Heißer Engel
zusammen, Baby. Die letzte Nacht hat das bewiesen.” Mit den Fingerspitzen berührte er sanft ihre Wange, ehe er die Hand wieder sinken ließ. “Ich denke, wir können es schaffen. Es ist die einzig folgerichtige Lösung.”
Sie fühlte sich müde und besiegt und rieb sich über die Stirn. Er hatte kein Wort darüber gesagt, dass er sie gern hatte. Seine Folgerungen waren so weit von Liebe entfernt, dass es fast schon lachhaft war. Aber schließlich liebte sie ihn auch nicht.
Sie liebte ihn nicht
. Wie konnte sie einen Mann lieben, den sie eigentlich gar nicht kannte? Sie fühlte sich sowohl durch die Umstände als auch durch ihr eigenes Verlangen gefangen und beinahe verzweifelt. “Ich will eine Zweckehe.”
Mit einem kurzen, knappen Lachen richtete Dane sich auf. “Auf keinen Fall.”
“Dane …”
“Ich liebe es, wie du das sagst, Angel. Du hast keine Ahnung, wie verdammt schwierig es für mich war, beim Namen eines anderen Mannes genannt zu werden.”
Er war unmöglich, und sie konnte nicht mit ihm umgehen. Sie wusste nicht, ob sie weinen oder hysterisch lachen sollte.
Dane ergriff ihre Schultern und hielt sie fest. “Komm, ich bring dich nach Hause. Zu mir nach Hause. Du siehst erschöpft aus, und wir können reden, ohne fürchten zu müssen, dass meine Familie jeden Moment hereinplatzt. Diesmal musst du mir alles sagen; keine Geheimnisse mehr. Und für Grayson muss alles bereit gemacht werden. Wir haben heute noch viel zu erledigen.”
Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, nickte sie schließlich. Dane stieß ein erleichtertes Seufzen aus und lächelte ihr zu. “Guck nicht so mürrisch. Mich zu heiraten ist bestimmt nicht so hart, wie du jetzt denkst. Ich verspreche es.”
Ihr äußerst missfallender Blick fand keine Beachtung.
Die Tür ging auf, und Danes Schwester marschierte herein. Sie wirkte sehr kämpferisch – ungefähr drei Schritte lang. Dann streckte Alec seinen Arm durch die Tür, packte Celia an der Schulter und zerrte sie wieder hinaus. Während sie noch lautstark protestierte, wurde die Tür leise geschlossen.
Dane lachte. “Ich glaube, meine Schwester will unbedingt das Baby kennenlernen.”
Es war fast unmöglich, die aufsteigende Panik zu unterdrücken. “Dane …”
“Schh. Ich werde nicht zulassen, dass ihm irgendetwas passiert, Süße. Du musst mir vertrauen.”
Bevor sie ihm entgegnen konnte, dass sie nicht vorhatte, ihm jemals wieder zu vertrauen, fuhr er fort: “Lass mich reden, ja? Ich will nicht, dass meine Familie schon alles erfährt. Meine Mutter könnte dann möglicherweise ihre eigene Aktion starten, um Dereks Mörder zu finden, und das könnte dich in Gefahr bringen.”
“Was wirst du ihnen dann erzählen?”
Er zuckte die Achseln. “So wenig wie möglich.”
Er ging zur Tür und öffnete sie. Angel konnte seine Schwester sehen, die auf Zehenspitzen stand und Alec einen ihrer manikürten Finger in die Brust stieß. Angel bewunderte, wie die Frau sich gegen ihn stellte, obwohl er so Furcht einflößend wirkte, so kalt und so hart. Doch Alec schien sie gar nicht zu beachten. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und seinen Blick auf Raymond gerichtet, der am anderen Ende des Raumes saß. Danes Mutter hatte neben Raymond Platz genommen und die Hände im Schoß gefaltet.
“Celia, würdest du gern deinen Neffen kennenlernen?”
Mitten in ihrem Protest hielt Celia inne und kreischte dann so laut auf, dass Alec zusammenzuckte. “Dann ist er wirklich Dereks Sohn? Ich habe mich nicht getäuscht?”
Sie wirkte so begierig, so aufgeregt, dass Angel spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Dane lachte. “Ja, er ist es wirklich.”
Mit einem knappen triumphierenden Blick zu Alec kam Celia hereingerauscht. Alec schüttelte den Kopf und lachte leise in sich hinein, als er ihr hinterhersah.
Als Celia glucksend über das Baby gebeugt stand, reichte Mick ihr bereitwillig das kleine Bündel. Angel begann zu zittern, als sie Grayson in Celias Armen sah. Genau das hatte sie verhindern wollen, genau davor hatte sie sich am meisten gefürchtet.
Noch mehr Durcheinander entstand, als Danes Familie mit ihren Fragen anfing. Dane gab ihnen eine gekürzte Fassung davon, wie und wann sie sich begegnet waren. Es gelang ihm, es als romantische Begegnung darzustellen. Über die Verdächtigungen verlor er kein Wort. Anschließend erzählte er von Grayson. Er berichtete ihnen über den Brand und warum Angel hier aufgetaucht war und so gehetzt ausgesehen hatte.
Weitere Kostenlose Bücher