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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ich glauben kann, was ich gerade gesehen
    habe«, sagte er und richtete den Zeigefinger auf einen nahen Felsen.
    »Das solltest du besser lassen…«
    Der größte Teil des Felsens hob ab und landete hundert Meter
    entfernt. Der Rest bildete eine brodelnde Pfütze.
    »Kann ich es auch mal versuchen?« fragte der Oberste Hirte.

    »Ich halte das wirklich nicht für eine gute Idee…«
    »Oh, ausgezeichnet, Oberster Hirte«, sagte der Dekan, als ein weiterer
    Felsen explodierte.
    »Meine Güte, du hast recht, Stibbons«, brachte Ridcul y hervor. »Das hiesige magische Feld ist enorm !«
    »Ja, Herr, aber wir sol ten es besser nicht anzapfen, Herr!« heulte
    Ponder.
    »Wir sind Zauberer, junger Mann. Und bei der Zauberei geht es nun
    einmal darum, Magie einzusetzen.«
    »Nein, Herr! Bei der Zauberei geht es darum, keine Magie einzusetzen!«
    Ridcully zögerte.
    »Dies ist fossile Magie, Herr!« fuhr Ponder fort. Er sprach schnell.
    »Damit wurde dieser Ort erschaffen! Wir könnten riesigen Schaden
    anrichten, wenn wir nicht aufpassen!«
    »Na schön, der Gebrauch von Magie ist hiermit bis auf weiteres
    untersagt«, sagte Ridcully. »Und nun… Wovon redest du da, Stibbons?«
    »Ich glaube, dieser Ort ist noch nicht fertig, Herr. Ich meine, hier fehlen Pflanzen und Tiere, oder?«
    »Unsinn. Vorhin habe ich ein Kamel gesehen.«
    »Ja, Herr, aber es ist zusammen mit uns hierhergekommen. Und die
    Algen und die Krabben am Strand, Herr – sie wurden angeschwemmt.
    Aber wo sind Bäume, Büsche und Gras?«
    »Interessant«, sagte Ridcully. »Dieser Kontinent ist so kahl wie ein
    Babyhintern.«
    »Er befindet sich im Bau. Der Gott sprach von Konstruktionslärm.«
    »Eigentlich unglaublich«, meinte Ridcully. »Ein ganzer Kontinent, der
    aus dem Nichts erschaffen wird.«
    »Genau, Herr.«
    »Abermilliarden von thaumstarker Magie strömt in die Welt.«
    »In der Tat, Herr.«
    »Berge und Klippen und Strände dort, wo vorher überhaupt nichts
    existierte.«

    »Stimmt, Herr.«
    »Ein Wunder, könnte man sagen.«
    »Eine angemessene Bezeichnung, Herr.«
    »Unvorstellbar gewaltige Mengen an Magie, die hier ihr Werk
    vollbringen.«
    »Wahrhaft bemerkenswert, Herr.«
    »Also macht es sicher keinen Unterschied, wenn ein bißchen davon
    fehlt, oder?«
    » Nein ! Du siehst das falsch, Herr! Wenn wir die Magie benutzen…
    Genausogut könnten wir… auf Ameisen treten! Hier geht es nicht
    darum, einen alten Zauberstab in einem Schrank zu finden und
    übriggebliebene Magie zu gebrauchen. Hier haben wir es mit der
    ursprünglichen Energie zu tun! Ganz gleich, was wir damit anstel en – es
    wird auf jeden Fal Folgen haben.«
    Der Dekan klopfte ihm auf die Schulter. »Wir sitzen hier an einem
    einsamen Ufer fest, Stibbons. Was schlägst du vor? Jahrtausende trennen
    uns von der Heimat. Sol en wir uns einfach hinsetzen und warten?
    Vielleicht darauf, daß Rincewind in einigen tausend Jahren
    vorbeikommt?«
    »Äh, Dekan…«, sagte der Oberste Hirte.
    »Ja?«
    »Stehst du hinter Stibbons, oder sitzt du auf dem Felsen dort drüben?«
    Der Dekan beobachtete sich selbst, wie er auf dem Felsen saß.
    »Oh, Mist«, brummte er. »Wieder eine temporale Diskontinuität.«
    »Wieder?« fragte Ponder.
    »In Zimmer 5b hatten wir mal eine«, sagte der Oberste Hirte. »Eine
    absurde Sache. Man mußte sich räuspern, bevor man den Raum betrat –
    für den Fal , daß man sich bereits darin befand. Wie dem auch sei: Dich sol te so etwas nicht überraschen, junger Mann. Wo sich genug Magie
    konzentriert, haben die normalen Naturgesetze keine Gültigkeit m…«
    Der Oberste Hirte verschwand. Nur ein Haufen Kleidung blieb von
    ihm zurück.

    »Interessant«, kommentierte Ridcul y. »Ich erinnere mich in diesem
    Zusammenhang an…«
    Seine Stimme wurde plötzlich höher. Ponder drehte sich um und sah
    einen zweiten Kleidungshaufen, von einem spitzen Hut gekrönt.
    Behutsam hob er den Hut an. Ein rosarotes Gesicht mit Lockenschopf
    kam darunter zum Vorschein.
    »Potz Blitz!« stieß Ridcully hervor. »Wie alt bin ich?«
    »Äh… du scheinst etwa sechs zu sein, Herr«, antwortete Ponder. Sein
    Rücken schmerzte.
    Der kleine Ridcully verzog das Gesicht. »Ich will zu meiner Mama!« Er
    schniefte. »Habe ich das gerade gesagt?«
    »Äh, ja…«
    »Man kann die Sache unter Kontrolle halten, wenn man sich
    konzentriert«, quiekte der Erzkanzler. »Die temporale Drüse wird… –
    Ich will ein Bonbon! – Sie wird zurückge… – Ich will ein Bonbon, oh,
    warte

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