Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
mexikanische Traumfrau, falls das hilft. Viel Haar und noch mehr Kurven. Das waren seine genauen Worte“, fügte sie lächelnd hinzu, als Jonas sie leicht verblüfft anschaute. „Er erzählte auch, dass es da zwei Männer gegeben habe, mit denen Jerry sich öfter unterhielt. Aber da Jerry immer zu ihnen an den Tisch gegangen ist, weiß Luis nicht, worüber sie gesprochen haben. Einer war Amerikaner, der andere Mexikaner. Und da Luis sich mehr für die Damenwelt interessierte, hat er dem nie viel Beachtung geschenkt. Allerdings sagte er auch, dass Jerry immer durch die Clubs gezogen sei, bis er die beiden getroffen hatte. Erst dann wäre er nach Hause gegangen.“
„Hat er sich hier mit diesen Männern getroffen?“
„Luis meinte, sie seien sich nie zweimal am selben Ort begegnet.“
„Na schön. Trinken Sie aus, wir werden selbst auf eine Club- und Kneipentour gehen.“
Nach dem vierten Lokal hatte Liz die Nase voll. Jonas trank kaum von dem einen Drink, den er sich in jedem Laden bestellte, wie ihr auffiel, spielte praktisch nur mit dem Glas zwischen den Fingern, aber der Geruch von Alkohol wurde ihr langsam zuwider. Da gab es ruhige Clubs, anrüchige Clubs, laute Clubs. Irgendwann begannen die Gesichter zu einer schwammigen Masse zu verschwimmen. Es gab junge Leute und nicht mehr ganz so junge Gäste. Amerikaner, die auf der Suche nach einem aufregenden exotischen Nachtleben waren, Mexikaner, die einfach nur einen Abend in der Stadt verbringen und sich amüsieren wollten. Es wurde geflirtet und geredet, auf Tanzflächen und an Tischen. Liz sah Menschen, die scheinbar über Unmengen von Geld und Zeit verfügten, und andere, die allein dasaßen und düster in das Glas in ihrer Hand starrten.
„Das ist jetzt aber die letzte Station“, sagte sie zu Jonas, als sie sich im nächsten Lokal an einen der Tische setzten. Musik drang plärrend aus den Lautsprechern an den Wänden, auf der vollen Tanzfläche vergnügten sich die Paare.
Jonas sah auf seine Armbanduhr. Es war noch nicht einmal elf. Vor Mitternacht ging das richtige Nachtleben hier gar nicht los. Trotzdem stimmte er anstandslos zu und nahm sich vor, sie abzulenken. „Lassen Sie uns tanzen.“
Bevor sie ablehnen konnte, zog er sie schon bei der Hand in die Menge. „Hier ist doch überhaupt kein Platz“, protestierte sie, aber da legte er schon die Arme um sie.
„Dann machen wir eben Platz.“ Er hielt sie eng an sich, eine Hand an ihrem Rücken. „Sehen Sie?“
„Ich habe seit Jahren nicht mehr getanzt“, murmelte sie, und er lachte leise. „Es ist noch immer kein Platz.“ So eng aneinandergedrückt inmitten anderer Paare konnten sie nicht viel mehr tun, als sich zum Rhythmus der Musik auf der Stelle zu wiegen. „Und was soll jetzt der Sinn des Ganzen sein?“, verlangte sie zu wissen.
„Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es sicher herausfinden. Sagen Sie, entspannen Sie sich eigentlich nie?“ Er strich mit beiden Händen über ihren Rücken, ihre Muskeln fühlten sich hart und verspannt an.
„Nein.“
„Gut, versuchen wir es anders.“ Während er sprach, ließ er den Blick über die Menge wandern. „Was tun Sie, wenn Sie nicht arbeiten?“
„Ich denke über die Arbeit nach.“
„Liz …“
„Na schön … Ich lese. Meist Bücher über die Welt unter Wasser.“
„Haben Sie nicht schon den ganzen Tag ausschließlich mit dem Meer zu tun?“
„Mag sein, aber es ist eben das, was mich einfach interessiert.“
Ihre Körper rieben sich im Takt aneinander. Jonas vergaß, dass er seine Aufmerksamkeit auf die Gäste hier im Lokal gerichtet halten wollte, und schaute Liz an. „Ist das alles, was Sie mögen? Nichts anderes?“
Er war ihr viel zu nahe. Liz wollte von ihm abrücken und musste feststellen, wie stark seine Arme waren. Trotz ihres festen Vorsatzes, sich nicht beeindrucken zu lassen, begann ihr Herz heftiger zu schlagen. Ihr schwindelte leicht. „Ich habe keine Zeit für etwas anderes.“
Sie hatte kein Parfüm aufgelegt, roch nur nach Puder und Seife. Jonas fragte sich, ob ihr Körper wirklich so grazil und schlank war, wie er sich in seinen Armen anfühlte. „Das klingt, als würden Sie sich selbst Fesseln anlegen.“
„Ich habe ein Geschäft zu führen“, murmelte sie. Ob es wieder so wäre, wenn er sie küsste? So süß, so überwältigend? Sein Mund war dem ihren so nahe und kam noch näher, als er mit den Fingern durch ihr Haar fuhr und ihren Kopf leicht nach hinten bog. Fast konnte sie die
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