Heisser Fruehling in Alaska
Gesellschaft. Aber nach dem, was Kit heute im Wald gesehen hatte, hätte Sydney die Einsamkeit ihren beharrlichen Fragen vorgezogen.
"Ich habe es dir doch schon gesagt. Es gibt nichts zu erzählen."
"Das kann ich selbst beurteilen. Was ging dort vor zwischen euch beiden?"
"Wir haben nur geplaudert", schwindelte Sydney.
"Hawk plaudert nicht."
Sydney seufzte. "Doch, das tut er. Ob du es glaubst oder nicht, zu gewissen Themen hat er viel zu sagen."
Kit beugte sich vor und musterte ihre Freundin prüfend.
Sydney verfluchte die Helligkeit und wünschte sich Finsternis herbei, aber sie zwang sich, Kits Blick mit vorgetäuschter Unschuld zu erwidern.
"Er hat dich geküßt", stellte Kit fest. "Ich kann es dir am Gesicht ansehen. Er hat dich geküßt!"
Sydney kehrte Kit den Rücken zu. Eine Flut von
Erinnerungen wärmte ihr Blut, als sie an Hawks Lippen dachte, an seinen harten Körper dicht an ihrem. "Er hat mich nicht geküßt", wich sie aus. "Zumindest nicht... vorhin."
"Ich wußte es! Ich habe es daran erkannt, wie er dich beim Abendessen angesehen hat."
"Und wie hat er mich angesehe n?"
"Als zöge er dich mit seinen Blicken aus." Kit lachte. "Meine liebe Sydney, das Lagerfeuer war nicht das einzige, das schwelte."
Ein Schauer der Erregung überlief Sydney. Obwohl sie
versucht hatte, Hawk zu ignorieren, war ihr nicht entgangen, daß er sie den ganzen Abend angesehen hatte. Und sie hatte gewußt, daß er ihr folgen würde, falls sie das Camp verließ. Und deshalb war sie auch am Feuer geblieben - und bei den anderen Mitgliedern der Gruppe. Um nicht das Schicksal
herauszufordern - oder vielmehr Hawk.
Aber sie hätte ganz beruhigt sein können. Gegen Ende des Abends hatte Adrienne ihn mit Beschlag belegt und unablässig auf ihn eingeredet, während die anderen das Lager aufräumten.
Zu ihrer aller Verblüffung war Adrienne als Siegerin aus dem Wettbewerb im Feueranzünden hervorgegangen. Kit war sicher, daß sie irgendwo eine Schachtel Streichhölzer verborgen hatte, und schlug vor, heimlich ihre Taschen zu durchsuchen.
Die Idee erschien Sydney verlockend, was sie den anderen jedoch nicht eingestand. Denn Eifersucht war kein Gefühl, das sie verspüren wollte - vor allem nicht, was Hawk betraf. Aber Adrienne dabei zuzusehen, wie sie mit ihm flirtete, hatte ihr mehr als einen Stich versetzt, und sie konnte gar nicht anders, als sich zu fragen, ob Hawk Adriennes so offensichtliches Angebot wohl annehmen würde.
"Er guckt immer so", erklärte Sydney. "Und er ist der attraktivste Mann, dem ich je begegnet bin."
"Dann schnapp ihn dir", riet Kit.
Sydney ballte die Fäuste und schlug auf den harten Boden.
"Er ist aber auch der Typ Mann, dem ich am normalerweise aus dem Weg gehe. Er ist so ... männlich."
"Ist doch besser, als wenn er weibisch wäre", wandte Kit ein.
"Oder wäre dir ein Mann in Strumpfhose und Kleidern lieber?"
"Du weißt schon, was ich meine. Der einsame Wolf. Der große Schweiger. Ich weiß nie, was in ihm vorgeht." - "Reden ist nicht so wichtig", meinte Kit. "Es gibt interessantere Dinge, die eine Frau mit einem Mann wie Hawk tun könnte."
"Aber bloße Lust genügt doch nicht, um eine Beziehung zu beginnen!"
Kit stöhnte theatralisch. "Sydney! Wer sagt denn, daß du eine Beziehung zu dem Mann eingehen sollst? Er lebt in Alaska und du in San Francisco. Darin sehe ich wenig Zukunft. Ich meinte doch nur, daß du dir ein paar schöne Nächte mit ihm machen sollst."
Sydney ließ sich zurückfallen und legte einen Arm über die Augen. "Ich werde nicht mit ihm schlafen!"
"Schätzchen, wie lange ist es her, seit du mit einem Mann im Bett warst? Syd, dieser Typ ist ganz offensichtlich heiß auf dich.
Und du müßtest schon aus Eis sein, um nicht scharf auf ihn zu sein. Warum nimmst du die Gelegenheit nicht wahr, ein bißchen Spaß zu haben?"
"Das ist doch verrückt", protestierte Sydney und schaute ihre Freundin an. "Das kannst du doch unmöglich ernst meinen.
"Wenn Hawk ein Auge auf mich geworfen hätte, könntest du sicher sein, daß ich jede Nacht in seinem Zelt verbrächte!"
"Weil du dich nicht beherrschen kannst."
"Nicht wenn der betreffende Mann wie Hawk aussieht. Syd, er ist einer attraktivsten Typen, die mir je begegnet sind."
"Das ist doch nebensächlich. Ich bin hierhergekommen, um mir etwas zu beweisen, Kit. Daß ich die Fähigkeit besitze, ohne fremde Hilfe in der Wildnis zu überleben - und vor allem ohne einen Mann. Sex mit einem Fremden wird mir nicht helfen, meine Ziele
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