Heiße Naechte im Strandhaus
schnürte sich ihr der Hals zu. Sie würde ihr Ehegelübde ablegen und es törichterweise auch noch ernst meinen. Während es für Francesco nur eine Farce und ein Mittel zum Zweck war.
Anna schossen die Tränen in die Augen, doch sie blinzelte sie wütend zurück. Als sie wieder klar sehen konnte, sah sie Francesco auf sich zukommen. Eine hochgewachsene elegante Erscheinung, gegen die Nick in seinem schlichten braunen Anzug fast bäuerlich wirkte. In Francescos Stimme schwang eine unüberhörbare Drohung mit, als er jetzt sagte: „Oh, wie reizend. Obwohl ich zugeben muss, dass ich lieber nicht gesehen hätte, wie sich meine Verlobte von einem Automechaniker befummeln lässt.“
Hörbar machte Anna ihrer Empörung Luft, während Nick wissend grinste. „Bin schon weg, Kumpel. Wollte nur mal hören, ob ich gebraucht werde. Und da das offensichtlich nicht der Fall ist, empfehle ich mich.“ Er küsste Anna zum Abschied auf die Wange und machte, dass er zur Tür kam, die Francesco demonstrativ aufriss. Zurück blieb knisternde Stille.
„Du bist ja eifersüchtig!“ Anna konnte es kaum fassen. Nick war offenbar zu derselben Schlussfolgerung gelangt, deshalb hatte er wohl, seinem wütenden Gegenüber zum Trotz, so übermütig gegrinst.
Noch nie hatte sie auf Francescos Gesicht einen Ausdruck derartigen Unbehagens gesehen. Nachdem er die Tür unnötig heftig hinter Nick geschlossen hatte, drehte er sich zu ihr um. „Ich und eifersüchtig?“ Seinem Tonfall nach schien ein solcher Verdacht jenseits der menschlichen Vorstellungskraft zu liegen.
Seine Wangen wurden einen Ton dunkler, als Anna fragte: „Und warum warst du dann so unhöflich?“ Allein rasende Eifersucht wäre eine Erklärung dafür, dass ihm seine legendäre Unerschütterlichkeit abhandenkam – ein ungeheuerlicher Gedanke, bei dem sie ganz weiche Knie bekam.
Er presste den schönen Mund zusammen, und seine schwarzen Augen glitzerten hart, während Anna fortfuhr: „Der Ärmste wollte mir doch bloß einen Blumenstrauß vorbeibringen.“ Das sagte sie in dem sicheren Wissen, dass Francesco alle romantischen Gesten ablehnte. Nur damals, an ihrem ersten Tag …, da hatte er eine Blume gepflückt und ihr ins Haar gesteckt. Schnell schob sie diese Erinnerung beiseite und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt.
„Der Ärmste …“, äffte er sie nach, „… kann von Glück sagen, dass ich ihm nicht den Kiefer gebrochen habe.“ Gute Lust dazu hatte er gehabt, ja, mehr noch, am liebsten hätte er Nick gevierteilt, allein zur Strafe dafür, dass er Anna angeschaut hatte – ihr wundervoll glänzendes Haar, diesen atemberaubenden Körper, eingehüllt in grüne Seide, die ihre schönen smaragdgrünen Augen zum Leuchten brachte.
„Du bist bald meine Frau“, erklärte er mit mühsam gebändigter Wut. „Und du bist die Mutter meines Kindes. Da komme ich überraschend nach Hause, und was finde ich vor? Meine Verlobte in enger Umarmung mit so einem Vollidioten!“
Impulsiv riss Anna die Hand hoch, um ihn ins Gesicht zu schlagen, aber er sah es rechtzeitig und packte sie am Handgelenk. „Nick ist kein Vollidiot!“, schrie sie ihn an. „Aber du bist ein unerträglicher Snob! Nick ist der netteste, freundlichste Mensch, den ich kenne, und der beste Freund, den man sich nur vorstellen kann. Außerdem ist er ein zehnmal wertvollerer Mensch als du!“
„Hast du mit ihm geschlafen?“, verhörte Francesco sie in eisigem Ton, während er sie mit Blicken fast erdolchte.
„Niemals!“ Anna versuchte sich aus seinem schmerzhaften Griff zu befreien, doch vergebens. „Du weißt doch, dass ich unschuldig war.“
„Und später? Nachdem ich Schluss gemacht hatte?“ Er wurde, wie so oft in ihrem Beisein, hinterrücks von Begierde überwältigt und rang nach Atem. „Vielleicht hast du ja mit ihm geschlafen, nachdem du entdeckt hattest, dass du von mir schwanger warst? Hast du ihn dir warmgehalten für den Fall, dass deine Pläne mit mir am Ende doch nicht aufgehen?“
Anna spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. Es war wirklich unerträglich, dass sie diesen Mann immer noch liebte, und doch war es so. Obwohl er sie für ein Ungeheuer hielt. Ihr zukünftiges Leben mit ihm versprach ein einziger Albtraum zu werden. Mit Tränen in den Augen wehrte sie sich heiser: „Wie kannst du bloß so etwas von mir denken?“
„Nicht dass ich darüber sonderlich erfreut wäre“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Als sein Blick auf
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