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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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war arrogant und unmöglich, warum also liebte sie ihn trotzdem?
    Einfach weil sie ihn liebte. Liebte …
    „Lyssa, was ist denn?“
    „Nichts, mir ist nur ein wenig schwindlig“, antwortete sie atemlos.
    Besorgt sah er sie an. „Soll ich den Arzt rufen? Ist es dein Kopf? Dein Knie?“
    Nein, das Herz. Aber wie sollte sie das einem Mann erklären, der davon nichts hören wollte?
    „Nein, wirklich, mir geht es gut. Ich … ich bin einfach nur überwältigt, dass du mir diese schönen Dinge gekauft hast.“
    Lucas räusperte sich. „Wenn es dir wirklich gut geht … Ich habe meinem Großvater gesagt, dass wir ihn zusammen im Krankenhaus besuchen.“
    „Dein Großvater? Du hast mit ihm gesprochen? Wie geht es ihm?“
    „Nun, als ich ihm sagte, dass wir in zwei Stunden kommen, meinte er, in zwei Stunden sähe er sich die Nachrichten im Fernsehen an und wir sollten gefälligst erst danach kommen.“
    „Also geht es ihm besser.“
    „Er ist ganz der Alte. Arrogant, anspruchsvoll und diktatorisch.“
    Alyssa lachte.
    „Was findest du daran so lustig? Willst du etwa andeuten, ich wäre genauso?“ Lucas feixte. „Na ja, vielleicht ein wenig“, gestand er. „Und, fährst du mit mir, amada? Es bedeutet mir sehr viel.“
    Wolken verdunkelten plötzlich den wunderbaren neuen Tag.
    Natürlich bedeutete es ihm viel. In dem Gespräch mit Felix Reyes fanden sie eventuell eine endgültige Lösung für die Zusatzklausel. Dann wäre Lucas frei von ihr und sie von ihm.
    Frei, um nach Texas zurückzugehen. Frei, um ihren Prinzen nie wiederzusehen.
    „Lyssa, mit dir stimmt doch etwas nicht! Sag mir, was es ist, und ich kümmere mich darum.“
    Alyssa sah in die Augen des geliebten Mannes. Eines guten Mannes. Eines Ehrenmannes. Eines Mannes mit Einfluss. Aber selbst Lucas Reyes, Prinz von Andalusien, konnte kein gebrochenes Herz heilen.
    „Du lässt mir nur eine halbe Stunde, um mich fertig zu machen. Eine Frau braucht ihre Zeit, um repräsentabel auszusehen. Was soll dein Großvater von mir denken, wenn ich nicht annehmbar wirke?“, sagte sie leichthin.
    Sí, dachte Lucas, was wird Felix denken?
    Der alte Mann hatte sich in das Leben zweier Menschen eingemischt, ohne dass es ihm zustand. Und damit beide auf wundersame Weise verändert.

11. KAPITEL
    Im Monat vor Aloysius’ Tod hatte Alyssa viel Zeit in Krankenhäusern verbracht. Daher hielt sie sich für gut vorbereitet auf das, was sie erwartete. Der Geruch nach Desinfektionsmitteln, das grelle Licht, das brüske überarbeitete Personal.
    Nichts davon gab es in der Klinik, in der Felix Reyes lag.
    Die Gänge beleuchtete helles, freundliches Licht, es roch sauber, aber angenehm. Die Schwestern und Pfleger lächelten und begrüßten Lucas liebenswürdig.
    Selbst Felix’ Krankenzimmer wirkte gefällig, wenn man von den Geräten und Monitoren absah.
    Felix saß aufrecht gegen die Kissen gelehnt. Er hatte die gleichen Augen wie Lucas, Gold und Grün und Braun mischte sich darin. Ein korrekt gestutzter weißer Bart verlieh ihm Würde und Autorität, die ihn wie ein königlicher Umhang umgaben. Auch wenn er seine Schwäche nicht kaschieren konnte.
    Ein Lächeln erhellte sein Gesicht, als Lucas eintrat. „ Mi hi jo“, sagte er und breitete die Arme aus.
    Die Männer umarmten sich. Die offensichtliche Zuneigung der beiden rührte Alyssa sehr. Dann trat Lucas zurück, und Felix sah zu ihr.
    „Das ist also Alyssa.“
    „Euer Hoheit.“
    „Es ist mir ein wahres Vergnügen, Sie kennenzulernen, mein Kind.“
    „Es freut mich, dass es Ihnen besser geht.“
    Felix gluckste. „Sehr geschickt. Kaum jemand würde bemerken, dass Sie damit vermieden haben zu sagen, dass es Sie ebenfalls freut.“
    Lucas legte einen Arm um Alyssas Taille. „Großvater, sie hat eine Menge durchgemacht.“
    „Das verstehe ich, mi hijo. An ihrer Stelle wäre ich auch nicht begeistert von mir.“
    „Ich möchte nicht respektlos sein, Hoheit, aber …“
    „Aber wenn ich nicht an all diese Schläuche angeschlossen wäre, würden Sie mir offen ins Gesicht sagen, was Sie von einem alten Mann halten, der die Unverschämtheit besitzt, sich in Ihr Leben einzumischen, nicht wahr?“
    Alyssa atmete tief durch. „Zumindest würde ich Ihnen sagen, dass Sie und Aloysius nicht das Recht hatten, die Zusatzklausel aufzusetzen.“
    Felix musterte die beiden. Seite an Seite standen sie vor seinem Bett, Lucas’ Arm fest um das Mädchen geschlungen, ihre Körper berührten sich leicht.
    „Und doch“, meinte er

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