Heiss wie der Sommer
ausgesehen wie in ihrem roten Kleid. Doch die Tatsache, dass sie sich diese Arbeit gemacht hatte, wertete er als ein gutes Omen.
„Mir auch“, stimmte er ihr zu. „Hier kam es mir noch nie gruselig vor, nicht so wie auf anderen Friedhöfen. Vor allem nachts.“
Mach nur weiter so, Creed, dann wirst du sie erfolgreich vergraulen.
Das Mondlicht fiel auf ihr Gesicht, und er konnte erkennen, dass sie ihn ganz schwach anlächelte. Der flüchtige Hauch ihres Parfüms machte ihn benommen.
„Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht“, sagte sie, wobei ihre Augen spitzbübisch funkelten. Aus ihrer Handtasche holte sie ein Päckchen, das sie ihm in die Hand drückte.
Kondome.
Tyler musste lachen. „Danke! Ich habe auch welche mitgebracht.“ Außerdem hatte er an Decken gedacht, zwar alte, aber saubere Decken, für den Fall, dass der Boden zu kalt oder zu hart oder etwas zu feucht sein sollte.
Sie steckte das Päckchen wieder ein und schluckte deutlich sichtbar. Die Bewegung ihrer Muskeln weckte in ihm den Wunsch, an ihrem Hals zu knabbern und sich langsam bis zu ihren Ohrläppchen hochzuarbeiten …
„Und nun?“, fragte er, als sie weiter schwieg. Verdammt, er war ja heute Abend völlig von der Rolle!
Und nun?
Warum fragte er sie nicht gleich nach ihrem Sternzeichen oder irgendeinem anderen Blödsinn? Offenbar wollte er sich zur Abwechslung mal so richtig zum Narren machen.
Lily kicherte und klang zumindest nicht mehr ganz so nervös. „Ich dachte, das hättest du dir schon bis ins Detail überlegt“, neckte sie ihn fast verlegen. Sie schaute sich um und schlang die Arme um sich, obwohl es ein warmer Abend war. „Hier taucht doch niemand auf, oder?“
„Wir sind hier völlig ungestört, von ein paar Geistern abgesehen.“ Tyler kam näher, als würde er von ihr wie von einem Magneten angezogen. Er hob die Hand und strich ihr eine Haarlocke hinters Ohr. Dabei fragte er sich, ob ihr klar war, dass sie in dieses silberne Licht getaucht wie eine Mondgöttin aussah. „Ist dir kalt? Im Wagen liegt meine Jacke, wenn du sie haben möchtest …“
Sie schüttelte den Kopf, rieb sich über die Arme, nahm die Hände dann aber runter. „Ich fühle mich nur ein wenig schüchtern.“
„Dagegen musst du aber etwas unternehmen“, sagte er mit vor Verlangen rauer Stimme. Dabei standen sie beide da wie Teenager, die nicht wussten, wer von ihnen den ersten Schritt auf die Tanzfläche wagen sollte.
Sie berührten sich ja nicht einmal!
„Finde ich auch“, stimmte sie ihm zu. „Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll.“
„Wie wär’s damit?“ Er zog sie an sich, beugte den Kopf nach vorn und küsste sie, zunächst nur zögerlich, doch dann eroberte seine Zunge ihren Mund.
Als er den Kuss unterbrach, rangen sie beide nach Atem.
„Ja, das funktioniert“, flüsterte Lily.
Tyler lachte leise und nahm ihre Hand, um sie zu der Stelle zu führen, die er nach langem Überlegen für sie beide ausgewählt hatte. Die Decken lagen bereits unter einem alten knorrigen, aber gemütlichen Ahornbaum ausgebreitet, zwischen dessen Ästen hindurch die Sterne am Abendhimmel funkelten.
Lily stellte sich auf die Decken, warf ihre Handtasche zur Seite und zog ihre sexy Sandalen aus. Im nächsten Augenblick streifte sie das knappe rote Kleid über den Kopf und stand in ihrer Spitzenunterwäsche vor ihm, die fast mehr zeigte, als sie bedeckte.
„Ich schätze, das Vorspiel fällt damit aus“, sagte Tyler. Er war von ihrer Schönheit gebannt.
Sie öffnete den BH und befreite ihre vollen, perfekten Brüste von dem hauchdünnen Stoff. „Das
Warten
war das Vorspiel“, gab sie zurück und entledigte sich ihres Höschens. „Ich konnte den ganzen Tag an fast nichts anderes mehr denken.“
Oh ja, sie war eine Mondgöttin, daran gab es keinen Zweifel. Auch wenn sie sich ihm praktisch darbot, strahlte sie doch zugleich eine elementare Macht aus, eine uralte, unwiderstehliche Macht.
Tyler stand noch immer reglos da und starrte sie an, während er sich fragte, womit er so viel Glück verdient hatte.
Aber sie mochte noch so viel elementare Macht ausstrahlen, Lily war dennoch auf dem Holzweg, wenn sie glaubte, die Spielregeln bestimmen zu können. Nachdem sie ihm am Morgen auf der Veranda hinter dem Haus ihres Vaters den Mund so wässrig gemacht hatte, würde er sie jetzt wie angedroht dafür bezahlen lassen.
Er würde sie von Kopf bis Fuß streicheln und küssen.
Er würde ihre Brüste liebkosen und ihre Schenkel öffnen, und er
Weitere Kostenlose Bücher