Heißer Flirt mit dem Feind
dachte an ihre heißen Küsse in der Nacht zuvor.
Ach, was machte er sich eigentlich vor? Die Chancen, dass er heute noch konzentriert arbeiten würde, standen gleich null. Sein Begehren für Trish hatte nun, da er wusste, wie sie schmeckte, wie ihr Haar duftete, jedes Maß verloren. Natürlich war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er sie ganz besitzen würde. Doch genau das machte ihn wahnsinnig: zu wissen, dass es bald so weit sein würde, er sich jetzt aber zurückhalten musste.
Leise vor sich hin fluchend, richtete er sich in seinem Sitz auf und schlug die Beine übereinander, um den Beweis seiner Erregung zu verbergen.
Es musste noch heute geschehen, sonst würde er tatsächlich den Verstand verlieren.
„Heute muss der längste Tag in der Geschichte sein.“ Trish fluchte leise vor sich hin und sah auf die Dunsmuir Bay hinab, die in der Sonne glitzerte. Es war später Nachmittag, und sie hatte den ganzen Tag lang versucht, nicht an Adam zu denken. Und an diesen atemberaubenden Kuss, der ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte.
Nachdem sie gelandet waren, hatte sie ernsthaft darüber nachgedacht, sich krankzumelden und den Tag zu Hause zu verbringen. Doch auch dort hätte sie letztlich einfach nur ins Nichts gestarrt und sich mit Selbstvorwürfen gequält.
„Und das, obwohl er dich überhaupt nicht will“, murmelte sie frustriert. „Falls du es vergessen hast: Er ist einfach gegangen, nachdem du dich ihm förmlich an den Hals geschmissen hast!“
Leider hatte sie nicht wirklich viel Erfahrung, was Männer im Allgemeinen und Verführung im Speziellen betraf. Dennoch war sie sich ziemlich sicher, dass es kein gutes Zeichen war, wenn ein Mann eine Frau, die mit ihm schlafen wollte, einfach allein ließ.
Bei dem bloßen Gedanken an den Vorabend krümmte Trish sich vor Scham zusammen. Bis nächstes Mal , schallte es in ihren Ohren.
Was sollte das denn bitte heißen! Heute? Morgen? Nächstes Jahr? Wenn sie nicht mehr für ihn arbeitete? Im nächsten Leben? Und wieso war ihr das überhaupt so wichtig? Schließlich war sie nicht hier, um sich zu verlieben! Doch trotz all ihrer Pläne und guten Vorsätze war es anders gekommen.
Nicht zum ersten Mal an diesem Tag fragte sie sich, ob es nicht besser wäre, einfach zu kündigen und ihren Rachefeldzug zu beenden. Es musste doch auch andere Wege geben, ihren Schmerz und Verlust zu verarbeiten! Denn spätestens seit ihrem Kuss wollte es ihr einfach nicht mehr gelingen, Adam gegenüber Wut und Hass zu empfinden. Tatsächlich empfand sie etwas ganz anderes für ihn. Etwas, worüber sie sich vorerst lieber keine Gedanken machen wollte.
„Schluss damit!“ Sie stöhnte verzweifelt, als sie schon wieder spürte, wie es zwischen ihren Beinen verräterisch pochte. Wenn es schon reichte, an Adam zu denken, um sie derart aus dem Konzept zu bringen, dann war sie verloren.
Um sich abzulenken, sprang sie auf und schnappte sich einen Stapel Akten, die kopiert werden mussten. Die nächsten drei Stunden vergrub sie sich förmlich in ihrer Arbeit. Und tatsächlich gelang es ihr, wenigstens für eine Weile die Katastrophe zu vergessen, die sie angerichtet hatte.
Doch als sie kurz vor Feierabend von ihrem Bildschirm hochsah, blickte sie zu ihrem Entsetzen direkt in Adams Augen. Wie immer hatte er sich angeschlichen. Nun musterte er sie eindringlich vom Durchgang zu seinem Büro aus. „Würde es dir etwas ausmachen, heute Überstunden zu machen? Es gibt noch viel zu tun.“
„Kein Problem“, erwiderte sie. „Das hatte ich schon eingeplant; schließlich müssen wir ja noch über das Protokoll sprechen. Soll ich Abendessen bestellen?“
„Ja, gerne. Aber bitte komm vorher doch noch in mein Büro.“
„Selbstverständlich.“ Nachdem Adam ihr den Rücken zugewandt hatte, schloss sie für einen kurzen Moment die Augen, um sich zu sammeln. Ihr Entschluss stand fest: Sie würde ihm sagen, was sie dachte, freundlich, aber bestimmt. Mit zittrigen Knien erhob sie sich und betrat sein Büro. Adam saß auf der Kante seines Schreibtischs und sah sie unverwandt an, bis sie in einigen Metern Sicherheitsabstand vor ihm stehen blieb.
Trish holte tief Luft. Dann zwang sie sich, Adam in die Augen zu sehen, und sagte: „Ich wollte mich noch bei dir bedanken. Das Dinner gestern Abend war wunderschön, und es hat mich gefreut, dass ich das Hotel besichtigen konnte. Aber für alles, was danach geschehen ist, muss ich mich herzlich entschuldigen. Ich hoffe, dass du mir vergeben
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