Heißer Engel
Schaden zuzufügen.”
“Ha!”
Er seufzte. “Okay, sieh es doch mal so. Es ist offensichtlich, dass derjenige, der versucht hat, dich von der Straße zu drängen, bei Derek Glück hatte. Und du willst nicht ernsthaft behaupten, dass meine Familie dafür verantwortlich ist, oder? Die beiden Vorfälle sind sich einfach zu ähnlich, um nicht von derselben Person oder denselben Personen eingefädelt worden zu sein.”
Er hatte recht, und das machte die Gefahr umso größer. Als sie zu wissen geglaubt hatte, wer hinter ihr her war, war das schon schlimm genug gewesen. Aber es nicht zu wissen …
“Ich habe heute erst von der Sache mit Derek erfahren. Bei dem, was ich wusste, waren meine Gedankengänge durchaus folgerichtig.”
“Da hast du recht. Ich hatte meine eigenen Vermutungen, warum meine Mutter Dereks Tod so einfach hingenommen hat. Zu Anfang hätte ich es durchaus für möglich gehalten, dass du gerade den Nagel auf den Kopf getroffen hast – zumindest, solange es nur Anrufe waren. Sie wusste, dass Derek rücksichtslos sein konnte, wusste, dass die Art, wie er dich behandelt hat, jeden Funken professionellen Anstands hat vermissen lassen. Ich hätte ihr zugetraut, dass sie versucht, dich mit den Anrufen zum Schweigen zu bringen, damit nicht irgendwelche Reporter Wind von der Sache bekommen. Aber sie hätte niemals mehr getan.”
Angel hatte das Gefühl, dass ihr Kopf völlig überfüllt mit Fragen war und dass sie hier wegmusste, um nachzudenken. Sie sah zu Mick, aber Dane gewann schnell ihre Aufmerksamkeit zurück.
“Du brauchst noch immer meinen Schutz vor der Familie, Süße. Allerdings nicht so, wie du gedacht hast. Sieh dich an. Du hast keinen guten ersten Eindruck bei ihnen hinterlassen, und glaub mir, sie werden deinen kleinen Auftritt heute zu ihrem Vorteil nutzen. Sie werden dich eine Verrückte nennen, die hier hereingeplatzt ist, vollkommen aufgelöst und nach Qualm stinkend. Allein das und die mögliche Gefahr, die damit einhergeht, reichen aus, um ihnen einen Vorteil zu verschaffen. Sie werden bereitwillig alles tun, um dich einzuschüchtern. Meine Mutter würde dich nur zu gern für ungeeignet erklären, ein Kind aufzuziehen – angesichts deiner finanziellen Misere und deines unsicheren Lebensstils verglichen mit alldem, was ihr Geld und ihr Einfluss Grayson ermöglichen könnten …”
“Also gut!” Angel stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Es schien so, als wären ihre Auswahlmöglichkeiten äußerst begrenzt, und durch ihren eigenen Plan hatte sie sich selbst in diese Lage gebracht und sich seiner Familie ausgeliefert. Sie konnte, sie würde Grayson nicht hergeben, niemandem und aus keinem Grund der Welt.
Dane stand plötzlich hinter ihr, ohne sie jedoch zu berühren. Dennoch spürte sie seine Wärme, und ihr Magen machte einen aufgeregten kleinen Hüpfer. Idiotin, dachte sie und war angewidert von sich selbst und von ihren weiblichen Reaktionen auf ihn.
Tja, sie hatte sich oft gefragt, warum jetzt alles so anders war, warum sie sich – trotz der Art, wie er sie benutzt hatte – mehr zu Derek hingezogen fühlte. Nun hatte sie ihre Antwort: die bloße Tatsache, dass es gar nicht Derek war, sondern sein Bruder. Wieder erschauderte sie, als sie an die Demütigung dachte. Alles, was Derek ihr über Dane erzählt hatte, hatte ihr unglaubliche Angst gemacht. Er war wie ein finsterer, schweigender Feind gewesen, jemand, den sie um jeden Preis meiden musste. Doch jetzt hatte sie eigentlich keine Angst mehr vor ihm. Im Gegenteil – sie war so wütend wie noch nie.
“Als meine Frau können sie dir nichts anhaben, Angel. Grayson wäre in Sicherheit, und auch du wärst in Sicherheit vor ihnen und den Drohungen.”
“Warum?” Angel drehte sich abrupt um, damit sie ihn ansehen konnte. Seine Beweggründe erschienen ihr nach allem, was sie nun wusste, sehr verdächtig. Es war ihr schon bei Derek seltsam vorgekommen, dass er an ihr interessiert gewesen war. Aber dann hatte sie ja herausgefunden, dass er sie nur hatte benutzen wollen. Was trieb Dane an? “Warum solltest du mich heiraten wollen?”
Danes Blick ging kurz zu Mick, der sich in der anderen Ecke des Zimmers aufhielt. Dann beugte er sich herunter, bis ihre Stirnen sich beinahe berührten. Er sah ihr nicht ins Gesicht, sondern betrachtete stattdessen ihren Mund. “Grayson ist mein Neffe, aber ich habe ihn so gern, als wäre er mein eigenes Kind. Ich würde für ihn töten oder sterben. Und wir passen gut
Weitere Kostenlose Bücher