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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sein«,
    räumte der andere Mann ein. »Aber noch nerviger ist Morgans Maulesel,
    nachdem er von Mamas Gekrösepastete gekostet hat.«
    »Nein, nein, das ist verkehrt. Es heißt: ›so glücklich wie Morgans
    Maulesel nach einem Stück Schokoladenkuchen‹.«
    »In Wirklichkeit heißt es: ›so schnell wie Morgans Maulesel nach Mamas Gekrösepastete‹.«
    »Wie schnell wird Morgans Maulesel?« fragte Rincewind.
    Die Männer starrten ihn an.
    »Schnel er als ein Aal in einer Schlangengrube!« antwortete Clancy.
    »Verstehst du denn überhaupt nichts?«
    »Er kann gut reiten«, brummte jemand. »Aber abgesehen davon ist er
    dämlicher als ein dämlicher…«
    »Hört endlich auf!« heulte Rincewind. »Ich fühle mich schon viel besser, in Ordnung? Ihr braucht keine passenden Ausdrücke mehr für meine
    Erschöpfung zu finden.« Er strich seinen Mantel glatt und rückte den
    Hut zurecht. »Wenn ihr mir jetzt den Weg nach Mistauch zeigen
    würdet… dann nehme ich nicht noch mehr von eurer Zeit in Anspruch.

    Behaltet Schnuffi ruhig. Er möchte es sich bestimmt an irgendeiner
    Decke bequem machen.«
    »Oh, nein, ausgeschlossen«, sagte Reue. Er holte ein Bündel Banknoten
    hervor, befeuchtete sich die Finger und zählte zwanzig. »Ich bezahle
    meine Schulden immer. Möchtest du nicht noch eine Weile bei uns
    bleiben? Wir könnten einen zusätzlichen Reiter gebrauchen, und es ist
    nicht ungefährlich, allein unterwegs zu sein. In dieser Gegend treiben
    sich Banditen herum.«
    Rincewind massierte sich die Schläfen. Inzwischen hatten seine Organe
    wieder ihre angestammten Plätze eingenommen, und daraufhin kehrte
    sein Gemüt zum Zustand al gemeiner Besorgnis zurück.
    »Sie haben nichts von mir zu befürchten«, murmelte er. »Ich
    verspreche, weder Feuer anzuzünden noch die Tiere zu füttern. Nun, die
    meiste Zeit über halten sie mich für Futter.«
    Reue zuckte mit den Schultern.
    »Ich hoffe nur, daß mir weitere Begegnungen mit Fal bären erspart
    bleiben.«
    Die Männer lachten.
    »Fallbären? Wer hat sich einen solchen Scherz mit dir erlaubt?«
    »Was soll das heißen?«
    »Es gibt überhaupt keine Fal bären! Jemand hat dich auf den Arm
    genommen, Kumpel.«
    »Aber…« Rincewind gestikulierte vage. »Sind überall von den Bäumen
    gefallen und dann hin und her gehüpft. Große Zähne…«
    »Der Kerl ist noch irrer als Morgans Maulesel«, sagte Clancy.
    Die Männer schwiegen.
    »Wie irre ist das?« fragte Rincewind.
    Clancy schloß die Hände fest um den Sattelknauf und richtete einen
    nervösen Blick auf die anderen Reiter. Dann befeuchtete er sich die
    Lippen. »Nun, es ist…«
    »Ja?«
    »Äh, es ist… es ist…« Er verzog das Gesicht. »Es ist…«

    »Se…?« half Rincewind.
    »Se…« Clancy schien sich an diesen Buchstaben festzuklammern.
    »Hm?«
    »Se…hr…«
    »Weiter so, weiter so…«
    »Se…hr irre?« vermutete Clancy.
    »Bravo!« lobte Rincewind. »Na bitte. War doch gar nicht so schwer.
    Hat jemand Proviant erwähnt?«
    Reue nickte einem der Männer zu, und der Zauberer bekam einen
    Beutel.
    »Da ist Bier und all so’n Kram drin, und weil wir dich sympathisch
    finden, bekommst du auch ein Glas Marmelade.«
    »Stachelbeer?«
    »Ja.«
    »Ich habe mich über deinen Hut gewundert«, sagte Reue. »Warum hast
    du Korken an der Krempe befestigt?«
    »Sie verscheuchen die Fliegen«, erklärte Rincewind.
    »Und das klappt tatsächlich?«
    »Ausgeschlossen«, sagte Clancy. »Wenn das möglich wäre, hätte längst
    jemand so etwas erfunden.«
    »Genau das habe ich«, sagte Rincewind. »Keine Sorge.«
    »Du siehst damit ziemlich komisch aus, Kumpel«, meinte Clancy.
    »Oh, gut«, erwiderte Rincewind. »Wo geht’s nach Mistauch?«
    »Wende dich am Grund der Schlucht nach links, Kumpel.«
    »Das ist alles?«
    »Frag erneut nach dem Weg, wenn du den Banditen begegnest.«
    »Sie geben sich bestimmt irgendwie zu erkennen, nicht wahr? Damit
    ich weiß, daß ich es mit den richtigen Leuten zu tun habe.«
    »Oh, sie… Nun, sie werden dich finden, wenn du dich verirrst.«
    »Tatsächlich? Tja, das gehört vermutlich zu ihrem Job. Ich wünsche
    euch al en einen guten Tag.«

    »Tag auch.«
    »Und keine Sorge.«
    Die Männer sahen Rincewind nach, bis er außer Sicht geriet.
    »Schien nicht sehr besorgt zu sein, oder?«
    »Wenn du mich fragst: total bekloppt, der Bursche.«
    »Clancy?«
    »Ja, Boß?«
    »Du hast das vorhin erfunden, nicht wahr?«
    »Nun…«
    »Gib’s zu, Clancy.«
    Clancy wirkte zunächst

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