Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
gewesen! Jedes Mal, wenn er sagte, er wolle noch mehr Kinder mit ihr haben, nicht nur Tess. Dabei war das eine Lüge gewesen. Warum hatte er ihr nicht einfach die Wahrheit gesagt? Stattdessen hatte er zugelassen, dass sie sich immer wieder neue Hoffnungen machte, die dann Monat für Monat zerschmettert wurden.
    Und dabei hatte er sich immer so mitfühlend gegeben.
    Es tut mir so leid, Schatz. Vielleicht klappt es ja nächsten Monat.
    Wie in Trance nahm sie die besorgt klingenden Stimmen ihres Vaters und ihrer Tochter wahr, die aus der Küche zu ihr drangen. Was die beiden sagten, konnte sie jedoch nicht verstehen.
    Plötzlich ging die Tür auf, und Hal steckte den Kopf herein. „Alles in Ordnung?“
    Nun, sie hatte ihren Job verloren und soeben erfahren, dass sie von Burke in größerem Ausmaß als bislang für möglich gehalten belogen worden war.
    Und dann hatte sie auch noch vorletzte Nacht einen ungeschützten Sex-Marathon mit einem Mann hinter sich gebracht, der mindestens so fruchtbar war wie ein Kaninchen.
    Ja, eigentlich war doch alles in Ordnung. In bester Ordnung.
    Und in keinem der Punkte traf ihren Vater irgendeine Schuld, wie sie sich mit einem innerlichen Seufzer vor Augen hielt.
    Irgendwie brachte sie ein Lächeln zustande und behauptete: „Ich bin nur noch nicht so richtig wach.“
    „Das Frühstück ist bald fertig“, sagte er. Ob er ihr glaubte, vermochte sie nicht zu beurteilen.
    „Hoffentlich nicht schon wieder Toastwaffeln“, entgegnete Lily.
    „Haferbrei“, antwortete er und wackelte mit den Augenbrauen.
    Solange sie zurückdenken konnte, hatte er sie mit dieser Geste immer zum Lachen gebracht, und das gelang ihm auch diesmal.
    Trotz allem begann sie, verhalten zu lachen, und es fühlte sich gut an.
    Als Tyler gegen zehn Uhr in die Auffahrt zu Doc Ryders Haus einbog, knieten der Doc und Tess im Garten und rupften vertrocknete Blumen aus der Erde, die sie in eine bereitstehende Schubkarre warfen.
    Es schien sie beide zu freuen, ihn zu sehen, und der Doc stand als Erster auf, dann klopfte er sich die Erde von seiner Shorts.
    „Darf dein Hund aussteigen und mit mir spielen?“, fragte Tess sofort und hüpfte aufgeregt auf der Stelle, während sie auf ein Ja hoffte.
    Tyler sah zu Doc.
    Der nickte lächelnd. „Ich könnte selbst ganz gut ein wenig vierbeinige Gesellschaft gebrauchen.“
    Tyler zögerte einen kleinen Moment lang. Kit Carson saß auf der Fahrerseite, winselte und kratzte mit beiden Pfoten an der Seitenscheibe, damit er aus dem Wagen gelassen wurde. Für einen Hund, der erst vor ein paar Tagen noch so schüchtern gewesen war, ging er jetzt bemerkenswert aus sich heraus.
    „Ist Lily da?“, fragte er, was er eigentlich direkt bei seiner Ankunft hätte machen sollen.
    „Sie ist im Haus und telefoniert“, erklärte Tess und kam noch etwas näher, während sie darauf wartete, dass er endlich den Hund aus dem Wagen ließ.
    „Sie kündigt gerade ihren Job und handelt eine Abfindung aus“, ergänzte Doc.
    So aufgewühlt er auch war, besserte sich Tylers Laune sofort ein bisschen. Lily kündigte ihre Anstellung? Hieß das, sie wollte in Stillwater Springs bleiben und nicht nach Chicago zurückkehren?
    Im nächsten Augenblick war dieser kleine Höhenflug aber auch schon wieder vorüber. In Anbetracht dessen, was er ihr anvertrauen wollte, war es womöglich ohne Bedeutung, ob Lily blieb oder nicht. Vielleicht zeigte sie Verständnis; immerhin war er fast noch ein Kind gewesen, als er mit Doreen rumgemacht hatte, und das Ganze lag viele Jahre zurück. Aber vielleicht würde sie ihm auch den Laufpass geben, weil sie weder mit ihm noch mit Davie etwas zu tun haben wollte.
    „Ich glaube, dieser Hund muss Gassi geführt werden“, verkündete Doc, nachdem er Kit Carson nachdenklich betrachtet hatte. „Tess, im Vorratsschrank hängt an einem der Haken eine Leine. Würdest du die bitte holen?“
    Tess lief zum Haus, und Kit Carson stürmte hinterher, kaum dass Tyler die Wagentür geöffnet hatte.
    Er wollte den Hund zurückpfeifen, aber Doc hielt ihn davon ab. „Ist schon in Ordnung, Tyler“, erklärte er. „Ich bin Tierarzt, wie Sie wissen. Hunde sind in meinem Haus willkommen.“
    Tyler wollte Docs Blick ausweichen, schaffte es aber nicht.
    „Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte Hal.
    „Da bin ich mir noch nicht sicher“, gestand Tyler etwas verlegen.
    „Aber Sie müssen unter vier Augen mit Lily reden, und wie es scheint, muss das jetzt gleich sein. Darum werde ich mit Tess

Weitere Kostenlose Bücher