Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
Vom Netzwerk:
roten Emblem von Timanfaya schwebte über ihm in der Luft. Er flog und wedelte über den Berghang, wich Felsbrocken aus und sprang von Klippen, ohne auf Leib und Leben zu achten.
    Alle Farbe wich Liza aus dem Gesicht, das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie sah Nick schon zerschmettert am Boden liegen. Ihr wurde übel. Als er hinter einem Felsvorsprung verschwand, hielt sie es nicht länger aus, stapfte mit hämmerndem Herzen zur Skihütte und direkt in die Bar, wo sie sich einen Scotch bestellte.
    Die goldene Flüssigkeit brannte in ihrer Kehle. Oh Gott, warum tat er so etwas? Was brachte einen normalen Menschen dazu, sein Leben derart zu riskieren? Sport würde sie das nicht nennen, eher absolute Verantwortungslosigkeit. Dummes Machogehabe, um etwas zu beweisen! MaßloseWut schoss in ihr auf. Wenn er erst zurückkam, dann würde sie ihm den Hals umdrehen, weil er mit seinem Leben spielte!
    Das Absurde an diesem Gedanken ließ sie innehalten. Und noch etwas wurde ihr im gleichen Moment klar, etwas, das sie die ganze Woche über versucht hatte zu leugnen: Sie hatte nur solche Angst um ihn, weil sie ihn liebte.
    Nein, sie durfte ihn einfach nicht lieben. Das war die Garantie für ein gebrochenes Herz. Und sie konnte sich genau ausmalen, wie oft sie Angst um ihn haben würde. Jedes Mal, wenn er zu einem solchen Wagnis loszog, musste sie sich fragen, ob er lebend zu ihr zurückkommen würde. Jetzt wusste sie auch, warum er heute Morgen so angespannt gewesen war – weil er sich bereits auf diesen irrsinnigen Wettkampf eingestellt hatte. Kein Wunder, dass er sie nicht hatte dabeihaben wollen. Er hatte ihr gegenüber ja nicht einmal ein Wort davon erwähnt.
    Nein, sie hatte schon einmal geglaubt zu lieben, ihren Verlobten, und es war in einer Katastrophe geendet. Diesen Weg würde sie nicht noch einmal gehen. Sie strich sich das Haar aus dem blassen Gesicht und ging mit entschlossener Miene zum Ausgang.
    Das Dinner war eine lautstarke Angelegenheit. Liza dagegen saß sehr still neben Nick, der aufgekratzt mit seinen Freunden noch einmal jeden Schwung und jeden Sprung des heutigen Paraskiing durchsprach. Der unverantwortlichen Dummheit, wie Liza es in Gedanken nannte.
    Sehr viel später, in dem großen Bett, liebte Nick sie mit wilder ungezügelter Leidenschaft, trieb sie von einem Höhepunkt zum nächsten, bis sie die Welt um sich herum vergaß und schließlich völlig verausgabt in seinen Armen lag. Als Nick sich auf den Rücken rollte, zog er sie mit sich. Ihr Kopf lag auf seiner Brust, und sie konnte spüren, wie seinHerzschlag sich langsam beruhigte. Einen Arm fest um ihre Taille geschlungen, presste er sie an sich.
    „Du erstaunst mich immer wieder, Liza“, murmelte er an ihrem Haar. „Du bist eine wahrhaft außergewöhnliche Frau.“ Zärtlich strich er ihr die wirren Strähnen aus der feuchten Stirn. „Ich war sicher, du würdest wütend auf mich sein, als du herausfandst, was ich vorhatte. Dabei hast du nicht einen Ton gesagt. Danke.“
    Sie hob den Kopf und sah in seine dunklen Augen. Sie nahm all ihre Kraft zusammen, um zu sagen, was gesagt werden musste. „Du brauchst mir nicht zu danken, Nick. Wenn du dir unbedingt den Hals brechen willst, so ist das allein deine Sache. Ich bin am Freitag sowieso weg. Ich muss wieder zur Arbeit.“ Sie spürte, wie er sich verspannte. „Der Urlaub ist vorbei.“
    „Dann sollten wir die verbleibende Zeit nicht mit Reden vergeuden“, sagte er und presste wild seinen Mund auf ihre Lippen.
    Liza beugte sich hinunter, um die Skier abzuschnallen, und verharrte einen Moment, um die zerklüftete Gebirgskette zu betrachten. Die Mittagssonne brach sich im weiß glitzernden Schnee, und eine einzelne Träne lief Liza über die Wange.
    In einer Stunde würden sie zum Flughafen fahren, Gepäck und Koffer waren bereits im Landrover verstaut. Liza flog zurück nach Lanzarote. Eigentlich hatte sie direkt heute Morgen fliegen wollen, doch Nick hatte sie zu einer letzten Abfahrt überredet und sie davon überzeugt, dass sie schon rechtzeitig zu dem Galadinner erscheinen würde. Viel Mühe hatte es ihn nicht gekostet …
    „Was ist?“ Nick kam jetzt zu ihr und ging neben ihr in die Hocke. „Klemmt die Bindung?“
    Liza wandte den Kopf und sah in sein Gesicht. Erstaunlich, diese Sehnsucht nach ihm hörte nie auf. „Nein, alles in Ordnung.“ Hastig richtete sie sich auf, bevor er ihre feuchten Augen sehen konnte. „Wir sollten uns umziehen und losfahren.“ Der Urlaub war zu Ende, sie

Weitere Kostenlose Bücher