Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
zurück und schloss die Finger um den Geldschein. „Ich finde die Namen heraus. Wenn ich sie Ihnen sage, kostet das noch mal fünfzig.“
„Wenn ich die Information habe.“ Er schrieb Liz’ Telefonnummer auf eine Visitenkarte. „Rufen Sie diese Nummer an, sobald Sie etwas haben.“
„Gut.“ Sie steckte Karte und Geldschein in ihre Handtasche und stand auf. „Wissen Sie, Sie ähneln Jerry gar nicht so sehr, wie ich zuerst dachte.“ Ihre Absätze klapperten auf dem Bürgersteig, als sie wieder zum Club zurückging und darin verschwand.
„Es ist ein Anfang“, murmelte Jonas und schob seine Kaffeetasse beiseite. Als er zu Liz sah, musste er feststellen, dass sie ihn unentwegt anstarrte. „Gibt’s ein Problem?“
„Ich mag deine Methoden nicht.“
Er legte einen Geldschein für die Getränke auf den Tisch und erhob sich. „Für Nettigkeiten habe ich keine Zeit.“
„Was hättest du getan, wenn ich nicht dazwischengegangen wäre? Hättest du sie in eine Seitenstraße gezerrt und die Informationen gewaltsam aus ihr herausgeholt?“
Er zog an seiner Zigarette, mühsam beherrscht, seinen Ärger unter Kontrolle zu halten. „Gehen wir nach Hause, Liz.“
„Ich frage mich, ob du wirklich anders bist als die Männer, nach denen du suchst.“ Sie schob ihren Stuhl zurück. „Nur nebenbei erwähnt … Der Mann, der in mein Haus eingebrochen ist und mich überfallen hat, trug einen dünnen Armreifen an seinem Handgelenk. Ich habe das Metall gefühlt, als er mir das Messer an die Kehle hielt.“
Er starrte auf die Glut am Ende seiner Zigarette, dann sah er Liz an. Intensiv blickten sie einander in die Augen. „Ich glaube, ihr beide werdet euch wiedererkennen, wenn es so weit ist.“
5. KAPITEL
D ie Anzeigen müsst ihr immer wieder überprüfen“, instruierte Liz und deutete dabei auf die entsprechenden Teile an ihrer eigenen Ausrüstung. „Jede einzelne hiervon ist essenziell für eure Sicherheit, wenn ihr unter Wasser seid. Und das gilt beim ersten Mal genau wie beim fünfzigsten Mal. Die Faszination beim Tauchen liegt nicht nur in der Unterwasserwelt, in den Fischen und den Korallen, sondern auch im Tauchen selbst. Da läuft man leicht Gefahr zu vergessen, dass euer Leben von dem Sauerstofftank auf eurem Rücken abhängt. Achtet immer darauf, dass ihr mit dem Aufstieg beginnt, sobald ihr nur noch für fünf, besser zehn Minuten Luft habt.“
In der einstündigen Einweisung hatte sie alles Wichtige erklärt, entschied sie. Wenn sie noch länger redete, würden die Kursteilnehmer nur ungeduldig werden und nicht mehr richtig zuhören. Es wurde Zeit, ihnen eine kleine Kostprobe von dem zu geben, wofür sie bezahlt hatten.
„Wir gehen geschlossen als Gruppe runter. Ich kann mir vorstellen, dass einige von euch sicher lieber allein auf Erkundung gehen würden, aber vergesst nicht – auf jeden Fall immer in Zweiergruppen zusammenbleiben. Und als allerletzte Sicherheitsmaßnahme – werft immer wieder mal ein Auge auf die Ausrüstung eures Tauchpartners.“
Liz legte die eigene Sauerstoffflasche an, während die Neulinge ihren weiteren Anweisungen folgten. Für die meisten hier war das Tauchen ein aufregendes Abenteuer. Daran war auch grundsätzlich nichts falsch, solange die Sicherheitsmaßnahmen beachtet wurden. Wann immer sie mit Anfängern arbeitete, legte sie viel Wert darauf, dass ihre Schützlinge auf alle Gefahren beim Tauchen vorbereitet waren. Jeder, der zusammen mit ihr tauchte, war bestens informiert und wusste, welche Schritte er in welcher Situation zu unternehmen hatte. Wenn Unfälle unter Wasser passierten, dann meist aus Achtlosigkeit. Liz war niemals achtlos, nicht bei sich selbst und erst recht nicht mit ihren Schülern, die jetzt aufgeregt durcheinanderredeten, während sie ihre Tanks anschnallten.
„Diese Gruppe.“ Luis hievte seine Sauerstoffflasche auf den Rücken. „Die sind sehr grün hinter den Ohren.“
„Ja.“ Sie half ihm dabei, die Gurte zu richten. Liz stellte die Ausrüstung für alle ihre Angestellten, so auch für Luis. Und sie prüfte sie genau so sorgfältig wie die der zahlenden Kundschaft. „Behalte vor allem die Flitterwöchner im Auge, Luis. Die beiden sind mehr aneinander interessiert als an ihrem Mundstück.“
„Mach ich.“ Er half Liz mit ihrer Flasche und trat zurück, als sie die Gurte verschloss. „Du siehst müde aus, Kleines.“
„Nein, mir geht’s gut.“
Als sie sich umdrehte, ging sein Blick automatisch zu den Striemen an ihrem Hals.
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