Heiss Glüht Mein Hass
»Dr. Julian Thompson und Mr. Bart Secrest«, stellte Bixby sie vor.
Der Sympathische erhob sich und lächelte. Augenblicklich misstraute Mia ihm genauso sehr wie Bixby. »Dr. Thompson. Der Schulpsychologe.«
Secrest schwieg.
»Setzen Sie sich«, sagte Bixby. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf den Tisch, während sie seiner Bitte nachkamen. Mia nahm sich jedoch absichtlich Zeit, nur um seine Reaktion zu erleben.
Dann sah sie beide Männer nacheinander an. »Um welchen Schüler geht es und wo sind die Zeitungsartikel?«
Thompson zuckte kaum merklich zusammen. Secrest reagierte noch immer nicht.
»Wir haben uns dieses Schülers angenommen und keinen Grund gesehen, die Sache weiterzuverfolgen. Miss Adler hatte nur ein … persönliches Bedürfnis, den Schauplatz zu sehen«, sagte Bixby. »Sicherlich hat sie es aus Mitgefühl für die Opfer getan. Ist es nicht so, Miss Adler?«
Miss Adler nickte verunsichert. »Ja, Sir.«
Mia grinste. »Aha. Sie sind dem Staat verpflichtet, nicht wahr, Mr. Bixby? Sind Revisionen unterworfen und Überraschungsbesuchen vom Lizenzamt, ist es nicht so?«
Bixby presste die Kiefer zusammen. »Drohen Sie mir nicht, Detective.«
Mia blickte amüsiert zu Solliday. »Ich glaube, ich höre ein Echo. Ständig sagen mir Leute, dass ich ihnen nicht drohen soll.«
»Vielleicht, weil wir ständig mit Leuten sprechen, die etwas wissen, es uns aber nicht zu sagen bereit sind«, erwiderte er ruhig, sehr ruhig. Fast unheimlich. Perfekt.
»Das wird es sein.« Sie beugte sich vor, legte ihre Handflächen auf den Tisch und blickte Bixby direkt in die Augen. »Ich frage mich, was Sie wissen, Dr. Bixby. Sie haben sich, wie Sie sagten, dieses Schülers
angenommen.
Daraus schließe ich, dass auch Ihnen diese Sache nicht geheuer war. Zumindest sind Sie nicht davon ausgegangen, dass er diese Artikel für eine Hausaufgabe ausschneidet.«
»Wie ich bereits Miss Adler gesagt habe«, fuhr Solliday, immer noch sehr ruhig, fort, »liegen bei uns im Leichenschauhaus zwei Frauen. Unser Geduldsfaden ist dünn. Falls Ihr Schüler nichts damit zu tun hat, gehen wir wieder. Falls doch, ist er eine Gefahr für alle anderen. Möchten Sie diese Art von Negativ-Publicity wirklich herausfordern?«
Ein Muskel in Bixbys Gesicht zuckte, und Mia wusste, dass Solliday die richtige Saite angeschlagen hatte. »Unsere Schüler können die Einrichtung nicht verlassen. Deswegen kann er nichts damit zu tun haben.«
»Schön«, sagte Mia und entspannte sich. »Dann erzählen Sie uns doch mal etwas über die Einrichtung. Leben alle Schüler hier?«
»Zwanzig Prozent sind Tagesschüler«, erklärte Dr. Thompson. »Die anderen leben im Wohnheim.«
Mia lächelte. »Wohnheim. Das heißt, sie werden eingeschlossen?«
Thompson erwiderte das Lächeln, aber es wirkte angestrengt. »Das heißt, sie können nicht hinaus. Aber sie sind nicht in Zellen eingesperrt wie im Gefängnis, nein.«
Mia riss die Augen auf. »Sie lassen sie nie ins Freie?« Sie blinzelte. »Niemals?«
Bixbys Augen blitzten. »Schüler im Wohnheim verbringen unter Überwachung Zeit im Freien.«
»Der Ausgang im Hof«, sagte Mia, und Bixbys Wangen färbten sich rot. Mia hielt die Hand hoch. »Ich weiß, dass das hier kein Gefängnis ist. Aber Ihre Nachbarn wären wohl nicht sehr glücklich, wenn sie wüssten, dass hier möglicherweise ein Mörder wohnt – nur knapp eine Meile von ihrem Wohngebiet entfernt. Von ihren Kindern entfernt.«
»Hier ist kein Mörder«, sagte Bixby gepresst. »Das habe ich Ihnen bereits gesagt.«
»Und das haben wir durchaus vernommen«, sagte Solliday sanft. Er sah zu Mia und zog eine Braue hoch. »Du vergisst doch nicht, dass du Carmichael versprochen hast, sie sei die Erste, die es erfährt?«
Sie strahlte ihn an. »Stimmt, ja.«
Secrest beugte sich vor und verengte die Augen. »Das ist Erpressung.«
»Wer ist Carmichael?«, fragte Bixby.
»Die Reporterin, die den Artikel im
Bulletin
geschrieben hat«, sagte Secrest.
Thompsons Kinnlade fiel herab. »Sie können doch keine falschen Informationen herausgeben.«
Mia zuckte die Achseln. »Sie wird mich fragen, wo ich gewesen bin. Manchmal verfolgt sie mich regelrecht, weil sie hofft, auf etwas zu stoßen. Vielleicht wartet sie jetzt gerade draußen vor Ihrem Tor. Na ja, ich kann mir vorstellen, dass das für Sie ziemlich unangenehm werden könnte. Aufgebrachte Anwohner, verängstigte Eltern … oje.« Sie starrte Bixby an, bis er den Blick senkte. »Und Ihr Mangel
Weitere Kostenlose Bücher