Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko
starke Schulter lehnen, doch das würde sie nie tun. Dazu war ihr Unabhängigkeitsdrang zu stark, und als Kontrast dazu saß ihre Unsicherheit zu tief, um zugeben zu können, dass sie andere Menschen brauchte. Selbst eine Last mit einem anderen zu teilen war schwierig für sie. Er wollte sie trösten. Während seines gesamten Erwachsenenlebens hatte Jonas immer Partnerinnen für sich gewählt, die keine Probleme hatten, die keinen Rat brauchten, keinen Trost, keine Unterstützung. Eine Frau, die solche Dinge brauchte, verlangte nach einer emotionalen Bindung, die er bisher nicht willens gewesen war einzugehen. Es war nicht so, dass er ein egoistischer Mann wäre. Nein, er war einfach nur vorsichtig. Im Verlauf seiner gesamten Jugend und praktisch sein ganzes Erwachsenenleben musste er die Scherben aufsammeln, die sein Bruder hinterlassen hatte. Ob nun bewusst oder unbewusst, Jonas hatte sich geschworen, sich nie wieder in eine Lage zu bringen, in dem er sich auch noch um das Chaos im Leben anderer kümmern musste.
Jetzt allerdings fühlte er sich immer stärker zu einer Frau hingezogen, die so liebevoll und warmherzig war und gleichzeitig versuchte, dies zu verbergen. Er war auf dem besten Weg, sich hoffnungslos in eine Frau zu verlieben, die ihn brauchte und begehrte und sich weigerte, es zuzugeben. Sie war eine starke Frau, und sie besaß sowohl die Intelligenz wie auch die Entschlossenheit, für sich selbst zu sorgen. Und sie hatte Augen, so sanft, so traurig, dass ein Mann alles tun würde, um sie vor sämtlichem Kummer zu beschützen.
Sie hatte sein Leben komplett verändert. Sie hatte seinen ordentlichen Plan, den er sich für sein Leben zurechtgelegt hatte, vollkommen auf den Kopf gestellt. Er wollte trösten, beschützen, teilen. Und es gab nichts, was er dagegen unternehmen könnte. Jedes Mal, wenn er sie berührte, wurde es ihm klarer – es gab nichts, was er dagegen unternehmen würde .
Das Bett war warm und das Zimmer erfüllt von dem Duft der Blumen, die draußen vor dem Fenster blühten. Ihr Duft vermischte sich mit dem Aroma aus der Potpourrischale auf der Kommode. Ab und an fuhr eine leichte Brise raschelnd durch die Palmwedel, es war wie ein leises Flüstern, das beruhigte, nicht störte. Doch an seiner Seite lag eine schlanke Frau, die sich unruhig hin- und herwälzte. Ihr Haar war auf ihrem Kissen ausgebreitet, reichte sogar bis auf seines. Der schwache Duft ließ Jonas an den Wind denken, der über das Meer wehte. Silbernes Mondlicht strahlte ins Zimmer, leuchtete bis in die Ecken des Raumes und fiel auf das Bett, sodass er die Silhouette ihrer Gestalt erkennen konnte. Er zog sie enger an sich heran. Ihre Muskeln spannten sich an, so als wolle sie das Geschenk des Trostes ablehnen, noch bevor es ihr überhaupt angeboten wurde. Weich strich ihr Atem über seinen Hals, als er begann, ihre Schultern sanft zu massieren. Es waren starke Schultern, dennoch fühlte sich ihre Haut dort seidig an. Es war eine unwiderstehliche Kombination. Sie murmelte etwas Unverständliches im Schlaf und rückte näher an ihn heran. Nur wusste er nicht zu sagen, ob es nur ein Zeichen der Zustimmung oder eine Forderung nach mehr war. Es war auch gleich.
Liz fühlte sich an seiner Seite so gut an. Sie gehörte dorthin. Alle Fragen, alle Bedenken und Zweifel konnten bis zum Sonnenaufgang warten. Aber noch vor dem Morgengrauen würden sie das Verlangen miteinander teilen, das tief in ihnen beiden schlummerte. Im Mondlicht, in den stillen Stunden der Nacht, würden sie voneinander annehmen, was sie einander anbieten konnten. Er berührte ihre Lippen mit seinen, sanft, zart, flüchtig.
Sie stöhnte, es war nicht mehr als ein Wispern. Ein leiser Seufzer im Schlaf, während ihr Körper sich an seinen schmiegte und sie sich entspannte. Sollte sie jetzt träumen, so war es ein schöner, ein friedlicher Traum. Vielleicht von ruhigen Wassern oder grünen Wiesen. Er strich mit seiner Hand über ihren Rücken, zog die Konturen ihres Körpers nach. Lang, schlank und stark. Er fühlte, wie sich in ihm Leidenschaft regte.
Nach und nach schien Liz aus dem Schlaf aufzutauchen. Während ihr Körper schon vor Verlangen bebte, war ihr Verstand noch zwischen Traum und Wirklichkeit gefangen. Als all ihre Sinne vollends erwacht waren, hatte sie bereits ihre Arme und Beine um Jonas geschlungen, war erregt und sehnte sich nach Jonas. Hungrig antworteten ihre Lippen ihm, als er seinen Mund auf ihren presste.
Dieses Mal gab es bei ihr kein
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