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Heiß umschwärmt

Heiß umschwärmt

Titel: Heiß umschwärmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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Unterschlupf, der einmal einem Bergmann gehört hatte. Kirsten war immer noch zehn Minuten davon entfernt, aber das war das Beste, was ihr unter diesen Umständen einfiel.
    Also steuerte sie auf den Pfad zu, der hinunter zum Blue Rock Creek führte.
    “Viola, ich dachte eigentlich, Sie wären um diese Zeit schon längst im Bett. Ich habe noch nie erlebt, dass Sie so spät noch auf waren. Und Sie laufen so nervös herum wie eine Raubkatze im Käfig. Was ist los?”, fragte Seth, der gerade aus seinen privaten Räumen heruntergekommen war, um sich Kaffee aus der Kaffeemaschine zu holen, die auf dem Küchentresen stand.
    Viola zögerte. Sie blickte hinaus in den Gewittersturm und sah dann wieder ihren Boss an.
    “Was geht hier vor?”, wollte er wissen.
    “Ich weiß nicht, Sir. Vielleicht sollte ich Jim informieren …”
    “Dies ist meine Ranch. Sagen Sie es mir.”
    “Ich bin eigentlich sicher, dass alles in Ordnung ist.” Viola schlang die Arme um sich und starrte wieder in den Sturm hinaus. Der Regen schlug gegen das Küchenfenster.
    “Was ist es?” Seth klang inzwischen verärgert. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er keine weitere Verzögerungstaktik dulden würde.
    “Es ist nur so, dass Kirsten beschlossen hat, mit einem der Pferde auszureiten. Und wegen des Gewitters mache ich mir Sorgen, weil sie noch nicht wiederzurückgekommen ist.” Viola lächelte, wirkte deswegen aber nicht weniger besorgt.
    Dann winkte sie ab. “Oh, sicher ist sie einfach in der Scheune und muss sich Jims Prahlereien anhören.” Sie blickte unwillkürlich wieder zum Fenster hinüber und in den dichten Regen hinaus.
    Seth griff nach dem Telefon und drückte auf die Schnellwahltaste. “Sind Kirsten und Sterling schon zurück, Jim?”, fragte er dann in scharfem Ton.
    Sein Schweigen war Antwort genug, noch bevor er den Hörer wieder auflegte.
    Quälende Gedanken überkamen Seth. Kirsten konnte nicht in Gefahr sein. Er würde das nicht erlauben. Sie war ihm zu wichtig. Ihm wurde klar, dass ihre Beziehung sich schon so weit entwickelt hatte, dass es inzwischen unerträglich für ihn wäre, sie zu verlieren. Und er würde sie auch nicht verlieren.
    Viola starrte schon wieder zum Fenster hinaus. “Ich weiß, dass sie eine erfahrene Reiterin ist und dass Sterling ein zuverlässiges Pferd ist, aber trotzdem ist der Gedanke schrecklich, dass sie dieses Unwetter oben auf dem Berg durchmachen muss.”
    Seth streifte bereits seine Regenjacke über.
    “Ich kann auf Hazels Ranch anrufen und um Hilfe von den Leuten dort bitten”, bot die Haushälterin an.
    “Ich werde Kirsten finden” war alles, was Seth sagte, bevor er seinen schwarzen Cowboyhut aufsetzte und in den Sturm hinausging.

9. KAPITEL
    Kirsten hatte den Unterschlupf erreicht. Sie fröstelte. Zwar war sie inzwischen im Trockenen, aber mit dem Unwetter war ein dramatischer Temperatursturz verbunden, und sie war klitschnass. Hagelkörner trommelten jetzt auf das Blechdach des Schuppens.
    Es waren mittlerweile höchstens noch sechs oder sieben Grad über null. Als Kirsten am späten Nachmittag weggeritten war, waren es fast dreißig gewesen. Sie hatte nicht mal ihre Fleecejacke mitgenommen. Alles, was sie trug, waren eine nasse Jeans und ein T-Shirt.
    Sie kuschelte sich wegen der Körperwärme eng an Sterling, und band die Stute fest, während diese das wenige Heu fraß, das dort noch lag.
    Der Sturm würde vorübergehen. Kirsten sagte sich, dass sie bald wieder unterwegs sein würde, aber inzwischen klapperten ihre Zähne so laut, dass sie kaum hören könnte, wie die Regentropfen und Hagelkörner auf das Wellblechdach prasselten.
    Sie hatte Jim nicht gesagt, wohin sie reiten wollte, aber es hatte keinen Sinn, sich deswegen jetzt Sorgen zu machen. Sie brauchte sowieso keinen Suchtrupp, der sie rettete. Es war einfach nur nötig, dass der Sturm bald wieder aufhörte, damit sie und das Pferd sicher nach Hause zurückkehren konnten.
    Langsam sank sie an einer Seite des Metallverschlages auf den Boden, schlang die Arme um ihre Knie und wischte sich die Regentropfen aus dem Gesicht.
    Sicher würde es bloß ein paar Minuten dauern, bis sie sich wieder in den Sattel schwingen und zur Ranch zurückreiten konnte.
    Bloß ein paar Minuten, dachte sie, bevor ein seltsames Gefühl von Benommenheit und Wärme sie überkam und ihren durchnässten, durchfrorenen Körper durchströmte.
    Es war, als hätte sie ein Schlafmittel eingenommen. Sie spürte, wie es zu wirken begann. Wenn sie ein

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