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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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theoretische Physik verbracht haben, sind der
    Ansicht, daß die ganze menschliche Geschichte eigentlich überhaupt keine
    Bedeutung hat. Al die Kriege, von boshafter Dummheit verursachten
    Hungersnöte, die geistlose Wiederholung al der alten Fehler – im großen Plan der Dinge läßt sich dies höchstens damit vergleichen, daß Mr. Spock die Ohren abfallen.

    Magie diente, sondern vielmehr zu ihrer Unterdrückung. Die Welt hatte
    erlebt, was geschah, wenn Zauberern große magische Macht zur
    Verfügung stand. Dies war vor langer Zeit geschehen, und es gab noch
    immer einige Bereiche, die man besser nicht aufsuchte, wenn man sie mit
    den gleichen Füßen wieder verlassen wol te.
    Der Plural von »Zauberer« hatte einmal »Krieg« gelautet.
    Der eigentliche Zweck der UU bestand darin, den Arm der Magie zu
    beschweren und ihn langsam und majestätisch schwingen zu lassen, wie
    ein Pendel, nicht mit der tödlichen Kraft eines Morgensterns. Anstatt
    von Festungstürmen aus Feuerkugeln zu schleudern, lernten die
    Zauberer, sich über die Interpretation der Protokol e von
    Fakultätssitzungen zu streiten – und schon vor einer ganzen Weile hatten
    sie festgestellt, daß sie daran ebenso großen Gefallen fanden. Sie
    genossen üppige Mahlzeiten, und nach einem wirklich guten Essen und
    einer Zigarre neigt selbst der gemeinste Dunkle Lord dazu, die Füße
    hochzulegen und der Welt mit Wohlwol en zu begegnen, vor al em dann,
    wenn sie ihm einen weiteren Brandy anbot. Langsam, nach und nach,
    nahmen die Zauberer die wichtigste magische Kraft in sich auf: den
    Verzicht auf die Verwendung al er anderen magischen Kräfte.
    Al erdings gab es da ein Problem: Es ist ganz leicht, auf Süßes zu
    verzichten, wenn man nicht knietief in Sirup steht und es keinen Zucker
    regnet.
    »Es liegt ein gewisser… Geruch in der Luft«, meinte der Professor für
    unbestimmte Studien. Magie riecht wie heißes Blech.
    »Einen Augenblick«, sagte Ridcul y. Er griff nach oben, öffnete eins
    der vielen Fächer in seinem Hut und holte einen Würfel aus grünlichem
    Glas hervor.
    »Hier.« Er reichte Ponder das Objekt.
    Der junge Zauberer nahm das Thaumometer entgegen und blickte
    hinein.
    »Hab das Ding nie benutzt«, sagte Ridcully. »Für mich war’s immer gut
    genug, einen Finger zu befeuchten und ihn nach oben zu halten.«
    »Das Ding funktioniert nicht.« Ponder klopfte ans Thaumometer,
    während das Schiff unter ihnen erzitterte. »Die Nadel… Potz Blitz!«

    Er ließ den Würfel fallen, und das magische Instrument schmolz,
    bevor es das Deck berührte.
    »Unmöglich!« entfuhr es Ponder. »Damit lassen sich bis zu einer
    Million Thaum messen!«
    Ridcully befeuchtete einen Finger und hielt ihn hoch – er bekam einen
    purpurnen und oktarinen Heiligenschein.
    »Ja, das dürfte ungefähr stimmen«, sagte der Erzkanzler.
    »Soviel Magie gibt es nirgends mehr!« rief Ponder.
    Hinter dem Schiff fauchte und zischte der Wind. Weiter vorn wurde
    die Wand des Sturms breiter und dunkler.
    »Wieviel Magie ist erforderlich, um einen Kontinent zu erschaffen?«
    fragte Ridcully.
    Sie blickten zu den Wolken hinauf und noch höher empor.
    »Wir sollten besser die Luken schalken«, meinte der Dekan.
    »Hier gibt es überhaupt keine Luken.«
    »Dann schlage ich vor, wir schalken Frau Al esweiß. Und bringt den
    Quästor und den Bibliothekar an einem sicheren Ort unter…« Das
    Schiff erreichte den Sturm.

    Rincewind huschte in eine Gasse und gelangte zu dem Schluß, daß er
    sich schon in schlimmeren Gefängnissen aufgehalten hatte. Er hielt die
    Icksianer für recht friedliche Leute, wenn sie nicht betrunken waren oder
    einen umzubringen versuchten – oder beides. Er mochte Gefängnisse, in
    denen die Wärter nicht darauf bestanden, al en Anwesenden die
    Nachtruhe zu rauben, indem sie dauernd durch Gänge und Flure
    patrouillierten. Sympathische Wärter versammelten sich in einem Raum,
    um dort Karten zu spielen und sich zu entspannen. Dadurch war es viel
    einfacher, ihnen aus dem Weg zu gehen.
    Rincewind drehte sich um – und sah ein Känguruh, das sich groß und
    hel vor dem dunklen Himmel abzeichnete. Er zuckte zurück und begriff
    eine Sekunde später, daß es nur eine Werbetafel auf einem Dach war.
    Jemand hatte dort Lampen und Spiegel angebracht.

    Das Wesen trug einen absurden Hut mit Löchern für die Ohren,
    außerdem eine Weste, aber es war eindeutig das Känguruh. Kein anderes Känguruh konnte auf so selbstgefäl ige Weise grinsen. Und es

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