Heiße Herzen - kalte Rache
doch.“
Als ob sie das tun würde. Sie war so wütend, dass ihre Finger zitterten, als sie begann, den Zahlencode einzutippen. Doch bevor sie die Sequenz eingegeben hatte, griff Constantine nach der Karte und steckte sie in seine Hosentasche.
„Oh, wieder einmal eine heldenhafte Tat“, kommentierte Sienna sarkastisch.
„Was meinst du damit?“
Sie zählte an den Fingern ab. „Du hast mir am Grab meines Vaters gedroht. Du hast mich gegen meinen Willen in deinem Wagen festgehalten. Du hast mich gezwungen, dich am Abend nach der Beerdigung zu treffen …“
„Ich habe dich nicht gegen deinen Willen festgehalten. Und hättest du vorher meine Anrufe nicht tagelang ignoriert, dann hätten wir uns in einem geschäftlicheren Ambiente als auf einem Supermarktparkplatz besprechen können.“
„Warum hätte ich dich treffen sollen nach all dem, was damals geschehen ist?“
„Dafür will ich mich ja entschuldigen.“
„Du kommst zwei Jahre zu spät! Und das ist die schlechteste Entschuldigung, die ich je gehört habe.“
„Trotzdem hörst du dir jetzt den Rest auch noch an“, erwiderte er. „Ich habe die Zahlungen zurückverfolgen lassen, und der Kredit ist ausschließlich auf das Privatkonto deines Vaters eingezahlt worden, nicht auf ein Geschäftskonto von Ambrosi-Pearls. Allerdings war das immer noch kein Beweis dafür, dass du nicht beteiligt gewesen bist.“
„Und deswegen hast du mich auf die Probe gestellt?“ Okay, das war zu erwarten gewesen. Trotzdem konnte sie ihm nicht verzeihen, dass er sie für eine Goldgräberin gehalten hatte.
Sie erwiderte seinen Blick … Was sich als Fehler herausstellte, denn Constantines Augen hatten schon immer einen sinnlichen Zauber auf sie ausgeübt, eine Kraft, die sie schwach werden ließ. „Entschuldigung angenommen, aber ich würde es trotzdem vorziehen, wenn wir uns aufs Geschäftliche beschränken. Wann wollen wir uns heute treffen?“
„Ich habe den ganzen Vormittag über Meetings, deswegen habe ich nach dem Lunch Zeit für dich frei gehalten.“
„Gut, denn heute Abend fliege ich bereits wieder ab.“ Und vorher hätte sie Zeit, sich mit Northcliffe zu treffen und dabei hoffentlich den großen Deal mit de Vries abzuschließen.
„Ich glaube nicht, dass du vor zwei Jahren auf das Geld aus gewesen bist“, sagte Constantine unvermittelt. „Aber ich konnte nicht akzeptieren, dass du mehr Loyalität für deinen Vater und eure Firma als für mich empfunden hast.“
„Ich hatte Angst, dass du unsere Verlobung auflöst, wenn du herausfindest, dass ich damals von dem Geschäft unserer Väter wusste. Was dann ja auch passiert ist. Ich schätze, der Mangel an Vertrauen hat sich für uns beide nicht ausgezahlt.“
Er strich sanft durch ihr feuchtes Haar. „Vor zwei Jahren“, gestand er heiser, „habe ich nicht richtig nachgedacht.“
Ein lustvoller Schauer erfasste sie, als sie seiner Berührung auf ihrer Haut nachspürte. „Sagst du etwa, dass du dich geirrt hast?“
„Ich sage, dass ich dich niemals hätte gehen lassen dürfen.“
Das war zwar nicht exakt das Eingeständnis, das sie sich gewünscht hätte. Als er seine Finger jedoch ihren Nacken hinuntergleiten ließ und sie in seine Arme zog, wurde sie von einem so starken Verlangen gepackt, dass es jeden anderen Gedanken unwichtig werden ließ.
11. KAPITEL
Constantine hielt ihren Blick fest und beugte sich langsam vor. Sienna hätte ausreichend Zeit gehabt, dem Kuss auszuweichen. Doch sie erkannte, wie sehr sie sich gewünscht hatte, dass er sie küsste – und dann spürte sie auch schon seine Lippen auf ihren.
Sie legte die Hände auf seine Brust und schwelgte in seinem Duft, der aufregende Erinnerungen in ihr wachrief. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie sich sein muskulöser Körper an ihrem angefühlt hatte, wie sie seine Hände auf ihren Hüften gespürt hatte … Sie dachte an die pure Lust, die Constantines Berührungen in ihr hervorriefen – diese atemberaubende Vertrautheit, die sie beim Sex empfand …
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft. Unwillkürlich stöhnte sie leise auf. Constantine trat noch dichter an sie heran, sodass sie mit dem Rücken gegen die Tür stieß. Sein Griff war so sacht, sie hätte sich jederzeit von ihm losmachen können – eine Hand lag in ihrem Nacken, die andere leicht an ihrem Po. Doch sie verspürte nicht das geringste Bedürfnis, sich von ihm zu entfernen.
Eine leise innere Stimme erhob
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