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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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war Davie derjenige, der die Führung übernahm. Er packte Tyler am Arm und versuchte, ihn wegzuziehen, damit er nicht von den Lichtkegeln erfasst wurde.
    „Wenn er uns sieht“, schrie Davie und zerrte weiter an Tylers Arm, „sind wir tot!“
    Sie hatten nur gut zehn Meter zurückgelegt, da schob der Angreifer den neuen blauen Truck durch die Wand der Hütte, die dieser Gewalt nichts entgegensetzen konnte.
    Augenblicke später durchbrach der als Rammbock missbrauchte Truck auch noch die gegenüberliegende Außenwand. Über allem lag eine dichte Staubwolke, die alles Leben ersticken konnte.
    Der Motor jaulte noch ein letztes Mal auf, dann folgte eine Reihe von hässlichen metallischen Geräuschen, und es kehrte Ruhe ein. Sekunden später begann das Dach der Hütte zu knarren und zu ächzen, dann brach es in sich zusammen und begrub den riesigen Truck unter sich. Und damit auch den neuen Pick-up.
    „Himmel!“, murmelte Tyler. Er war sich dabei nicht sicher, ob es ein Gebet oder ein Fluch werden sollte.
    „Das war ja wie in diesem Stephen-King-Film“, meldete sich Davie zu Wort. „Der, in dem dieser verrückte Wagen durch die Gegend fährt und Leute zerquetscht …“
    „Davie“, sagte Tyler ruhig und zog sein Handy aus der Tasche. „
Halt die Klappe!“
    Logan traf als Erster ein. Er hatte den Weg zur Hütte wie ein Verrückter zurückgelegt, nachdem er durch den Lärm zu Hause hochgeschreckt war. Tyler war bereits aufs Dach geklettert und warf die ersten Bretter nach unten.
    Sein großer Bruder war aus dem Wagen gesprungen, ohne den Motor auszumachen oder die Tür zu schließen, aber der Anblick der Verwüstung ließ ihn dann abrupt innehalten. Er überwand den ersten Schreck und kletterte zu Tyler aufs Dach. „Heilige Scheiße!“, fluchte er und sah sich flüchtig um.
    Es sagte etwas über Logan aus, fand Tyler, dass er einfach begann, die Trümmer zur Seite zu werfen, ohne sich zunächst zu erkundigen, wonach sie eigentlich suchten.
    Davie war unterdessen damit beschäftigt, rufend und pfeifend nach dem völlig verängstigten Kit Carson zu suchen.
    Auf einmal rief er erleichtert: „Ich hab ihn gefunden! Es geht ihm gut!“
    Tyler atmete auf und machte sich dann wieder daran, die Überreste seiner Hütte zur Seite zu werfen. Er konnte sich gut vorstellen, wen er am Steuer des Wagens vorfinden würde, wenn Logan und er sich bis dorthin vorgearbeitet hatten. Allerdings hatte er keine Ahnung, in welcher Verfassung sich Roy Fifer dann befinden würde.
    In weiter Ferne durchdrangen Sirenen die ansonsten ruhige Nacht auf dem Land.
    Jim und seine Leute waren auf dem Weg hierher. Dylan musste ebenfalls jeden Moment hier eintreffen.
    „Würdest du mir mal verraten, was hier passiert ist?“, fragte Logan. Er war von der anstrengenden Arbeit ganz außer Atem.
    „Sieht man das etwa nicht?“, gab Tyler zurück und begann schallend zu lachen. Schweiß lief ihm übers Gesicht, er war mit Schmutz und Staub überzogen, sein Haus war zerstört worden, sein neuer Truck war nicht mal einen Tag alt geworden, und ihm fiel nichts Besseres ein, als zu lachen.
    Die Sirenen wurden lauter.
    Briana traf mit ihrem BMW ein, unter ihrem Nachthemd trug sie eine Jeans, und sie hatte Alec und Josh im Schlepptau.
    „Ich glaube, ich habe was gehört“, sagte Logan, nachdem er die Ankunft seiner Frau mit einem knappen Kopfschütteln zur Kenntnis genommen hatte. „Von da unten …“
    Tyler hörte auf zu lachen und lauschte.
    Ja, irgendwo aus den Tiefen dieser umfassenden Zerstörung waren Laute zu hören, zwar unverständlich, aber eindeutig menschlich.
    Sie gruben weiter, dann wurde die Stimme klarer.
    „Hilfe … ist da jemand … Hilfe …“
    Logan und Tyler beeilten sich noch mehr, die Trümmer zu beseitigen.
    „Was ist hier los?“, rief Briana vom Hof vor der Hütte.
    Als Logan daraufhin leise zu lachen begann, hob Tyler den Kopf. Trotz der Dunkelheit bemerkte er den liebevoll-amüsierten Ausdruck in den Augen seines Bruders. „Briana“, erwiderte er. „Hol die Taschenlampe aus meinem Wagen und wirf sie mir rauf. Und dann
fahr nach Hause
! Und nimm Davie und den Hund mit.“
    „Aber ich will wissen …“ Brianas Protest ging im Sirenengeheul aller drei Streifenwagen und des Rettungswagens von Stillwater Springs unter. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Dylan war ebenfalls eingetroffen. Er nahm Briana die Taschenlampe aus der Hand und kletterte auf die Überreste der Hütte, wo er Logan die Lampe übergab und ebenfalls

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