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Heisse Liebe in eisiger Nacht

Heisse Liebe in eisiger Nacht

Titel: Heisse Liebe in eisiger Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Cross
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dumpfen Geräusch auf dem Weg aufschlug. Im nächsten Moment wurde die Nacht zur Hölle, als die Einheit in ein feindliches Sperrfeuer geriet, das aus dem Nirgendwo zu kommen schien.
    Taggart erkannte das Pfeifen raketengesteuerter Granaten, das Stakkato automatischer Waffen, den tieferen Klang älterer türkischer Gewehre. Der grauenhafte Geruch nach Blut, nach Pulver und Rauch stieg ihm in die Nase.
    Wie aus weiter Ferne drangen die Schreie der Männer zu ihm durch, die hastig in Deckung krochen und dann brüllten, als sie auf Landminen traten, die entlang des Pfades versteckt worden waren. Wie menschliche Dominosteine, die durch eine Hand aus der Hölle in Bewegung gesetzt wurden, fielen seine Männer einer nach dem anderen.
    Taggart ging in die Hocke, um das Feuer zu erwidern, und hörte sich brüllen: „Verdammt, Caskey, nicht!“ Aber es war schon zu spät. Der jüngere Mann rannte mutig auf die Quelle des Feuers zu und wurde fast sofort von einem wahren Kugelhagel niedergestreckt.
    In einer Folge von Bildern, die er sein Leben lang nicht vergessen würde, sah er auch Laz zu Boden gehen, und weinte fast vor Erleichterung, als er seinen Freund über das Mikrofon fluchen hörte und wusste, dass er nur verwundet war.
    „Warte!“, rief er und kroch vorwärts, ohne auf die Kugeln zu achten, die an ihm vorbeizischten.
    „J.T.?“ Laz’ Atem kam stoßweise. „Verschwinde sofort von hier, verdammt noch mal! Das ist ein Befehl.“
    „Nein.“ Er erreichte seinen Freund, hievte ihn sich auf die Schulter, wirbelte herum und begann zu laufen. „Haltedurch. Halte einfach nur durch, hörst du“, flehte er. Wut, Angst und Adrenalin treiben ihn an, sodass ihm gar nicht bewusst wurde, dass er einen über hundert Kilo schweren Mann trug. „Wir werden es schon schaffen.“
    Er musste nur die Biegung erreichen, von der Laz gesprochen hatte, und dann würde er jede Armee abwehren können. Und jetzt war es auch gar nicht mehr so weit entfernt, dem Himmel sei Dank. Nur noch ein kleines Stück …
    Er fühlte die Erschütterung eine Sekunde, bevor er hörte, wie die Granate den Felsen neben ihm traf. Dann flog er scheinbar endlos lange durch die Dunkelheit. Er fiel und fiel und wusste, dass er tot war, da er nicht einmal seine eigenen verzweifelten Schreie hören konnte …
    „John, es ist alles gut. Du bist in Sicherheit.“
    Die weibliche Stimme kam von weither, ein leises Flüstern, ein Lichtschimmer in der Dunkelheit seiner Verzweiflung.
    „Wach auf. Du hast geträumt.“
    Ein Engel? Nein, es gab keine Engel in der Hölle. Und außerdem kamen ihm die Stimme und das Gefühl der Erleichterung und des Friedens, das sie ihm brachte, seltsam vertraut vor. Als hätte sie ihn schon einmal vor der Dunkelheit bewahrt und ihm Zuflucht gewährt.
    „Komm, wach auf. Es ist nur ein Traum. Ein böser Albtraum. Du bist in Sicherheit.“
    Genevieve. Er öffnete die Augen und hörte das Geräusch seines keuchenden Atmens, schmeckte Blut, weil er sich in die Zunge gebissen hatte, und fühlte den kalten Schweiß auf seiner Haut. Er zitterte heftig und sah zu Genevieve auf, die ihn besorgt betrachtete. Sie hob die Hand, um ihn zu berühren, und instinktiv versuchte er, sie abzuwehren. „Nicht.“
    „Aber …“
    „Lass mir nur einen Moment Zeit.“ Er wartete, bis sie die Hand senkte, kniff dann fest die Augen zusammen, ignoriertedie Tatsache, dass sich sein Magen anfühlte, als wäre er gerade vom Empire State Building gesprungen, und konzentrierte sich darauf, tief und ruhig zu atmen.
    Taggart wusste nicht, wie lange er brauchte, um seine aufgewühlten Gefühle wieder in den Griff zu bekommen, die Geister von Laz und Willis und den anderen zu verbannen und das Zittern zu unterdrücken.
    Als er schließlich die Augen öffnete, hatte er sich wieder völlig unter Kontrolle. „Entschuldige“, sagte er und brachte mühsam ein Lächeln zustande.
    „Geht es dir gut?“
    „Ja, alles okay. Nur ein Albtraum, wie du schon gesagt hast. Hat mich ziemlich aufgeregt, aber jetzt geht es mir besser.“
    Trotz seiner Versicherung blieb Genevieve besorgt. „Bist du sicher?“
    „Ja.“
    „Willst du mir nicht davon erzählen?“
    „Nein.“ Irgendwie schaffte er es, nicht zusammenzuzucken, als sie die Hand auf seine Wange legte. „Du weißt doch, wie es ist. Selbst wenn es nicht schon langsam wieder verblassen würde, könnte ich es dir wahrscheinlich gar nicht richtig erklären.“
    Sie musterte ihn noch einen Moment, als wüsste sie, dass er

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