Heisse Fantasien - Scharfe Stories
perfekte Ort, um zu sich selbst zu finden. Allerdings habe ich das nicht nötig. Ich weiß, wer ich bin. (Ich bin Kaye. Ich bin achtundzwanzig. Ich bin eine gebildete Marktanalystin aus der Stadt, deren natürliche Umgebung ein Ort ist, wo ich meine Platinkarte über den Tresen reiche. Freut mich, Sie kennen zu lernen. Ach, übrigens, ich trinke am liebsten Veuve Cliquot.)
Janey jedoch schien eher an zwei Frauen auf Selbstfindungstrip gedacht zu haben. (Ich habe erfahren, dass sie Yoga macht und nichts dabei findet, den Tag mit dem Sonnengruß zu beginnen. Janey hat ein heiteres Gemüt. Anscheinend hat sie mal irgendwo gelesen, dass man Falten bekommt, wenn man sich zu sehr aufregt. Und auf eine mädchenhafte Art ist sie sehr hübsch.) Im Grunde ist sie wahrscheinlich nur sauer, weil ich mich nicht genau wie sie in Rub-a-Dub verliebt habe. Ich finde es nämlich ein bisschen … nun ja, intim.
Also, die Hütte besteht nur aus einem einzigen Raum. Das Black House, Rudh Dubh auf Gälisch, ist ein umgebauter Kuhstall. Ein langer Raum mit Küchenzeile und Dusche an einem Ende und zwei Matratzensofas am anderen. Es klingt erbärmlich, ist es aber nicht. Ruba-Dub, wie ich es nenne, ist schön restauriert, hat ein Fenster mit Blick auf das Meer in den weiß verputzten Steinwänden und Holzbalken an der Decke. Wenn das Wetter nicht so schlecht wäre, wäre es richtig hübsch. Aber der Haken ist eben das Wetter. Zumindest ist es kuschelig. Dafür sorgt der Holzofen, vor dem Janey gerade hockt.
Ich trinke einen Schluck McCallan und überlege. Für das Wetter kann sie ja nichts. Ich weiß nicht, ob es an der Kerze oder an dem torfigen Malt Whisky liegt, aber ich beginne, ein wenig milder gestimmt zu sein. Janeys Handtuch ist zu Boden geglitten, und im warmen Feuerschein sieht ihre Porzellanhaut echt toll aus. (Noch etwas, was ich diese Woche über Janey erfahren habe: Janey war seit 1982 nicht mehr in der Sonne.) Die Holzscheite knistern, und es ist warm und behaglich. Also sage ich: »Hey, deine Haut sieht echt toll aus. Meinst du, es liegt am Wasser?«
»Glaubst du?«, fragt sie und reibt sich etwas Öliges über die Titten. Unwillkürlich starre ich auf ihre Hände, die über ihren glänzenden Körper gleiten. Es ist ein seltsames Gefühl. Selbst nach dieser halben Woche hier in der Hütte kenne ich sie schließlich nicht so gut. Aus Gemeinheit füge ich hinzu: »Wirklich, man sollte nicht meinen, dass du schon in den Dreißigern bist.« Sie wirft mir einen so niedergeschlagenen Blick zu, dass ich murmele: »Entschuldigung, Janey. Ich langweile mich.«
»Nein, du bist verkrampft«, erwidert Janey mit fester Stimme. »Soll ich dir eine Reflexzonenmassage machen?« Nun, sie hat Unrecht. Ich langweile mich tatsächlich. Aber noch nie in meinem ganzen Leben habe ich eine Fußmassage abgelehnt, deshalb widerspreche ich ihr nicht. Ich trage nur ein T-Shirt und Höschen (dieser Ofen strahlt wirklich jede Menge Wärme aus), rolle mich auf den Rücken und lege meine Füße Janey in den Schoß. Und dann genieße ich es und lausche auf das Heulen des Sturms draußen. Eingeweihte wissen, dass ich bei einer Fußmassage einen Orgasmus kriegen kann, aber Janey weiß das offensichtlich nicht. Wie gesagt, so gut kenne ich sie eben nicht.
Okay, solange sie mein einziger Partner ist, müssen wir erst mal einiges klarstellen. Ich muss einfach mehr über sie wissen, also frage ich: »Wahrheit oder Pflicht?« Janey zieht ihre Augenbrauen (schwarz, sehr geschwungen) hoch,und ich gieße noch mal Whisky in unsere Gläser, dann schraube ich die Flasche zu und drehe sie so, dass der Hals auf sie zeigt.»Ach,komm,Janey.Du musst doch früher Wahrheit oder Pflicht gespielt haben!«
Sie verdreht die Augen und antwortet leicht genervt: »Wahrheit.« Na gut. Ich beschließe, direkt auf den Punkt zu kommen. »Wann hattest du zum ersten Mal einen Orgasmus?« Sie runzelt die Stirn, und ich denke schon, Scheiße, sie hatte noch nie einen, da sagt sie: »Mit sechs. Im Esszimmer. Ich habe auf der Kante eines harten Holzstuhls gesessen und mich gerieben.« Versonnen fügt sie hinzu: »Ich habe ständig auf diesem Stuhl gesessen, bis Mum mich schließlich erwischt hat. Danach durfte ich das Esszimmer nicht mehr betreten. Jetzt bin ich dran, oder? Was ist mit dir?«
»Mit fünfzehn, glaube ich. Nachts im Bett mit meinem Finger. Ich war wohl ein Spätzünder.« Janey grinst nachsichtig. Langsam fängt das an, mir Spaß zu machen. Ich hatte nicht erwartet, dass
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