Heiss Glüht Mein Hass
ich nicht mehr am Karton. Warum?«
»Wie viele waren da drin?«, fragte Mia.
Lucas sah sie verdattert an. »Das sind doch nur Plastikeier. Ich möchte keinen Wind darum machen.«
»Beantworten Sie ihre Frage«, fuhr Solliday ihn an, und Lucas bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
»Noch ein Dutzend vielleicht. Sie waren schon da, als ich vor zwei Jahren hier anfing. Niemand hat die Dinger je angerührt, außer mir, und ich habe es auch nur dieses eine Mal.«
»Ein Dutzend«, murmelte Solliday. »Drei hat er benutzt. Er hat also noch neun zum Spielen.«
Mia holte das Handy hervor, um Jack anzurufen. »Mist.«
Solliday wandte sich an Secrest. »Zeigen Sie mir Ihr Labor. Ich möchte die Chemikalien überprüfen.«
Mia hielt die Hand hoch. »Und wir nehmen Manny mit aufs Revier. Sehen Sie zu, dass ein Vormund oder ein Anwalt mitfährt.«
Mittwoch, 29. November, 15.45 Uhr
Solliday stand seitwärts in dem winzigen Chemielager, denn anders hätte er nicht in den Raum gepasst. Jeder andere Mann würde mit der Schutzbrille über den Augen seltsam aussehen, aber Sollidays Äußerem schien es nicht zu schaden. Aber weil das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, daran zu denken, konzentrierte sie sich auf das, was wichtig war.
»Du scheinst dich in einem Labor ja wie zu Hause zu fühlen«, bemerkte sie.
»Eine Menge Leute in meiner Branche haben einen Abschluss in Chemie«, erwiderte er.
»Du auch?«
»Sozusagen.« Er verglich die vorhandenen Flaschen mit der Inventarliste, die er an einem Klemmbrett an der Tür entdeckt hatte. »Mein Vater war Chemieingenieur, und wahrscheinlich wollte ich ihm etwas beweisen, also habe ich mich auch in diese Thematik eingearbeitet.«
Dass er seinen Adoptivvater meinte, war klar. »Ich dachte, du wärst früher Feuerwehrmann gewesen.«
Er ging in die Hocke, um die unteren Regalfächer zu betrachten. »War ich auch. Ich wollte immer schon zur Feuerwehr. Am Tag, als ich die Armee verließ, habe ich mich bei der Akademie beworben.«
Die Armee erklärte seine Freude an polierten Schuhen. »Aber?«
»Aber mein Vater ermutigte mich, zu studieren, solange ich jung war, bevor ich eine Familie gründete, für die ich sorgen wollte. Also ging ich von meinem GI -Geld Vollzeit zur Schule, bis ich auf der Akademie angenommen wurde, danach studierte ich in meiner Freizeit weiter. Das waren anstrengende Jahre, aber sie waren es wert.« Er schaute auf. »Und du?«
»Strafverfolgung mit Fußballstipendium. Wonach suchst du eigentlich?«
»An Ammoniumnitrat kann man auf unterschiedliche Arten herankommen. Eine Möglichkeit ist diese Flasche hier.« Er hielt sie hoch. »Aber sie ist noch versiegelt, und laut Liste war ohnehin nur eine da.«
»Seit wann steht sie hier?«
»Seit August vor drei Jahren.« Er kniff die Augen zusammen, um das Etikett zu lesen. »Es überrascht mich, dass eine Schule von dieser Größe eine derart gute Ausstattung hat.«
»Der vorherige Lehrer hat sie hiergelassen. Ich habe noch nichts eingekauft, seit ich hier bin.«
Mia wandte sich um. Ein Lehrer hatte sich zu ihnen gesellt. »Seit wann lehren Sie an dieser Schule?«
»Seit ungefähr einem Jahr. Ich bin Mr. Celebrese.«
»Detective Mitchell und mein Partner Lieutenant Solliday.«
»Die Nitritsäure befindet sich in dem Schrank dort. Hier ist der Schlüssel.«
Mia reichte ihn an Solliday weiter. »Ich nehme an, eine andere Möglichkeit, an Ammoniumnitrat heranzukommen, ist Nitritsäure.«
»Exakt.« Solliday sah in den Schrank und schloss ihn wieder ab. »Noch verschlossen und versiegelt.«
»Wir verwenden solche Chemikalien hier nicht häufig«, erklärte Celebrese.
»Weil Sie befürchten, dass die Kids sich gegenseitig mit Säure bespritzen?«
Celebrese presste die Kiefer zusammen. »Haben Sie gefunden, wonach Sie suchten?«
Solliday kam aus dem Kämmerchen, die Schutzbrille noch immer im Gesicht. »Nein.« Ohne sich um Celebrese zu kümmern, ging er zu der anderen Wand, an der eine Art Theke mit Glasfront stand.
»Sieht aus wie eine Salatbar mit überdimensioniertem Niesschutz«, sagte sie, und er lachte.
»Das ist ein Gasabzug. Darin arbeitet man mit flüchtigen Gasen.« Er nahm das Gerät, mit dem er in Penny Hills Haus Kohlenwasserstoff nachgewiesen hatte, zog das Glasfenster ein winziges Stück hoch und schob das Gerät darunter. Es begann augenblicklich zu lärmen, und Solliday lächelte ein finsteres, angespanntes Lächeln.
Jetzt
hatte er gefunden, was er gesucht hatte.
»Bingo«,
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