Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißer als der Wuestenwind

Heißer als der Wuestenwind

Titel: Heißer als der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Carr
Vom Netzwerk:
aufgeklärt hatte, die sie als Sheika bringen musste. Wahrscheinlich war es ihnen egal, weil sie nur an dem Brautgeld und der Verbindung zur königlichen Familie interessiert waren.
    Nadir verschränkte die Arme vor der Brust. „Mit der Arbeit als Ärztin würdest du die Sicherheitsvorschriften sprengen. Du kannst als Schirmherrin für einen Wohltätigkeitsverein fungieren, der sich um Kranke kümmert. Aber selber praktizieren – nein, das geht nicht.“
    Zoe verengte die Augen. „Die Arbeit mit den kranken Frauen in meinem Stamm war das Einzige, was mich aufrechterhalten hat.“
    „Und jetzt gehörst du einem neuen Stamm an und hast eine neue Rolle.“
    Tief atmete Zoe durch. „Das ist nicht fair. Ich wollte nie eine Sheika werden, sondern Ärztin.“
    „Du hast dich bereits entschieden, Zoe.“
    „Nicht ich“, sagte sie verbittert. „Die Entscheidung wurde für mich getroffen.“
    „Ich werde meine Meinung nicht ändern“, entgegnete Nadir in gefährlichem Ton. „Damit ist das Gespräch beendet.“
    Entschlossen schob Zoe ihr Kinn vor. Sie würde ihm nicht zeigen, wie tief enttäuscht sie war. Wie hatte sie nur auf die Idee kommen können, in ihm einen Verbündeten zu sehen? Weil er fortschrittliche Ansichten geäußert hatte? Oder hatte sie seine Liebeskünste mit aufrichtiger Zuneigung verwechselt? Nadir mochte sich als aufmerksamer Ehemann geben, doch er hatte mehr als deutlich gemacht, dass sie nur ein austauschbares Zubehör war.
    Aber warum gegen ihn ankämpfen? Sie würde ihn verlassen und zurück nach Texas gehen. Also könnte er so viele Pläne für sie machen, wie er wollte. Sie würde nicht da sein, um sie zu befolgen.
    „Na schön“, sagte sie scharf. „Aber zum Arzt gehe ich heute trotzdem, um mit ihm über Verhütung zu sprechen.“ Sie ging zur Tür.
    „Du willst also immer noch kein Kind?“, fragte er gedehnt.
    „Vielleicht will ich ja, dass die Flitterwochen noch ein bisschen länger dauern“, warf sie in sarkastischem Ton über die Schulter.
    „Wenn es das ist“, meinte Nadir, „sollten wir versuchen, die Familienplanung bis nach unserem ersten Hochzeitstag zu verschieben.“
    Erstaunt wirbelte sie herum, weil er einem ihrer Wünsche nachkommen wollte. Was steckte dahinter? „Ist das dein Ernst?“
    Langsam kam Nadir zu ihr. „Aber vielleicht bist du bereits schwanger.“
    Zoe schüttelte den Kopf und erklärte ihm, dass dafür die falsche Zeit des Monats sei.
    „Nun gut.“ Er nahm ihren Ellbogen. „Aber ich meine es ernst mit dem, was ich über eine Wohltätigkeitsorganisation gesagt habe. Du könntest Großes leisten, auch ohne Ärztin zu sein.“
    Zoe nickte nur knapp. Er hielt sich für großzügig, verstand aber nicht, dass sie auf diese Weise nur einen kleinen Käfig gegen einen größeren austauschte.
    Sie würde von ihm nicht die Hilfe bekommen, die sie brauchte. Also durfte es keine Bedeutung haben, dass sie immer süchtiger wurde nach seiner Berührung oder dass sie sich ihm näher fühlte als irgendjemand sonst. Sie musste ihn verlassen, sonst würde sie alles verlieren.

10. Kapitel
    Zoes höfliches Lächeln verblasste, nachdem sie sich am nächsten Nachmittag von ihrer Assistentin verabschiedet hatte.
    „Die Frau macht mich noch verrückt“, murmelte sie, als sie das Penthouse betrat. Dann hörte sie Schritte und sah, dass der Butler sich näherte. Würde sie je einen Moment für sich haben? Sie brauchte nur eine Minute, um verschwinden zu können. War das zu viel verlangt?
    „Eure Hoheit“, grüßte er mit einer Verbeugung und nahm ihr die Päckchen ab. „Der Scheich ist im Salon.“
    Ein Blick auf ihre Armbanduhr zeigte Zoe, dass noch genügend Zeit blieb bis zu der Wohltätigkeitsgala, an der sie teilnehmen würden. Warum also war Nadir jetzt schon da? Um sie darauf hinzuweisen, welche Regel sie heute wieder gebrochen hatte?
    Mit hoch erhobenem Kopf schlenderte sie in den Salon und sah verblüfft, dass Nadir mit geschlossenen Augen auf dem langen Sofa lag, ein Whiskeyglas daneben auf dem Teppich.
    Jetzt , schrie es in ihrem Kopf. Das ist die Minute, auf die du gewartet hast. Verschwinde!
    Sie wollte sich schon abwenden, als sie einen Blick auf sein Gesicht warf. Er sah erschöpft und blass aus. Ob er krank war?
    Unschlüssig stand sie da und seufzte. Wenn Nadir krank war, brauchte er ihre Hilfe. Sie würde schon einen anderen Zeitpunkt finden, um zu verschwinden. Hoffentlich.
    „Hast du irgendeinen Wunsch?“, fragte Nadir, ohne sich zu regen oder

Weitere Kostenlose Bücher