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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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meine Frage nicht beantwortet. Was ist, wenn ich von dir schwanger bin, Tyler?“
    „Dann werde ich darauf bestehen, aus dir eine ehrbare Frau zu machen“, antwortete er. Auch wenn er vielleicht so klang, als würde er scherzen, war es ihm ernster als alles, was er je gesagt hatte. „Du würdest doch … ähm … nicht irgendetwas unternehmen, oder? Um dieses … theoretische Baby loszuwerden, meine ich.“
    Lily schnappte erschrocken nach Luft. „Natürlich
nicht
! Und abgesehen davon muss mich niemand mehr zu einer ehrbaren Frau machen, Tyler Creed. Ich bin bereits anständig.“
    Seufzend fuhr er sich mit der freien Hand durchs Haar. „Dann bin ich an der Reihe“, sagte er, und jetzt war er derjenige, der
ihr
nicht in die Augen sehen konnte. „Zeit, Farbe zu bekennen.“
    Sie versteifte sich spürbar, und hätte er nicht ihre Hand gehalten, wäre sie womöglich ein Stück zurückgewichen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie zum Reden ansetzte, es sich dann aber anders überlegte.
    Langsam drehte er sich um. „Lily …“
    „Geht es um Davie?“, fragte sie.
    Er war zu perplex, um einen Ton herauszubringen, und konnte nur andeutungsweise nicken. Sein Herz raste wild, seine Kehle war wie zugeschnürt.
    „Ist er dein Sohn, Tyler? Doreen und du, seid ihr beide seine Eltern?“
    Tyler schluckte und bekam nur ein krächzendes „Vielleicht“ über die Lippen.
    Mit ihrer freien Hand strich sie ihm eine Strähne aus der Stirn. Diese Reaktion hatte er nicht erwartet. Er fühlte sich auf eine so eindringliche Weise gerührt, dass er zur Seite schauen und sich zusammenreißen musste.
    „Was heißt ‚vielleicht‘?“, fragte Lily.
    „Es könnte sein, dass ich sein Vater bin“, erklärte Tyler, der sich noch immer so fühlte, als sei er soeben einer wütenden Meute entkommen, die ihn lynchen wollte. „Zuerst hat Doreen es abgestritten, dann kam sie zu mir und brachte mir Papiere, wonach ich der Vater sein soll. Sie ist bereit, ihn an mich abzutreten, Lily, als wäre er ein Stapel Brennholz. Natürlich will sie dafür Geld sehen.“
    „Mein Gott!“, murmelte Lily. So wie wohl fast jede Frau konnte sie sich nicht vorstellen, dass jemand sein eigenes Kind verkaufen wollte. Tyler, als Mann, konnte dafür genauso wenig Verständnis aufbringen. „Und was wirst du machen?“
    „Ihr das Geld geben und die Papiere unterschreiben. Mir ist egal, ob er mein Sohn ist oder nicht, aber ich kann den Jungen nicht im Stich lassen. Warum, weiß ich zwar nicht so recht, weil er ziemlich vorlaut ist und ich eigentlich gar keinen Platz für ihn habe. Aber wenn Doreen den Handel vorschlägt, werde ich darauf eingehen.“
    Lily schaute ihm so tief in die Augen, dass sie all seine Geheimnisse gesehen haben musste, sogar die, die er vor sich selbst verborgen hielt. „Hast du immer noch was mit Doreen, Tyler?“, wollte sie wissen. „Falls ja, läuft zwischen uns nämlich nichts mehr.“
    „Das war schon in dem Sommer vorbei, als es passierte“, erzählte er. „Außerdem ist es nie über Sex hinausgegangen.“
    „Und was ist mit uns, Tyler?“, hakte sie sehr leise nach. „Geht es da nicht auch nur um Sex?“
    „Es ist mehr als das, und das weißt du“, hörte Tyler sich sagen und grinste breit. „Nicht, dass mit dem Sex irgendwas verkehrt wäre.“
    Lily lachte und stieß ihn mit der Schulter an. „Stimmt, daran ist überhaupt nichts verkehrt.“
    „Heißt das, es gibt für uns mehr davon?“, fragte er vorsichtig.
    Abermals musste sie lachen, begann aber gleichzeitig zu weinen. Was bei ihm Gefühlsregungen auslöste, die er nicht mal benennen konnte.
    „Bei der erstbesten Gelegenheit, die sich bietet“, sagte sie.
    „Ich hätte gerade Zeit“, gab er nur halb im Scherz zurück.
    „Tyler!“, entgegnete sie pikiert. „Wir sitzen auf der Veranda hinter dem Haus meines Vaters. Er und meine sechs Jahre alte Tochter werden jeden Moment zurückkommen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber für mich ist das ein logistisches Problem.“
    „Wir hätten sicher Zeit für einen Quickie“, meinte er, ohne sich große Hoffnungen zu machen. Er hätte sie über die Schulter geworfen und in Höhlenmenschenmanier mit zu sich nach Hause genommen. Aber er hatte Davie versprochen, mit ihm einen Ausritt zu unternehmen. Der Junge war gleich nach dem Frühstück zu Fuß zu Logans Haus losgezogen, also wollte er auch reiten. Und Tyler konnte ihn nach gestern nicht schon wieder enttäuschen.
    Lily strich mit der Fingerspitze an seinem

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