Heiß wie der Wuestenwind
Hüften, als er mit ungebremster Heftigkeit in sie eindrang.
Tief war er in ihr, zog sich ein wenig zurück und drang erneut in sie ein.
Lisbet hatte das Gefühl zu fliegen. Nur ganz verschwommen nahm sie noch die Welt um sich herum wahr - die Brandung, Jafar, der sich rhythmisch auf ihr bewegte, das Licht des Mondes. Nein, es war nicht der Mond, dieses strahlende Licht war in ihr, füllte sie vollständig aus. Eine Woge unendlicher Lust trug sie hoch hinauf, höher als je zuvor. Sie hatte nicht gewusst, dass es möglich war, solche Lust zu empfinden.
„Jaf, liebe mich. Bitte!"
Ein Aufruhr von Gefühlen tobte in ihnen - Freude und Schmerz, Hingabe und Furcht, Licht und Dunkelheit, denn es sind die Gegensätze, die ein Ganzes bilden, so wie Mann und Frau, wenn sie eins werden. Das Funkeln der Sterne wurde zu einem hellen Gleißen, bevor alles um sie herum versank und sie ihre Erfüllung fanden.
Der Himmel hinter der zum Innenhof offen stehenden Tür begann sich gerade in ein helles Blau zu färben, als Lisbet erwachte.
Sie fühlte sich wohlig erschöpft nach den Wonnen der vergangenen Nacht. Was für ein wundervoller Liebhaber Jafar war. - „Allahuakhbar, Allahuakhbar." In der Ferne rief der Muezzin die Gläubigen zum Gebet.
Sie lag mit dem Rücken an Jafars Brust und konnte seinen gleichmäßigen und kräftigen Herzschlag spüren. Endlich hatte er seinem Zorn Luft gemacht, und Sex war sein Ventil gewesen. Lisbet dachte an den Augenblick, als sie plötzlich ihre Liebe für ihn gespürt hatte. Als ihr klar geworden war, was sie verloren hatte.
Nein, nicht verloren - weggeworfen. Weil sie Angst gehabt hatte. Angst war immer ein schlechter Ratgeber, und das war der Beweis.
Aber war es wirklich nur unbegründete Angst gewesen? Oder nicht vielmehr doch ein tiefer Instinkt, der sie ahnen ließ, dass sie mit Jafar nur dieselbe Erfahrung machen würde wie mit ihrem Vater? In London war von seiner Spiel-und Verschwendungssucht nichts zu merken gewesen. Aber vielleicht waren da doch gewisse Anzeichen gewesen, die nur ihr Unterbewusstsein wahrgenommen hatte.
Wie auch immer, sie wusste nicht, wie es jetzt weitergehen sollte. Sie liebte ihn; während er sie nun nicht mehr liebte.
Doch sie wäre eine Närrin, wenn sie versuchte, Jafars Liebe zurückzugwinnen, nach allem, was sie inzwischen über ihn wusste. Ein Spieler war kaum zuverlässiger als ein Alkoholiker.
Und über sich selbst wusste sie inzwischen auch mehr. Damals, als sie mit Jafar Schluss gemacht hatte, da hatte sie, so viel war ihr jetzt klar, halb gehofft, er würde sich nicht damit abfinden, sondern weiterhin um sie werben. Sie hatte nicht wirklich gewollt, dass er die Trennung akzeptierte.
Sie war sich nicht sicher, was sie sich damit hätte beweisen wollen, wenn er sich weiterhin um sie bemüht hätte. Auf jeden Fall hatte sie sich, als er es dann nicht getan hatte, entschie den gesagt, sie sei deshalb nicht enttäuscht. Deshalb hatte sie sich auch eingebildet, es würde ihr nichts ausmachen, ihn wieder zu sehen.
Hatte sie sich die ganze Zeit über etwas vorgemacht?
Es war so eine wundervolle Nacht gewesen, und sie war immer noch ganz erfüllt davon. Aber wie es weitergehen sollte ... sie wusste es einfach nicht.
Langsam wurde es richtig hell. Lisbet blieb still liegen und ließ ihren Gedanken freien Lauf, bis die Fußbodenkacheln des Innenhofs in der Sonne glänzten und es endgültig Zeit zum Aufstehen war.
Jafars Hand lag fest auf ihrer Hüfte. Er war selbst im Schlaf noch besitzergreifend. Lisbet versuchte, von ihm wegzurutschen, ohne ihn zu stören. Er jedoch, und ohne aufzuwachen, zog sie erneut an sich.
Sie wandte den Kopf und betrachtete ihn im Schlaf. Er war nackt und lag auf der Seite, die Decke war bis zu seiner Hüfte herabgerutscht.
Er hatte einen starken, muskulösen Körper, alles an ihm war perfekt. Er war ein Mann auf dem Höhepunkt seiner physischen Leistungsfähigkeit, und das hatte er in der letzten Nacht wahrhaftig bewiesen.
Er hatte gesagt, er habe ihr jetzt nichts mehr zu geben außer körperlicher Lust. Wenn es einen Man gab, der das für sie zur Sucht werden lassen könnte - dann dieser.
Seufzend schmiegte sie sich erneut an ihn. Sie war eine Närrin, das zu tun, aber sie wollte nicht weggehen. Jetzt noch nicht.
Er erwachte, als sie ihn berührte, und flüsterte: „Guten Mor gen." Er streichelte ihre Schulter.
„Guten Morgen", erwiderte sie mit einem wehmütigen Lächeln. „Tut mir Leid, dich so früh zu stören,
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