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Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu vertrauen, wieder zu geben. Und wieder verletzt zu werden. Sie wollte ihm von den Gefühlen erzählen, die in ihr heranwuchsen und sich mit jeder Minute mehr und mehr ausbreiteten, mit jedem Moment stärker wurden. Aber wenn sie es ihm gestand, dann bliebe ihr nicht einmal mehr die Illusion, die Situation unter Kontrolle zu haben. Und wenn sie keine Kontrolle mehr hatte, dann war sie völlig schutzlos.
    „Ab elf Uhr bist du fürs Tauchen eingetragen“, sagte sie, konnte aber nicht widerstehen, tief seinen Duft einzuatmen und die Erinnerung sicher in ihrem Herzen zu verstauen.
    Weil sie ihn wieder zum Lächeln brachte, schob er sie ein wenig von sich ab. „He, ich zahle die Rechnung. Du solltest es also mir überlassen, mich um die Zeit zu sorgen.“
    „Du zahlst für Tauchunterricht“, erinnerte sie ihn. „Und du kannst nicht tauchen, solange du nicht ablegst.“
    „Aye aye, Sir.“ Aber erst presste er einen harten, atemberaubenden Kuss auf ihre Lippen, bevor er zurück auf das Dock sprang und die Leinen löste.
    Liz atmete mehrere Male tief durch, erst dann ließ sie die Motoren an. Jetzt konnte sie nur darauf hoffen, dass sie nach außen hin gelassener wirkte, als sie sich fühlte. Jonas war dabei, eine Schlacht zu gewinnen, von der er nicht einmal wusste, dass er sie kämpfte. Sie wartete, bis Jonas wieder an Bord kam, bevor sie den Hebel umlegte und langsam Fahrt aufnahm.
    „Hier gibt es viele Plätze zum Tauchen, ohne dass man ein Boot braucht, um hinzugelangen, aber ich dachte mir, du würdest lieber etwas weiter abseits von den Stränden sein. Palancar ist wirklich eines der erstaunlichsten Riffe in der ganzen Karibik. Es ist auch der beste Platz, um mit dem Tauchen zu beginnen. Am nördlichen Ende ist es flach, und die Wände fallen langsam ab, anstatt plötzlich in die Tiefe zu stürzen. Außerdem gibt es zahlreiche Höhlen und Passagen, es bietet also viel Interessantes beim Tauchgang.“
    „Das glaube ich dir unbesehen, aber eigentlich hatte ich etwas anderes im Sinn.“
    „Etwas anderes?“
    Jonas nahm ein kleines Notizbuch aus seiner Tasche und klappte es auf. „Wonach sehen diese Zahlen deiner Meinung nach aus?“
    Liz erkannte das Büchlein wieder. Es war jenes, in das er in Acapulco die Ziffern aus Jerrys im Schließfach deponiertem Adressbuch eingetragen hatte. Offensichtlich hat er noch immer seine Prioritäten, erinnerte sie sich in Gedanken, bevor sie den Gashebel zurückzog und das Boot ohne Fahrt auf dem Wasser treiben ließ.
    Die Zahlen waren in genauen Linien angeordnet. Jedes Kind, das im Geografieunterricht aufgepasst hatte, wusste, was diese Ziffern bedeuteten. „Das sind Längen- und Breitengrade.“
    Jonas nickte. „Hast du eine Seekarte da?“
    All das hatte er bereits von dem Moment an geplant, als er die Zahlen zum ersten Mal gesehen hatte, erkannte Liz plötzlich. Dass sie jetzt miteinander schliefen, hatte nichts geändert. „Natürlich habe ich eine Karte auf dem Boot, aber die brauche ich nicht. Ich kenne die Gewässer hier in- und auswendig. Das liegt vor der Küste der Isla Mujeres.“ Liz setzte Kurs und beschleunigte. Vielleicht war dieser Kurs ja schon lange vorher für sie beide gesetzt worden. Ihnen blieb keine andere Wahl, als sich daran zu halten. „Es ist eine weite Fahrt bis dorthin. Du kannst es dir also ruhig gemütlich machen.“
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern und massierte leicht ihren Nacken. „Vielleicht finden wir ja gar nichts. Aber ich muss hin, um es mir mit eigenen Augen anzusehen.“
    „Ich verstehe schon.“
    „Wäre es dir lieber, wenn ich es hinter deinem Rücken täte?“
    Sie schüttelte nur den Kopf, ohne ein Wort zu sagen.
    „Liz, das muss Jerrys Treffpunkt für die Übergabe gewesen sein. Morgen wird Moralas die Angaben auf seinem Schreibtisch liegen haben und seine eigenen Taucher runterschicken. Aber ich muss es mir selbst ansehen.“
    „Du jagst Geistern nach, Jonas. Jerry ist nicht mehr hier. Nichts, ganz gleich, was du auch tust, wird das ändern.“
    „Ich muss herausfinden, warum. Ich muss wissen, wer. Wenn ich das weiß, wird es mir genug sein.“
    „Wird das wirklich reichen?“ Sie hielt das Ruder fester, drehte den Kopf über die Schulter und schaute ihn an. Sie konnte ihm direkt in die Augen sehen, in denen sich jetzt erneut diese entschlossene Kälte widerspiegelte. „Das glaube ich nicht. Nein, damit wirst du dich nicht zufriedengeben. Nicht du.“ Sie drehte das Gesicht wieder nach vorn, blickte

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