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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Hausaufgaben! Sofort!“
    Stöhnend zogen Alec und Josh von dannen, während Briana in die Küche zurückkehrte.
    „Was hat Lily gesagt?“, wiederholte Tyler seine Frage, diesmal mit einem ungehaltenen Tonfall.
    „Bevor ich ihr erzählt habe, was mit der Hütte passiert ist, oder danach?“
    Tyler schloss die Augen.
    „War nur ’n Scherz“, fügte Davie fröhlich an. „Im Wesentlichen hat sie gesagt, dass du nicht anrufen sollst, sondern dass sie dich anrufen wird. Ach ja, und sie kommt früher zurück, weil ihr Auto langweilig ist.“
    „Was?“
    „Sie will den Wagen verkaufen und mit dem Flugzeug herkommen. Ihr Auto ist langweilig, und sie will sich hier ein neues kaufen. Irgendwas Schickes. Sie hat ihre Abfindungszahlung bekommen und kann das Geld nicht schnell genug loswerden.“
    Tyler gefiel diese Planänderung sogar sehr. Natürlich würde er warten, bis sie ihn anrief, auch wenn es ihn umbrachte. Und er würde alle Hebel in Bewegung setzen, um allein und ungestört zu sein, wenn sie sich meldete. Dann würde er sie heiß machen und zum Höhepunkt bringen.
    Danach wollte er am Flughafen auf sie warten, Tess und Hal zu Hause absetzen und dann mit ihr irgendwohin fahren, wo er sie in aller Ruhe lieben konnte.
    Und dann erst würde er ihr sagen, dass sie die Hochzeit verschieben mussten.

18. KAPITEL
    Z um Telefonsex war es nicht gekommen, und Lily spürte, dass ihr etwas fehlte. Es war ein leichtes Ziehen, das sie mehr in ihrem Herzen als in ihrem Körper wahrnahm, als sie allein zum Herrenhaus in Oak Park fuhr. Das Treffen mit dem Makler hatte sie um einen Tag verschoben, für das Zusammenpacken hatte sie deutlich weniger Zeit als veranschlagt benötigt, da es nur überraschend wenige Dinge gab, die sie von Chicago nach Stillwater Springs mitnehmen wollte. Ihren Dad hatte sie mit Tess zur Frühvorstellung ins Kino gleich um die Ecke geschickt.
    Sich Eloise zu stellen war ohnehin wichtiger, als Bücher, Geschirr, Bettlaken und anderen Hausrat danach zu sortieren, was sie mitnehmen und was sie weggeben wollte. Es hatte immer ein breiter Graben zwischen Eloise und ihr geklafft, auch wenn das Verhältnis inzwischen besser war als noch vor einiger Zeit. Aber Lily wollte nicht, dass dieses Problem auf Tess’ Rücken ausgetragen wurde.
    Sie hielt vor dem schmiedeeisernen Tor an, hinter dem sich eine lange, mit Muschelschalen bedeckte Auffahrt bis zum Haus erstreckte. Erinnerungen wurden wach, und auch die damit verbundenen Gefühle.
    Sie dachte zurück an ihren ersten Besuch in Burkes Elternhaus. Sie hatte gerade von einer ehemaligen Klassenkameradin aus Stillwater Springs erfahren, dass Tyler eine hübsche Blondine namens Shawna geheiratet hatte. Von wildem Optimismus erfasst und weil Burke ihr in regelmäßigen Abständen den diamantenen Verlobungsring seiner Urgroßmutter unter die Nase gehalten und ihr eingeredet hatte, wie glücklich sie beide sein würden, hatte sie seinen Heiratsantrag schließlich angenommen.
    Er hatte sie hergebracht, um seiner Mutter die erfreuliche Neuigkeit zu überbringen.
    Die großen Torflügel öffneten sich von selbst, so wie damals auch.
    Lily war damals mehr als nur beeindruckt und eingeschüchtert gewesen, und Eloises kühle und betont höfliche Art war nicht gerade hilfreich gewesen. Es hatte sie all ihre Willenskraft gekostet, um nicht über diese Böden aus italienischem Marmor zu rennen, die riesige Haustür aufzureißen, über den gepflegten Rasen zu hetzen und über die hohe Steinmauer zu klettern – nur um so schnell wie möglich einen Bus zu erwischen, der sie weit weg brachte.
    Und dann wäre sie auf direktem Weg nach Stillwater Springs zurückgekehrt und hätte notfalls einen Job im Skivvie’s angenommen, falls der neu eröffnete
Wal-Mart
kein Personal benötigte. Aber Burke hielt ihre Hand fest und flüsterte ihr zu, seine Mutter werde schon Vernunft annehmen, sie benötige nur etwas mehr Zeit. Rückblickend kam Lily aber zu der nüchternen Erkenntnis, dass das nur ein Teil des Problems gewesen war. Sie war nämlich auch nicht aufs Land zurückgekehrt, weil sie sich mit ihrem Dad nicht verstand und weil sie Angst davor hatte, Tyler und seiner blonden Ehefrau zu begegnen.
    Sie hatte allen Ernstes geglaubt, dass sie kein Zuhause mehr hatte.
    Warum sollte sie also nicht versuchen, sich mit Burke ein neues Zuhause zu schaffen?
    Der Weg knirschte unter den Reifen von Lilys dezenter Limousine – die Burke für sie ausgesucht hatte – mit dem handgeschriebenen

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