Heiße Diamanten (German Edition)
gut?” Max fuhr zusammen und blickte auf. In der Tür stand Carlo. Zum Glück sah es so aus, als habe er nicht den Blick bemerkt, den sie gerade getauscht hatten.
“Eier”, antwortete Max.
“Und Würstchen”, sagte Kimberly.
“Das klingt verlockend.”
“Setzen Sie sich”, forderte Max ihn auf. “Du auch, Schatz”, sagte er zu Kimberly. “Ich mache das schon.”
“Na, was liegt heute an?”, wollte Carlo wissen.
“Nichts. Was möchten Sie gern tun?”, erwiderte Max.
“Ich? Ach, mir genügt es, mich ein paar Stunden an den Pool zu legen.”
Gut, dass wir einen haben, dachte Max; das macht es leichter, diesen Schwachkopf zu beschäftigen. “Mir soll’s recht sein”, sagte Max. “Und du, Schatz?”
Ihre Blicke trafen sich. Er konnte sehen, wie sie in ihre Rolle schlüpfte, als sie ihm ein Lächeln schenkte. “Du weißt, wie gern ich in der Sonne liege. Eine großartige Idee”, sagte sie dann zu Carlo und lächelte auch ihn an.
“He, Kimberly, sehen Sie mal!”
Höflich sah sie zu, wie Carlo mit einem Kopfsprung in den Pool glitt. Wie kindisch, dachte sie. Doch als er auftauchte, sagte sie: “Sehr gekonnt, Carlo.”
“Möchtest du etwas zu trinken, Schatz?”, fragte Max.
Sie konnte nichts dagegen tun, der alte Kosename ging ihr noch immer ziemlich nahe. Vor allem nach der letzten Nacht. “Ein Glas eiskalten Weißwein bitte”, sagte sie leise.
Sie hatte verzweifelt versucht, sich damit abzufinden, dass Max sich nur auf sexueller Ebene zu ihr hingezogen fühlte. Hör auf, mich mit diesen verführerischen braunen Augen anzusehen! hätte sie ihn am liebsten angefahren. Und hör auf, mich Schatz zu nennen. Aber sie wusste, dass das nötig war. Für den Rest des Tages waren sie zum Schein Mann und Frau, auch wenn es ihr in der Seele wehtat.
“Hier, Schatz.”
Sie öffnete die Augen und sah, dass Max ihr einen Weinkelch reichte. Er lächelte schon wieder. Ach, geh doch zum Teufel, dachte sie.
“Danke.” Sie nahm das Glas mit einem pflichtbewussten Lächeln entgegen, obwohl sie den Tränen nahe war. Dabei streiften sich ihre Finger.
Max’ Haut prickelte, als er die Hand fortzog. Er schüttelte den Kopf, um das Gefühl loszuwerden, und hoffte, dass Kimberly es nicht bemerkt hatte und sich fragte, was er hatte.
Um sich abzulenken, blickte er sich nach Carlo um, der jetzt am Poolrand saß. “Wissen Sie, Carlo”, begann er, “gestern Abend fragte Kimberly, woher Sie stammen, und da merkte ich erst, dass ich es auch nicht weiß.”
Carlo lächelte. “Ich? Oh, von nirgendwo. Ich war immer sehr viel unterwegs.”
“Aber Sie müssen doch von irgendwoher kommen”, sagte Max. Wenn er wenigstens so viel über ihn erfuhr, konnte er beginnen, etwas über Carlos Umfeld zu ermitteln. Er war sich nach wie vor nicht sicher, ob er Kimberly später mit Carlo im Schlafzimmer allein lassen sollte – nicht einmal, solange er sich selbst im Kleiderschrank verbarg.
“Nein, ich war immer unterwegs”, erwiderte Carlo heiter. “Als Kind schon.”
“Wo leben Ihre Eltern?”
“Ich habe keine Eltern.”
Aus dem Augenwinkel sah Max, wie Kimberly sich in ihrem Liegestuhl aufrichtete. “Keine Eltern?”
Carlo schüttelte den Kopf. “Ich habe beide Eltern vor ein paar Jahren verloren.”
“Oh, das tut mir leid”, sagte Kimberly. “Was ist passiert?”
“Sie waren alt und lebten schon jahrelang in einem Altersheim”, erwiderte er gleichgültig.
“Trotzdem”, sagte Kimberly. “Ich weiß, wie schwer es ist, seine Eltern zu verlieren.” Zuerst hatte Max gedacht, sie versuchte nur, Carlo Informationen zu entlocken, aber was sie jetzt gesagt hatte, traf ihn hart.
“Sie haben Ihre Eltern verloren?”, fragte Carlo.
Sie nickte. “Mein Vater starb, als ich noch sehr klein war. Ich erinnere mich nicht einmal an ihn. Aber meine Mutter starb vor ungefähr zwei Jahren. Sie hatte Krebs.”
Max blickte sich zu Kimberly um, aber sie wandte das Gesicht ab. Er hoffte, dass Carlo seinen schockierten Ausdruck nicht bemerkte, aber es gelang ihm nicht, ihn zu verbergen. Vor drei Jahren war Kimberlys Mutter noch gesund gewesen. Er war ihr nur einige Male begegnet, aber sie war eine sehr nette Frau gewesen, und er wusste, dass Kimberly sehr an ihr gehangen hatte, da sie ein Einzelkind war.
“Das war vor zwei Jahren, nicht, im …?” Max kam sich wie ein Idiot vor, eine solche Frage vor Carlo stellen zu müssen, aber schlimmer noch fand er, es auf diesem Wege zu erfahren.
“Es war im Februar,
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