu ihr herab. »Die Größe kommt hin.«
    »Und die Farbe auch«, gab sie murmelnd zurück. »Wir brauchen wohl eine richterliche Verfügung. Ich kümmere mich darum.«
    Sein Lächeln ließ ihn wie einen zufriedenen Kater aussehen. »Oh, und ich sage Mr. Bixby, dass wir noch ein Weilchen bleiben.«
    Sie klappte das Handy auf und entfernte sich ein paar Schritte. »Immer darfst du die lustigen Sachen machen.«

Mittwoch, 19. November, 15.15 Uhr
    Der Kunstlehrer hatte die gleiche Statur wie Reed Solliday. Seine Muskeln wölbten sich unter dem mit Farbspritzern bekleckerten Hemd. Sein Kahlkopf schimmerte wie polierter Onyx, und seine Finger waren so dick wie Hotdogs, und zwar solche von der Luxusversion. Er hieß Atticus Lucas und schien nicht froh, sie zu sehen.
    »Welcher Schüler hat das Ei gemacht?«, fragte Solliday.
    »Ich muss Ihnen nicht …«
    »Oh, oh, oh«, unterbrach Mia. »Nicht schon wieder. Doch, Sie müssen. Sagen Sie’s ihm, Secrest.«
    »Beantworten Sie die Frage«, brummte Secrest.
    Lucas wirkte plötzlich verlegen. »Keiner der Schüler hat es gemacht.«
    »Ah, Sie meinen, das ist ein echtes Fabergé-Ei?«, fragte Reed ironisch.
    Lucas sah ihn wütend an. »Ihr Sarkasmus ist hier fehl am Platz, Lieutenant. Ich war das.«
    Mia wandte sich ihm erstaunt zu. »Sie?«
    Er nickte. »Ja, ich.«
    Sie musterte seine dicken Finger. »Diese Feinarbeit?«
    Finster zog er die Brauen zusammen. »Tatsächlich.«
    »Und die anderen Kunstwerke in der Vitrine – haben Sie die auch gemacht?«
    »Natürlich nicht. Ich wollte den Schülern zeigen, dass Kunst in unterschiedlicher Gestalt daherkommen kann. Ich wollte vor allem, dass sie dachten, ein anderer Schüler habe das Ei gebastelt, so dass sie …«
    »Sich nicht darüber lustig machen würden, dass so etwas irgendwie nach Schwuchtel aussieht«, endete Mia seufzend.
    »So ungefähr«, sagte Lucas knapp.
    »Nun ja, da wir Sie jetzt geoutet haben«, fuhr sie fort, »sagen Sie uns bitte, wo wir die anderen Eier finden.«
    »Im Materialschrank.« Er trat zu einem Metallschrank und öffnete beide Türen. Er zog einen Karton heraus und nahm den Deckel ab. Und blickte erstaunt hinein. »Zumindest waren sie das. Jetzt sind sie weg.«
    Solliday warf Mia einen Blick zu. »Wir müssen Fingerabdrücke von dem Karton und dem Schrank nehmen.«
    »Ich rufe Jack an. Aber sagen Sie uns zuerst, Mr. Lucas, wann Sie zum letzten Mal in den Karton gesehen haben.«
    »Im August habe ich das eine Ei gebastelt. Seitdem war

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