Heißer als Feuer: Roman (German Edition)
bisschen attraktiv und begehrenswert?
Sie hätte nicht zu sagen gewusst, wieso sie ausgerechnet auf Ian abfuhr. Etliche andere Männer, die sich wahrhaft ins Zeug gelegt hatten, hatten nicht bei ihr landen können.Auch egal, in ihrem Zustand mochte sie ohnehin nicht großartig philosophieren, seufzte Shay.
Nachdem sie sich mit Sicherheit den mörderischsten Schwips ihres bisherigen Lebens angetrunken hatte, legte sie schwankend den Weg zur Esszimmertür zurück. Und neigte kritisch den Kopf zur Seite. Die Tür hing irgendwie schief in den Angeln. Darauf wollte sie John gleich morgen früh als Erstes hinweisen. Außerdem schaukelte der Parkettboden wie ein Schiff im Ozean. Dagegen würde ihr Stiefvater schleunigst etwas unternehmen müssen, entschied sie zerstreut, während sie zur Treppe wankte. Intuitiv Ians Anweisungen befolgend, löschte sie vorher noch das Licht im Zimmer.
Wie lange sie brauchte, um nach oben zu kommen, entzog sich ihrer Kenntnis. Sie wusste nur noch, dass sie irgendwann vor ihrer Zimmertür stand.Von einem heimtückischen Teufelchen geritten, glitt ihr Blick durch den Korridor zu einer zweiten, identischen Tür, die in Ians persönliches Reich führte.
Leise kichernd tappte sie auf Zehenspitzen die paar Schritte durch den Gang. Drückte leise die Türklinke hinunter. Es war dunkel im Zimmer. Bis auf einen Streifen Mondlicht, der durch das Fenster fiel. Im diffusen Dämmerlicht erhaschte Shay einen Blick auf seine schlafende Silhouette. Er lag, nur mit einer dünnen Decke bedeckt, in einem Doppelbett.
Ein glorreicher Einfall schoss blitzartig durch ihr alkoholvernebeltes Gehirn. Sie warf die Hände vor den Mund, um nicht laut loszugackern. Die Suppe, die man sich selbst eingebrockt hat, muss man auch auslöffeln, dachte sie schadenfroh und hickste erneut.Wahrscheinlich würde er gleich hochgehen wie eine Rakete. Na und? Ihretwegen konnte er sich seine verdammte Coolness und sein scheinheiliges Getue sonst wohin schieben.
Obgleich sich der Raum ganz fürchterlich vor ihren Augen drehte, stakste sie tapfer weiter zu seinem Bett. Das Kleid auszuziehen war kein Problem. Es glitt mühelos zu Boden. Die Unterwäsche auch. Die Knöchelriemchen der Sandaletten stellten zwar ungleich höhere Anforderungen an ihre unsicheren Finger, aber bald hatte sie auch diese Herausforderung bewältigt. Sie warf die Schuhe achtlos auf den Stapel mit ihren Sachen. Und kicherte wie ein Schulmädchen, das den Nervenkitzel auskostete, weil es genau wusste, dass es etwas Verbotenes tat. Sie schlug die Decke zurück und glitt nackt unter das Laken.
Sein Körper war himmlisch warm. Das war ihr erster Gedanke, als sie ihren Kopf neben seinen auf das Kissen bettete. Er hatte das Gesicht von ihr abgewandt, indes vernahm sie seine gleichmäßigen Atemzüge. Sie schmiegte ihr Kinn an sein Schulterblatt und hob schläfrig einen Arm, um Ians Körper endlich einmal näher zu inspizieren. Sie brannte darauf, ihre Finger in sein dunkles Brusthaar zu versenken, die weiche Textur zu spüren.
Allerdings schien ihr Arm plötzlich eine Tonne zu wiegen, und ihre Hand blieb schwer auf seiner Hüfte liegen.Wie geschmolzener Butterkaramell durchströmte eine warme, süße Lethargie ihren Körper. Das Rauschen in ihrem Kopf schwächte sich zu einem monotonen Summen ab. Schläfrig fragte sie sich, wie die Mitglieder seiner Gemeinde wohl reagieren würden, wenn sie erführen, dass ihr Geistlicher, der nach außen hin so konservativ und kleinkariert tat, splitternackt schlief.
Prompt forderte der Alkohol seinen Tribut, und sie fiel in einen bleiernen Schlaf.
War es Traum oder Wirklichkeit? Shay kniff die Augen zusammen, für den Fall, dass sie nur geträumt hatte. Es mutete ganz real an, die Möglichkeit war jedoch derart abwegig, dass ihre Fantasie ihr bestimmt einen Streich spielte.
Sie lagen eng umschlungen in seinem Bett. Ian hatte einen Arm unter ihren Nacken geschoben. Ihr Kopf ruhte in seiner angewinkelten Armbeuge. Mit dem anderen Arm drückte er sie zärtlich an sich. Seine Hand streichelte über ihre Wirbelsäule. Sie fühlte seinen Schenkel, der sich lasziv an ihrem rieb. Er klemmte ihr Bein zwischen seine, schob ihr angewinkeltes Knie sanft über seinen Schritt.
Feurige Lippen hauchten einen Kuss auf ihren Haaransatz, federten über ihre Stirn. Er küsste die erogene Zone an ihrer Schläfe, kitzelte ihren hohen Wangenknochen mit seiner Zungenspitze. Knabberte hingebungsvoll an ihrem Ohrläppchen, erkundete sie mit
Weitere Kostenlose Bücher