Heißer Engel
sowieso kein Wort glauben.”
Dane musste darauf vertrauen, dass sie irgendwann ihre Meinung ändern würde, aber es war kein guter Zeitpunkt, um sie zu drängen. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, was zu tun war. “Erzähl mir von dem Brand.”
Sie tat es in einem so gleichgültigen Ton, dass Dane sie schütteln wollte. Hatte ihr die letzte Nacht nichts bedeutet? Hatte es überhaupt keine Wirkung auf sie gehabt? So, wie sie sich im Augenblick verhielt, schien es, als hätte es ihre gemeinsame Nacht gar nicht gegeben. Das Timing war ungünstig, doch er hatte darauf gebaut, dass es sie ein bisschen milder stimmen würde, wenn er ihr die Wahrheit erzählte.
Mick steuerte noch ein paar Details zum Brand dazu, und es war offensichtlich, dass ihm die Sache im Moment näherging als Angel.
Dane beschloss, kurz selbst vorbeizufahren und sich genauer im Apartment umzusehen. Vielleicht gab es einen Hinweis, den die anderen übersehen hatten. “Ich werde für die Schäden und die Reinigung aufkommen, Mick. Die Wohnung wird wieder so gut wie neu.”
“Das müssen Sie nicht. Das Haus gehört meiner Mutter. Wir werden das in die Hand nehmen.”
Danes Respekt vor dem jungen Mann wuchs. “Nachdem du dich um Angel und Grayson gekümmert und sie beschützt hast, ist das das Mindeste, was ich tun kann.” Da ihm klar war, dass Micks Stolz es ihm gebot, noch weiter zu diskutieren, fügte er hinzu: “Angel, du und Grayson könnt solange bei mir wohnen.”
Sie schnaubte verächtlich. “Nie im Leben.”
Mit einem tiefen Luftzug bereitete sich Dane auf seinen letzten Versuch vor. Er hoffte nur, dass Angel sich nicht zu heftig wehren würde. Er wusste, dass es alles zu schnell ging – für ihn genauso wie für sie.
Ohne zu zögern hatte er bereitwillig das Leben seines Bruders und dessen Rolle in der Firma übernommen. Er hatte sich damit getröstet, dass er versuchte, Dereks Mörder zu finden. Selbst als er durch das Büro seines Bruders gegangen war, als er seinen Schreibtisch und seine persönlichen Notizen durchsucht hatte, war er dazu berechtigt gewesen, weil er eine Mission, einen Grund gehabt hatte. Doch nun nahm er sich auch Dereks Frau und seinen Sohn. Und das einfach, weil er sie wollte. Trotz all der ganz realen Motive, die es gab, um sein Handeln zu rechtfertigen, kannte er die Wahrheit, und das machte ihm zu schaffen.
Reue, dass er sich nicht die Zeit genommen hatte, um seinen Frieden mit Derek zu machen, machte ihm das Herz schwer. Trotzdem musste er glauben, dass sein Bruder akzeptiert hätte, was er plante. Egal, wie Derek Angel behandelt hatte, Dane konnte sich nicht vorstellen, dass er gewollt hatte, dass sie in Angst und Schrecken lebte oder dass sein Sohn im Stich gelassen wurde. Grayson verdiente den Namen Carter sowie die Macht und den Schutz, die mit diesem Namen einhergingen.
Mit neugewonnener Entschlossenheit sagte Dane: “Zu mir zu ziehen scheint mir die beste Lösung zu sein, Süße.”
“Wie kommst du darauf?”
“Weil ich dich so schnell wie möglich heiraten werde.”
8. KAPITEL
A ngel starrte Derek … nein,
Dane
an. Das durfte sie nicht vergessen. Dieser Mann – ein Mann, mit dem sie geschlafen hatte – war ein vollkommen Fremder. Er hatte sie betrogen und benutzt, und soweit sie es beurteilen konnte, unterschied er sich in keinster Weise von seiner Familie.
Doch alles an ihm war ihr so anders vorgekommen
.
Nein, sie vertraute ihm nicht, und es war richtig gewesen, ihn die ganze Zeit zu fürchten.
“Wir könnten an Thanksgiving heiraten”, schlug er vor und klang absurderweise begeistert. “Nicht sehr romantisch, ich weiß, aber so ist es nun mal. Ich glaube wirklich, je eher wir heiraten, desto besser.”
Angel konnte nur den Kopf schütteln. “Ich werde dich nicht heiraten.”
“Hast du meine Familie vergessen, Süße?”
Zum Totlachen. Als könnte sie das je vergessen. “Wohl kaum. Nicht, wenn ich sie von Anfang an in Verdacht hatte.”
“Du hattest
sie
in Verdacht?” Dane klang verwirrt und zog langsam die Augenbrauen zusammen.
“Sie hatten guten Grund, mich loswerden zu wollen. Immerhin weiß ich aus erster Hand, wie skrupellos Derek sein konnte – auch wenn sie fest entschlossen sind, einen Heiligen aus ihm zu machen. Hätte ich beschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen …”
“So bissig zu sein bringt uns nicht weiter.”
“Ich fühle mich dann aber um einiges besser!”
“Angel, meine Familie würde niemals versuchen, dir körperlichen
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