Heisse Fantasie
gesagt?"
Linda seufzte nachsichtig. "Ich sagte, dass Mom sich bestimmt freut, wenn sie heute Abend deinen geheimnisvollen Freund trifft."
"Oje." Cait stieß die Luft aus. "Mom habe ich ganz vergessen." Sie schloss die Augen und verbarg das Gesicht in den Händen. "Sie wird mich auffliegen lassen. Was soll ich nur tun?"
"Auffliegen? " fragte Linda nach.
"Wovon redest du überhaupt?" verlangte Sharon zu wissen.
"Was heißt hier auffliegen?" mischte auch Donna sich ein.
Cait blieb keine andere Wahl. Wenn sie noch etwas länger ihre Rolle vor Jordan spielen wollte, musste sie ihre Schwestern einweihen. Bevor sie Jordan nicht selbst gebeichtet hatte, wer sie wirklich war, durfte er nicht erfahren, dass sie die ganzen Bälle und Feiern nur als Reporterin miterlebt hatte, die darüber berichtete.
Sie hob den Kopf, und das Mitgefühl, das aus den Blicken ihrer Schwestern sprach, rührte sie. Auch wenn die drei manchmal anstrengend waren, liebten sie sie doch und würden alles tun, um ihr zu helfen. Wenn ich sie brauche, sind sie für mich da, dachte Cait und musste schlucken. Allerdings musste sie dafür auch mit einer dreifachen Standpauke rechnen.
"Ich brauche eure Hilfe", fing sie leise an. "Ihr müsst heute Abend dafür sorgen, dass Jordan nicht erfährt, dass ich Journalistin bin."
Sharon erstarrte mitten in der Bewegung. "Für wen hält er dich denn?"
"Er denkt, ich sei unglaublich reich." Mit allem hätte sie gerechnet, nur nicht mit schallendem Gelächter. "Das ist nicht witzig."
"Caitie, wie bist du denn auf so eine Idee gekommen?" wollte Sharon wissen, als sie wieder halbwegs sprechen konnte.
Zögernd erzählte sie in der nächsten halben Stunde die ganze Geschichte, angefangen von dem Gespräch mit Louden Avery bis zu dem Moment, als Jordan ihr den Scheck ausstellte. Nur die intimsten Details ließ sie aus. Und als sie anschließend den Ballsaal begutachteten und zurück zum Parkplatz gingen, zeigten ihre Schwestern das Mitgefühl, das Cait sich erhofft hatte.
Sharon legte Cait einen Arm um die Schultern. "Mom ist die Einzige, um die wir uns Sorgen machen müssen. Sie ist so stolz auf dich und verpasst keine Gelegenheit, mit ihrer kleinen süßen Caitie zu prahlen."
Cait stöhnte auf.
"Wann willst du diesem Traummann denn die Wahrheit verraten?" erkundigte Linda sich, die für sich die Rolle in Anspruch nahm, nicht nur die älteste, sondern auch die weiseste der Schwestern zu sein.
"Heute Nacht, gleich nach der Party. Den Artikel werde ich nicht schreiben." Überrascht stellte sie fest, wie erleichtert sie über diesen Entschluss war. "Dann werde ich ihm alles sagen."
Sharon drückte Cait fester. "Viel Glück, kleine süße Caitie.
Das kannst du sicher gebrauchen."
Cait lächelte gequält. "Danke." Schon tausend Mal hatte sie die Szene in Gedanken durchgespielt, und immer endete sie damit, dass Jordan ihr verkündete, er wolle sie nie im Leben wieder sehen.
Jordan lehnte den Arm an den Fensterrahmen über seinem Kopf und blickte in den Garten hinaus. Seit er aus Caits Haus gestürmt war, hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen, und sie hatte ihm nur eine kurze Nachricht hinterlassen, dass sie bis zu der Party keine Zeit mehr habe.
"Jordan? Das hier ist gerade für dich angekommen."
Beim Klang der Stimme seiner Schwägerin drehte er sich um und lächelte. Austin und Pat waren erst seit ein paar Stunden aus den Flitterwochen zurück, und schon fühlte er sich wie das fünfte Rad am Wagen. Er nahm Pat den großen Umschlag ab und riss ihn auf. Es war der Vertrag für den Bau der
Einkaufszentren. Jordan brauchte nur noch zu unterschreiben, und dann war der Erfolg seines eigenen Architekturbüros so gut wie gesichert.
Er legte den Vertrag beiseite.
Besorgt blickte Pat ihn an. "Austin und ich wollten uns Pizza kommen lassen." Sie ging zur Spüle. "Möchtest du auch eine?"
"Nein, danke." Jordan steckte die Hände in die Hosentaschen.
"Ich ... ich habe einen Termin." Als ihm auffiel, dass er genauso sachlich klang wie Cait, runzelte er die Stirn.
Austin kam in die Küche geschlendert und strich seiner Frau auf dem Weg zur Küche über den Po.
"Bist du sicher?" Pats Lächeln wirkte mitfühlend.
"Ganz sicher."
"Worum geht's?" fragte Austin und steckte den Kopf in den Kühlschrank.
Pat stellte ein Glas in die Spülmaschine. "Jordan geht heute Abend aus. Ich glaube, er ist mit einer Frau verabredet", fügte sie hinzu.
Austin drehte sich um und sah Jordan erstaunt an. "Was? Mit einer Frau? Heißt
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