Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
Kategorie. „Ich weiß überhaupt nichts.“
„ Por favor . Nur ein paar Minuten, mehr nicht.“
„Sag ihr, dass es sich auch für sie lohnen wird“, fügte Jonas hinzu, bevor die Frau noch einmal widersprechen konnte. Ohne darauf zu warten, dass Liz übersetzte, griff er nach seiner Brieftasche und zog ein paar Geldscheine hervor. Er konnte mitverfolgen, wie die Angst auf dem Gesicht der Frau purer Berechnung wich.
„Ein paar Minuten“, willigte sie ein und zeigte zu einem Straßencafé. „Da drüben.“
Jonas bestellte zwei Kaffee und ein Glas Wein. „Frag sie, wie sie heißt“, bat er Liz.
„Ich spreche englisch.“ Die Frau zog eine lange dünne Zigarette aus einem Etui und klopfte mit der Spitze auf den Tisch. „Ich heiße Erika. Jerry und ich waren Freunde.“ Sie hatte sich entspannt und lächelte Jonas an. „Sie wissen schon – enge Freunde.“
„Ja, ich weiß.“
„Er sah so gut aus“, fuhr sie fort, dann zog sie die Unterlippe zwischen die Zähne. „Und man konnte viel Spaß mit ihm haben.“
„Wie lange kannten Sie sich?“
„Zwei Wochen vielleicht. Es hat mir wehgetan, als ich hörte, dass er tot ist.“
„Ermordet“, stellte Jonas klar.
Erika nahm einen großen Schluck von dem Wein. „Glauben Sie, es hat etwas mit dem Geld zu tun?“
Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Er warf Liz einen warnenden Blick zu, damit sie nichts sagte. „Ich weiß es nicht, aber es sieht so aus. Was hat er Ihnen darüber erzählt?“
„Oh, gerade genug, um mich neugierig zu machen. Sie wissen schon.“ Mit einem Lächeln ließ Erika sich Feuer geben. „Jerry war wirklich sehr charmant. Und großzügig.“ Sie erzählte von dem schmalen Goldarmband, das er ihr geschenkt hatte, und von den goldenen Ohrringen mit den hübschen blauen Steinen. „Ich hielt ihn schon immer für reich, aber er sagte, er würde bald noch viel wohlhabender sein. Ich mag Männer, die charmant sind, aber reiche Männer mag ich besonders gerne. Jerry versprach mir, dass wir zusammen irgendwohin verreisen würden.“ Sie nahm einen Zug von der Zigarette und stieß blauen Rauch aus, zuckte fast ungerührt mit den Schultern. „Und dann war er tot.“
Jonas studierte sie, während er seinen Kaffee trank. Er musste Luis zustimmen, sie haute einen um. Und sie war alles andere als dumm. Er war sicher, dass sich alles in ihrem hübschen Kopf nur um eins drehte. „Wissen Sie, wann er das Geld kriegen sollte?“
„Sicher. Ich musste mir ja Urlaub nehmen für unseren Trip. Er rief mich an, am Sonntag. Er klang so aufgedreht am Telefon. ‘Erika’, sagte er zu mir, ‘ich habe den Jackpot geknackt.’ Ich war böse auf ihn, weil er am Samstag nicht zu unserer Verabredung gekommen ist. Aber dann erzählte Jerry mir, dass er unerwartet nach Acapulco gemusst hatte – geschäftlich –, und dann fragte er mich, was ich von ein paar Wochen in Monte Carlo hielte.“ Sie lächelte Jonas mit klimpernden Wimpern an. „Da musste ich ihm doch vergeben, nicht wahr? Meine Koffer standen schon gepackt bereit.“ Sie blies den Rauch an Jonas’ Schulter vorbei. „Dienstagnachmittag wollten wir losfliegen. Und dann las ich am Montagmorgen in der Zeitung, dass er tot ist. Aber von dem Geld stand nichts in der Zeitung.“
„Wissen Sie, mit wem Jerry Geschäfte gemacht hat?“
„Nein. Manchmal erzählte er von einem anderen Amerikaner, ein dünner Mann mit hellem Haar. Und dann würde er sich noch mit einem Mexikaner treffen. Den mochte ich nicht. Er hatte mal ojo .“
„Den bösen Blick“, übersetzte Liz. „Können Sie ihn beschreiben?“
„Er war hässlich“, kam es prompt von Erika. „Sein Gesicht war ganz vernarbt. Das Haar war so lang, dass es über seinen Hemdkragen hing. Er war sehr dünn und auch ziemlich klein.“ Ihr Lächeln, als sie Jonas ansah, war so lasziv, dass es die Luft aufheizte. „Ich mag große Männer.“
„Wissen Sie, wie er heißt?“
„Nein. Aber er war sehr gut angezogen. Und er trug einen silbernen Armreifen am Handgelenk, schmal, an den Enden überkreuzt. Der war hübsch. Glauben Sie, der Mann weiß vielleicht über das Geld Bescheid? Jerry redete von sehr viel Geld.“
Jonas griff wieder in seine Brieftasche. „Ich will seinen Namen wissen.“ Er legte einen Fünfzigdollarschein auf den Tisch und hielt Erikas Hand fest, als sie nach dem Schein greifen wollte. „Seinen Namen … und den des Amerikaners. Und lassen Sie mich nicht zu lange warten, Erika.“
Sie warf ihr Haar
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