Heiße Höschen - Kaltes Blut
mich.
»Vorhin war’s so um die dreißig
Grad. Warum?«
»Und trotzdem bist du in den
Hot Pants halb erfroren ?«
Sie zog das fußlange Badetuch,
in das sie sich gehüllt hatte, fester über der Brust zusammen. »Wenn du’s
unbedingt wissen mußt — ich war gerade unter der Dusche. Überhaupt, was willst
du hier zu dieser Nachtzeit ?«
»Deine entzückende Gesellschaft«,
sagte ich. »Und vielleicht einen winzigen Drink? Irgendwie habe ich das Gefühl,
daß ich seit dem Nachmittag gewaltige Rückschritte gemacht habe. Vor kurzem — und
ich werde die Erinnerung daran ewig hochhalten — hast du mir noch stolz dieses
reizende kleine Muttermal präsentiert, mir nichts dir nichts mitten auf der
rechten Backe — und jetzt, nur wenige Stunden später, komme ich bei dir nicht
mal über diese elende Diele hinaus !«
»Ist dir irgend
etwas zugestoßen, Danny? Hast du zufällig eins über den Kopf bekommen
oder so ?«
»Du kommst auch auf die
tollsten Ideen«, konstatierte ich angewidert.
»Na gut, einen kleinen
Schluck.« Sie wandte sich um und ging mir voran ins Wohnzimmer.
Hüften, die sich lasziv in
kurzen Höschen wiegen, verdienen schon das vollste Augenmerk; aber das
angedeutete Wippen unter dem schweren Frotteestoff, der jetzt vor mir
einherwandelte, schlug jede Konkurrenz.
»Danny...« Sonia fuhr
überraschend zu mir herum und schüttelte dann mißbilligend das Haupt, daß die
weizenblonden Strähnen um ihre Schultern flogen. »Ich finde dich abstoßend !«
»Danny Boyd kennen und lieben
ist eins !« Aber selbst in meinen Ohren klang das nicht
so ganz überzeugend.
»Mitten in der Nacht einen so
zu überfallen«, zählte sie verärgert auf, »einen ohne Make-up oder sonst was
unter der Dusche herauszuklingeln, und dann den erstbesten Fetzen, den ich
greifen kann, auch noch mit Blicken zu durchlöchern — du solltest dich was
schämen!«
»Das werde ich auch«, versprach
ich schnell. »Laß mir nur noch bißchen Zeit zum Üben .«
»Du kannst in die Küche gehen
und die Drinks machen«, fauchte sie. »Während ich dieses scheußliche Ding hier
loswerde, mir die Nase pudere und — und so weiter !«
Sie stürmte ins Schlafzimmer
und schlug die Tür zu. Ich marschierte in die Küche und begann mit einer
gewissen Zerstreutheit die Drinks zu mixen. Ihre Bemerkung, ob ich einen Schlag
auf den Kopf bekommen hätte, beunruhigte mich — weil sie nämlich ins Schwarze
traf. Aber inwiefern hatte mich das verändert? Im Geiste ließ ich eine ganze
Reihe möglicher Veränderung Revue passieren, und jede einzelne jagte mir die
blanke Angst ein. Dann riß ich mich zusammen und füllte das Glas wieder, das
ich soeben auf einen Schluck geleert hatte. Bis Sonia wieder erschien, saß ich
auf der weißen Ledercouch und beschäftigte mich mit dem Rest meines dritten
Drinks.
»Dein Eis ist geschmolzen«,
informierte ich sie. »Aber mich läßt das kalt .«
»So? Ich gefalle dir wohl nicht ?« fragte sie mit rauher Stimme.
Zum erstenmal sah ich zu ihr
auf; da war es wieder, das altvertraute Gefühl, als würden meine Augäpfel zu
glimmen beginnen. Sie mußte die Idee auf einer Geburtstagsparty für
Vorschulpflichtige gestohlen haben — züchtiger Batist in kleinen, grün-weißen
Karos, mit winzigen Puffärmelchen, die kaum die Schultern bedeckten. Ein großer
runder Halsausschnitt und in der Taille ein schmales Bändchen mit süßem
Schleifchen. Aber wenn ein Mädchen mit Sonias großzügig angelegter Figur solch
ein Kinderkleidchen trug, dann wurde aus züchtiger Unschuld plötzlich die umwerfendste Erotik.
Die kleinen Puffärmel waren
halb von den Schultern geglitten, und das runde Dekolleté ließ die obere Hälfte
ihrer vollen Brüste frei; darunter zeichnete sich die restliche Hälfte
überdeutlich ab, so eng saß das Leibchen. Und natürlich war Sonia ein bißchen
größer als die durchschnittlichen Fünfjährigen, deshalb endete der Rock nur
eine Idee unterhalb der Stelle, wo auch die Beine endeten. Wenn sie sich
bewegte, lugte gelegentlich ein pikantes weißes Dreieck unter dem Saum hervor.
»Ich gehe nächsten Monat zu
einer verrückten Party, wo sich jeder nach einem Kinderreim anziehen soll«,
sagte sie. »Deshalb hab ich mir das hier angeschafft .«
»Einem Flaschenkind wie dir
wird kein Mann widerstehen können«, versicherte ich.
»Ach, ich wollte nur mal sehen,
welchen Eindruck es auf dich macht«, sagte sie leichthin und verschwand wieder
im Schlafzimmer.
Es hatte den nachhaltigsten
Eindruck auf
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