Heisse Affaere in Cornwall
Frauen ist er so zuverlässig wie Casanova in puncto Enthaltsamkeit.“
Ihr Magen zog sich zusammen. „Ich weiß schon, was ich tue, Phil.“ Zumindest hoffte sie das. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
Darauf hatte er nur resigniert mit den Schultern gezuckt. „Tja, ich werde dich wohl nicht umstimmen können.“ Er gab ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Stirn. „Aber pass auf, dass du dich nicht in ihn verliebst, denn dann wird er dir das Herz brechen.“
Diese Worte gingen Maddy jetzt wieder durch den Kopf, als sie den Schneebesen zur Hand nahm und den Klumpen in der Béchamelsoße zu Leibe rückte. Phil hatte ihr etwas zu bewusst gemacht, worauf sie sich da eingelassen hatte – und auch, wie viel erfahrener Rye war, als sie.
Zum Glück war sie nicht romantisch veranlagt und würde es auch niemals sein. Denn sie hatte miterlebt, was die „Illusion der Liebe“, wie Cal es nannte, ihren Eltern angetan hatte. Die beiden hatten immer beteuert, einander zu lieben, und sich gleichzeitig bekämpft.
Nachdenklich blickte Maddy hinaus ins Dämmerlicht. In Bezug auf Liebe hatte sie sich nie etwas vorgemacht. Sie war sogar überzeugt, dass es Liebe gar nicht gab. Zwar wünschte sie sich, eines Tages eine stabile Beziehung, ein schönes Zuhause und einen Mann zu haben, der sie respektierte und dem sie vertrauen konnte. Doch sie wusste schon jetzt, dass Rye nicht dieser Mann war.
Der heutige Abend würde wegweisend für die kommenden Wochen sein. Maddy war unglaublich nervös, weil sie unbedingt alles richtig machen wollte: Sie wollte die Dinge in der Hand haben, aber auch sexy, verführerisch und einfach unwiderstehlich sein. Nach einem tiefen Atemzug goss sie die noch immer ein wenig verklumpte, aber nun annehmbare Soße über die Lasagne.
Im Prinzip möchte ich wie Mata Hari sein, dachte sie und schichtete gegrilltes Gemüse und Nudelplatten in die Form. Und gleichzeitig eine perfekte Gastgeberin. Nachdem sie bisher eher wie Minnie Maus gelebt hatte, war das natürlich ziemlich viel verlangt.
Als sie die Auflaufform in den Ofen geschoben hatte, fiel ihr Blick auf die Uhr. Schnell warf sie das Geschirrtuch auf den Küchentresen, das sie sich als Schürze vorn in die Jeans gestopft hatte, und rannte in das winzige Schlafzimmer des Cottages. Ihr blieb nicht einmal mehr eine halbe Stunde Zeit, um aus Minnie Maus Mata Hari mit perfekten Gastgeberfähigkeiten zu machen.
Als es an der Tür klingelte, zuckte Maddy zusammen. Sie rieb sich die vor Aufregung feuchten Hände an dem schlichten schwarzen Kleid trocken, für das sie sich entschieden hatte, nachdem sie drei andere Outfits anprobiert hatte.
Hastig zog sie eins ihrer selbst gestalteten Seidentücher heraus, band sich damit das Haar zurück und zupfte sich ein paar Locken ins Gesicht, in der Hoffnung, so sexy auszusehen. Dann schlüpfte sie in ihre schwarzen Pumps und öffnete die schwere Eichentür.
„Hallo, Madeleine.“ Ryes Stimme klang leicht rau und sehr vielsagend. „Ich habe französischen Merlot mitgebracht, der hoffentlich zu deinem Essen passt.“
„Ja, bestimmt.“ Schnell nahm Maddy ihm den Wein ab und ging voraus. Als sie seine unregelmäßigen Schritte hinter sich hörte, zwang sie sich, langsamer zu gehen. Ganz ruhig ermahnte sie sich innerlich und atmete tief durch.
Den Wein stellte sie auf den kleinen Esstisch, den sie mit dem besten Porzellan ihrer Großmutter gedeckt hatte. Als sie sich anschließend zu Rye umdrehte, stellte sie fest, dass er in dem kleinen gemütlichen Zimmer unglaublich groß wirkte und mit dem Kopf beinahe an die Holzbalken an der Decke stieß. Er musste fast einen Meter neunzig groß sein.
„Es gibt vegetarische Lasagne.“ Nervös schob sie eins der Messer zurecht und richtete sich dann auf. „Ich hoffe, du hast nichts gegen Auberginen?“
„Nein, ich denke nicht“, erwiderte Rye amüsiert. Er trug eine dicke Lederjacke, ein dunkelblaues T-Shirt und eine schwarze Jeans.
Von wegen Heimvorteil, dachte Maddy, die sich furchtbar angespannt fühlte, während er völlig entspannt wirkte.
„Wo hast du denn das Seestück her?“ Er streifte seine Jacke ab und hängte sie über die Lehne eines Stuhls. „Das ist wirklich toll.“
Er betrachtete ein Bild, das sie im vergangenen Herbst gemalt hatte, kurz nach der Trennung von Steve.
„Das ist von mir“, erwiderte sie und entspannte sich ein wenig, weil sie über etwas Unverfängliches sprachen. „Es ist Seidenmalerei.“
„Du bist also
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