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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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mit ihrem Vater zu entlocken. Doch Maddy machte sich nichts vor: In einem oder zwei Tagen würde er die nächste Frau erobern. Bewusst verdrängte sie den schmerzlichen Stich, den ihr dieser Gedanke versetzte.
    Sie band sich den Pferdeschwanz neu und wandte den Blick ab, als Rye sich das T-Shirt über den muskulösen Oberkörper zog.
    Jetzt werde bloß nicht sentimental, ermahnte sie sich innerlich. Sie würde zwar sehr lange brauchen, um ihn zu vergessen, denn noch nie hatte ein Mann sie so in Ekstase versetzt. Doch genau wegen der Eigenschaften, die Rye zu einem fantastischen Liebhaber machten, war er in jeder anderen Hinsicht der falsche Mann für sie. Die jahrelangen Ehestreits ihrer Eltern hatten Maddy gelehrt, dass Leidenschaft und Verlangen nicht von Dauer waren.
    Nur wenn man zusammenpasste, freundschaftlich miteinander umging und einiges gemeinsam hatte, gab es eine Basis für eine Beziehung. Toller, sogar überwältigender Sex genügte nicht. So atemberaubend Ryan King also auch sein mochte, Maddy wusste praktisch nichts über ihn. Und das wenige, das sie wusste, deutete nicht darauf hin, dass er der Richtige für sie war.
    „Worüber denkst du nach?“, fragte Rye, der neben ihr auf dem Sofa saß, das verletzte Bein vor sich ausgestreckt.
    „Über nichts“, erwiderte Maddy, die ihre Gedanken für sich behalten wollte.
    Sanft strich er ihr übers Knie. „Wirklich?“
    „Ja.“ Für einen Sexgott konnte Rye ziemlich einfühlsam sein. Sie lächelte ein wenig betrübt, legte die Hand auf seine – und spürte seine sofortige Anspannung. Schnell zog Maddy ihre Hand wieder zurück. Offenbar hatte sie eine unsichtbare Grenze überschritten, ohne es zu wollen.
    „Lass dich nicht zu sehr von dem beeinflussen, was deine Eltern getan haben“, sagte er.
    Als ihre Blicke sich trafen, glaubte Maddy einen Moment lang in seinen Augen einen so tiefen Schmerz zu sehen, dass es ihr den Atem verschlug.
    „Sie können einem das Leben ziemlich schwer machen“, fügte er ausdruckslos hinzu. „Aber nur, wenn man es zulässt.“
    „Ich verstehe“, entgegnete Maddy, aber eigentlich tat sie das nicht. Und plötzlich wollte sie es um jeden Preis. Schließlich hatte Rye sie ja auch nach ihrer Vergangenheit gefragt.
    „Wie waren deine Eltern denn so?“
    „Meine?“, fragte Rye erstaunt und zuckte dann betont lässig die Schultern. „Ich kann mich kaum an sie erinnern. Sie sind gestorben, als ich zwölf war.“
    „Oh, Rye, das tut mir leid“, sagte Maddy voller Mitgefühl. Ihre Eltern waren zwar sehr egoistisch und ichbezogen gewesen, doch trotz all ihrer Unzulänglichkeiten wäre es ohne sie doch noch viel schwieriger gewesen. „Hast du Geschwister?“
    „Nein. Mein Großvater hat mich bei sich aufgenommen. So bin ich nach Cornwall und Trewan Manor gekommen.“
    „Und wo hast du vorher gewohnt?“ Nach diesem ersten Einblick in sein Privatleben konnte Maddy ihre Wissbegier kaum noch zügeln.
    „Mal hier, mal da: Hawaii, Kalifornien, Cozumel … Meine Eltern waren sehr unkonventionell“, fuhr Rye wie beiläufig fort, während er sich die Schuhe anzog. „Unser Zuhause war ein Wohnmobil. Und wir sind immer dorthin gezogen, wo die Brandung ideal zum Surfen war.“
    Er klang so sachlich und distanziert. Warum hatte er gesagt, er würde sich kaum an seine Eltern erinnern, obwohl ihn der Verlust ganz offensichtlich noch immer schmerzte?
    Sanft berührte sie seine Hand und fragte: „Vermisst du sie?“
    „Was?“ Er wandte sich zur Seite, sodass er ihre Hand abstreifte. „Wohl kaum, sie sind ja schon seit über zwanzig Jahren tot. So sentimental bin ich nicht.“
    Es klang, als wäre das etwas Anstößiges.
    Gleich darauf stand er auf und zog Maddy auf die Füße. „Gehen wir, bevor Phil an die Tür hämmert.“
    Während er sie mit betont ausdrucksloser Miene aus dem Büro führte, stellte Maddy fest, dass sie ihm am liebsten noch hundertundeine Frage gestellt hätte. Wie waren seine Eltern ums Leben gekommen? Hatte sein Großvater diesen Verlust ausgleichen können? Und wie hatte es sich angefühlt, nach einer Kindheit voller Liebe – denn seinen zwei kurzen Sätzen hatte Maddy entnommen, dass seine Eltern ihn und einander sehr geliebt hatten – in diesem düsteren, nüchternen Haus zu landen?
    „Maddy, du denkst doch nicht schon wieder nach, oder?“, fragte Rye und legte ihr eine Hand auf den unteren Rücken.
    „Ich frage mich nur, wie ich Phil noch in die Augen sehen kann“, erwiderte sie, denn die Fragen,

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