Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Titel: Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
Vom Netzwerk:
Parkbucht.“ Sie zeigte über seine Schulter auf eine Ausfahrt, die sich auf der anderen Straßenseite befand.
    Spontan bremste er ab, und wenig später befanden sie sich auf einem kleinen Parkplatz mit Blick auf den Ozean.
    „Was ist los?“, wollte er wissen und stützte sich mit einem Arm auf dem Lenkrad ab.
    „Was los ist? Du … du siehst ganz einfach schrecklich aus.“
    „Mit mir ist alles in Ordnung.“ Er sprach viel zu schnell, und seine Hände zitterten.
    Tess legte ihre kühle Hand auf seine und drückte sie leicht. „Mit dir ist überhaupt nichts in Ordnung. Also sag mir doch, was dich so durcheinanderbringt. Habe ich etwas falsch gemacht? Einen wunden Punkt getroffen?“
    Entsetzt stellte er fest, dass der Druck in seiner Brust immer unerträglicher wurde. Er versuchte durchzuatmen, aber es kam nur ein Keuchen über seine Lippen.
    „Ich glaube, mein Vater war auch Zanes Vater“, stieß er endlich hervor. In Wahrheit wusste er es sogar genau – hatte es immer gewusst. So sehr er es auch hatte verdrängen wollen.
    „Okay“, sagte sie sanft und ließ sich keine weitere Reaktion anmerken. Ganz ruhig rieb sie seine klammen Finger.
    „Verdammt!“ Er ließ den Kopf an die Rückenlehne fallen und kniff die Augen zu. „Ich kann kaum fassen, dass ich das laut ausgesprochen habe.“
    „Das macht euch beide zu Brüdern. Warum ist das schlimm?“
    Er wandte sich ihr zu und sah sie an. „Hättest du meinen Vater gekannt, wüsstest du, warum.“
    Stumm ließ sie den nackten Schmerz in seinen Augen auf sich wirken, bis Nate wieder nach vorn durch die Windschutzscheibe blickte. Sie war in einen sehr intimen Bereich seines Lebens eingedrungen, obwohl sie es nicht darauf angelegt hatte. Daher sollten sie das Thema lieber fallen lassen. Weiter darüber zu sprechen fühlte sich an, als würde man in einer offenen Wunde herumstochern. Doch dann brach Nate das Schweigen.
    „Du bist die erste Person, die mich auf unsere Ähnlichkeit anspricht“, bemerkte er tonlos. „Ich selbst fand sie immer offensichtlich. Die Leute haben sich wahrscheinlich wegen unserer unterschiedlichen Herkunft keine weiteren Gedanken gemacht.“
    „Weiß Zane Bescheid?“ Das klang nach einer dummen Frage, denn bestimmt hatten sich die Männer darüber ausgetauscht. Ihr Umgang miteinander, die Mimik und die Körpersprache, ließen keinen Zweifel daran aufkommen, wie eng und vertraut ihre Freundschaft war. Sie wirkten wie echte Brüder.
    Mit beiden Handflächen rieb er seine Oberschenkel und presste sich tiefer in den Ledersitz. „Ich denke schon, irgendwie.“
    „Du denkst? Aber du weißt es nicht genau? Habt ihr euch nicht darüber unterhalten?“ Sie war zutiefst geschockt. Männer waren zwar nicht gerade für ihre kommunikativen Fähigkeiten berühmt, und Nate verhielt sich ihr gegenüber zeitweise auch extrem uneinsichtig. Aber das war schließlich auch eine besondere Situation zwischen ihnen, mit der niemand auf Anhieb klarkommen könnte. Aber die Sache mit Zane war doch lächerlich. Wie konnte man mit seinem besten Freund verwandt sein und nie ein Wort darüber verlieren?
    „Wir haben einmal als Kinder darüber gesprochen.“ Gedankenverloren strich er mit dem Daumen über eine kleine Narbe, die er am Kinn trug. „Danach nie wieder.“
    „Was ist geschehen?“ Erneut betrat sie äußerst privates Gelände, aber Tess konnte nicht anders. Jetzt wollte sie der ganzen Angelegenheit auch auf den Grund gehen. Nate wirkte so verloren und zum ersten Mal wie ein ganz normaler Mensch mit Macken, Problemen und einer geheimnisvollen Vergangenheit. Egal, wie gefährlich es für sie werden konnte, sie wollte mehr über ihn erfahren.
    Seine Schultern zuckten leicht. „Ich habe ihm erzählt, dass ich meinen Großvater am Telefon belauscht habe, als er mit meinem Vater sprach. Sie stritten miteinander, wie üblich, und mein Opa erwähnte Zanes Mutter Maria.“ Mit einem Finger klopfte er sich nachdenklich aufs Knie. „Sie war Großvaters Haushälterin. Ich habe sie regelrecht angebetet und meistens so getan, als wäre sie auch meine Mutter.“ Bei diesem Gedanken musste er kurz lachen. „Sie und Zane haben damals in deinem Cottage gewohnt. Als ich bei Grandpa einzog, wurden Zane und ich dicke Freunde, und Maria nannte uns nur los dos bandidos .“ Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen waren das schöne Erinnerungen.
    „Warum bist du bei ihm eingezogen?“ Vor allem, wieso brauchte er Maria als Ersatzmutter? Was war mit seiner

Weitere Kostenlose Bücher